Ja, womit haben wir denn ständig zu tun?? Nein, wo isser denn, duzzi, duzzi?! Kümmern wir uns um das Innere Kind! Es will geliebt werden… Gleich noch einen Allgemeinplatz: „Wer sich selbst nicht lieben kann, der kann auch keine / n andern lieben!“ Jaja, aber daraus ergeben sich sogleich Komplikationen! Denn die Liebe zu egal wem, verzerrt unseren Blick, unser Beurteilungsvermögen. Ich mag gar nicht daran denken, wie es im Kopf eines Menschen aussieht, der die ganze Welt liebt… Aber lassen wir den Blödsinn, den Spaß beiseite und erkennen wir reumütig an, daß wir ständig darauf bedacht sind unser Handeln, vor uns selbst und der ganzen (geliebten) Welt zu entschuldigen, weil wir sonst nicht mehr weiterleben könnten, da wir uns – betrachteten wir uns auch nur einen Augenblick neutral – eigentlich, naja, vielleicht nicht grad verabscheuen müssten, aber eben doch mit Vorsicht behandeln.

Ganz wichtig für das tägliche Überleben ist die Überwindung der Strapazen, des Mobbing, der Ausbeutung, der allgemeine Verunsicherung durch Glaubensautoritäten, und es ist die Rechtfertigung unseres Handelns uns selbst gegenüber! Da kommen dann Sätze zum Vorschein, die vielleicht so lauten „Was hätte ich denn tun sollen?“, oder „man wird sehen, daß ich am Ende eben doch Recht behalten werde!“, womöglich sogar „Ich kann für nichts was, weil ich bin wie ich bin!“. Das sind „Aussichten“…nicht aber für sich selbst liebende Menschen, denn Raum ist in der kleinsten Hütte, für ein glücklich sich liebendes Individuum! Wir fassen zusammen: Niemand darf für seine Eigenarten von sich selbst verantwortlich gemacht werden. Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung, nein sogar die Pflicht!

Denn irgendwo in uns, in der Seele, im Leib, im Wasweißdennich, sitzt eine fatale Instanz, die uns die Frühlingsrolle zu Beginn unseres Lebens reicht und uns aufträgt, wofür wir uns nicht entschuldigen wollen. Oder wollen wir doch? Es soll da erwachsene Menschen geben, die erzählen wildfremden Ohren was sie an sich eigentlich nicht so mögen – wenn sie mal gaanz ehrlich sind. Dann bekommen sie Absolution…und dann? Dann geloben sie Besserung…vielleicht nehmen sie sogar eine Neunschwänzige Katze und kasteien sich selbst! Aber was geschieht dabei? Nichts wäre untertrieben, denn etwas wird dabei ja doch irgendwie befriedigt…und wenn es der Masochismus ist. Sollte es der nicht sein, dann ist es ein gefährlich bigotter Glaube, der den Betreffenden Selbstkasteier auch andere Schandtaten tun lässt, wenn es das von ihm verlangt was er fälschlich für sein „Gewissen“ hält.

Da belügen wir uns doch besser noch höchstselbst und geloben uns ewige Treue, in allem was uns so vorschwebt. Dann dürfen wir Blödsinn machen und uns auf sonstwen berufen, wenn der eigene Verstand mal wieder nicht ausgereicht hat ein zutreffendes Bild von der „Realität“ zu zeichnen. Tanzen wir doch mit uns den Tanz der Vampire! Wir sind alle im Saal der Wahrheit versammelt, einem Saal, der voller Spiegel hängt, aber sehen können wir uns nicht! Weder uns können wir sehen, noch die anderen Vampire, die in der Geistesnacht das Blut der immer weniger werdenden Kreaturen aussaugen, die noch davor zurückscheuen alles Getane, das auf ihr Konnte geht zu entschuldigen, weil sie einfach vor sich gut dastehen MÜSSEN um zu überleben, den nächsten Tag noch erleben zu können, ohne in einer Zwangsjacke abtransportiert zu werden. So ist die Welt – innen und außen!

Inzwischen bedient sich sogar die hohe Politik der denkbar einfachen Methode der Verdrängung von Lügen DURCH Lügen! Und sie stehen da, die Damen und Herren Politiker wie die Engel des Himmels selbst – denn sie haben ja ein Amt…eines, das den Rückschluss man sei dadurch automatisch auch rein bewestet, nicht nur zulässt, nein, geradezu fordert und zwar nicht nur von einem selbst, sondern von ALLEN! „Diese Entscheidung war alternativlos!“ hört man dahergelabert, oder „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten!“ Ja, woran denn eigentlich? Daß etwas bleibt wie es nicht sein sollte? Oder, daß mir alle Wünsche in Erfüllung gehen? Und wenn dabei jemand zu Schaden kommt? Na, dann bin ich es ganz sicher nicht gewesen, der dafür verantwortlich war! Ich bin überhaupt nicht verantwortlich, ich bin verliebt!


© Alf Glocker


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