Jeder kennt doch dieses mathematische Paradoxon von Achilles und der Schildkröte. Die Schildkröte bekommt einen Vorsprung beim Start. Dann beginnt das Rennen. Jeder vernünftige Mensch würde nun sagen: „Achilles hat die Schildkröte nach ein paar Schritten nicht nur ein- sondern selbstverständlich auch überholt. Aber weit gefehlt – Achilles kann die Schildkröte niemals überholen!

Warum? Weil die Schildkröte so schnell oder Achilles extrem langsam geworden ist? Nein, weil das mathematisch einfach unmöglich ist! Während sich Achilles der Schildkröte nähert verringert sich der Abstand sehr schnell, wenn er sie aber beinahe erreicht hat, dann beträgt sein Abstand eben nicht mehr 1en Meter, auch nicht 1en Zentimeter, sondern irgendwann beträgt er 0,1 Zentimeter! Von da an geht es für Achilles bergab!

Denn die Ziffern hinter dem Komma steigen nach und nach ins Unendliche an. Da kommt Achilles nicht mehr raus – was er auch tut, er überholt die Schildkröte einfach nicht. Jedenfalls, wenn es um die Einschätzung von Fachleuten geht! Und die wissen schließlich ganz genau wovon sie sprechen, denn die Aussagen von Fachleuten sind keine Pradoxa, sondern mühsam erarbeitete Feststellungen – grundsätzlich!

Das trifft auch dann zu, wenn uns beispielsweise ein globales oder regionales Unglück, wie etwa ein Tsunami, bevorsteht. Obwohl es, das Unglück, eigentlich für alle deutlich sichtbar auf uns zukommt, wird es nicht eintreten! Das sagen wenigstens allermeistens die „Fachleute“. Und warum nicht? Nun, weil die Stellen hinter Komma einfach immer mehr werden!

Ich will ja jetzt nicht auch noch behaupten, das „Fachleute“ meistens hoch bezahlte Leute sind, die eine langjährige Ausbildung hinter sich haben und in einen Klüngel hineingewachsen sind, wo man aufeinander angewiesen ist. Das würde ich mich selbstverständlich nicht trauen. Aber, sagen wir mal, ich könnte doch ganz nebenbei anführen, daß dies nicht unbedingt ausgeschlossen ist.

Am Ende aller Paradoxien steht dann manchmal, sprich meistens die Meinungsbildung. Und die sieht dann so aus: „Das zu erwartende Unheil kann zwar eintreffen – vielleicht, wenn man Pessimist ist – aber mich wird das nicht mehr jucken und meine Kinder auch nicht. Womöglich nicht einmal meine Enkel“. Das ist doch ein schöner Gedanke, trotz der Tatsache, daß er irgendwie befremdlich wirkt.

Heißt das denn: „Solange mir, meinen Kindern und womöglich meinen Enkeln nichts passiert, ist es doch Wurst wem danach was passiert?“ Davon möchte ich dann doch gebührend Abstand nehmen. Das halte ich persönlich für unmoralisch! Doch was es auch immer sein möge, unmoralisch, eingebildet, blöde oder einfach bloß stocknaiv - man sieht daran jedenfalls ganz deutlich was so ein paar (unendlich viele Zahlen) hinter dem Komma anrichten können...

Das ist kein Tsunami!

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das ist kein Tsunami!"

Re: Das ist kein Tsunami!

Autor: axel c. englert   Datum: 17.07.2016 11:16 Uhr

Kommentar: Manch Fachmann scheint einfach recht simpel!
(Daher gibt er gern den Gimpel ...)

LG Axel

Re: Das ist kein Tsunami!

Autor: Deine Schwiegermutter   Datum: 17.07.2016 22:02 Uhr

Kommentar: Das ist etwas was ich schon lange ankreide.
Formeln funktionieren oft zu den Bedingungen
ihrer eigenen Normen, also innerhalb dieser
vordefinierten Kreise, doch ansonsten sind sie bloß
hypothetische Konstrukte einer Geistreise.




LG. Waldeck

Re: Das ist kein Tsunami!

Autor: Alf Glocker   Datum: 18.07.2016 8:30 Uhr

Kommentar: genau!

Vielen Dank liebe Freunde

LG Alf

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