Es ist noch gar nicht so lange her, daß der Mensch in den Tag hineinleben musste, daß er unentwegt auf der Suche nach Essbarem war und, daß er liebte wie ein Tier! Er tat einfach alles wonach ihm grade zumute war, und auf diese Weise gelang ihm ein (eigenartiges) Überleben.

Es war ein Überleben, dessen einziges Fundament aus dem Gottvertrauen bestand, welches ein vogelfreies Wesen in der Wildnis braucht. Hoffnung war dafür jedenfalls nicht vonnöten, dafür aber verstärkt der Zufall. Und eben dieses „Element“ wollte der zivilisierte Mensch aus seinem Leben streichen.

Er, der zivilisierte Mensch, ging und geht mit Bedacht zu Werke! Er beschäftigt sich, in seinem Bemühen mit Vorhaben, die nur mittelbar, nicht aber unmittelbar mit dem Schicksal zu tun haben, dem wir ausgesetzt sind – mit anderen Worten: er vertraut nur sehr bedingt auf einen Gott...

Am liebsten wäre er sein eigener Lenker, der in der Lage ist, voraus zu denken, zu bestimmen was aus ihm werden soll/kann, wenn er dies oder jenes tut, bzw. unterlässt. Das nennt man langfristige Planung. Von dieser Planung ist dann auch abhängig wann und wie oft er sich fortpflanzen darf.

Ganz anders natürlich der Schwachsinnige! Er rüpelt sich rücksichtslos durchs Leben, lässt seine Kinder verhungern, er verlässt seine Frau(en), weil ihn gerade eine andere Gier beherrscht und er tötet auch ganz nach Belieben, im Sinne seines Dafürhaltens, oder das seines „Gottes“.

Schwachsinnige treten in, vom Verstand unkontrollierten, Horden auf und am liebsten verwüsten sie, was sie an Werken vorfinden, die von echten Planern erschaffen wurden. Unbewusst wissen sie um ihren Manko, deshalb sind sie auch voller Angst, man könnte sie vom Wohlstand ausgrenzen.

Wie im übrigen Leben, gibt ihnen die Vorstellung von einem Idol, dem sie zu dienen glauben, die Kraft, weiterhin in einem naturähnlichen Urzustand zu verharren, der aber nur dann unendlich lange andauern kann, wenn sie alle anderen Bestrebungen, die ihren Interessen zuwider laufen, zerstören.

Seltsamerweise geraten nun aber Zivilisationen immer wieder, nein, immer mehr an die Grenzen ihres Wachstums, wodurch sie ganz automatisch mit den, durch ihr Eingreifen ausufernden Massenbewegungen Schwachsinniger konfrontiert werden - und sie scheinen eines ganz deutlich zu fühlen:

daß das Heil ihm Nichtdenken liegt! Dabei übersieht man jedoch leicht, wie wenig eine Umkehr dorthin noch möglich ist. Die Erde kann eine große Menge Zivilisationsmenschen vertragen, die ihr Vermehrungsbedürfnis gut im Griff haben, nicht aber unendlich viele, bis an die Zähne bewaffnete Idioten.

Dann passen nämlich die Überlebensprinzipien nicht mehr zusammen! Ein Kontinent ernährt vielleicht ein paar Millionen triebgesteuerte Jäger und Sammler, nicht aber einige Milliarden zügelloser Fatalisten, die sich der neuesten Technik für ihre archaischen Methoden bedienen können.

Die (Wieder-)Entdeckung des Schwachsinns

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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