Was ein schizophrener Mensch, nein, sagen wir ein Mensch überhaupt, braucht, ist seine gesunde Krankheit, die Schizophrenie, ohne die er nicht überleben kann und einen Vorgesetzten, damit das mit der Schizophrenie reibungslos klappt – und zwar für beide Parteien. Abhängigkeitsverhältnisse erhöhen den Wert des Bürgers generell! Das ist amtlich! Denn ein schlechtes Empfinden macht ein gutes Gewissen, weil man sich in der Hinwendung abwendet und dabei jedes Mal hin-ab-wendet, was aufgewandt besser gewesen wäre. Aber diesen Aufwand zu leisten, bedeutete den Absturz überhaupt – schlechthin...im Guten! Das Gute hingegen ist engelsgleich teuflisch, von göttlicher Damönie, gleichzeitig aber auch zeitaufwändig, ohne sie totschlagen zu können. Zeit totschlagen ist nämlich unrealistisch, wenn man von Realität keine Ahnung hat. Die wirklich gewissenhafte Weise zu leben, erleben wir jedoch nur in der Anbetung der Realität!

Die wahre Wirklichkeit des Denkens besteht zunächst im Registrieren der Realität, die Realität aber wird davon bestimmt, ob man etwas zu Essen hat oder nicht. Wenn aber das Essenhaben- oder Nichthaben das Denken bestimmt, dann kann dieses von der wahren Realität nicht mehr viel registrieren, denn die wahre Realität ist nichts. Genau so gut ist das Manipuliertwerden derer, die sich darüber Gedanken machen müssen, ob sie morgen noch etwas zu Essen haben oder nicht. Deshalb gibt es 2 Realitäten – die Realität der Reichen und die Realität der Armen. Die Realität der Reichen ist keine Realität, weil sie, durch ständige Manipulationsversuche und dem Ausklammern einer Wahrheit, an wichtigen Denkvorgängen, wie z.B. dem, warum ich etwas tue vorbeigeht. Und die Realität der Armen ist keine wirkliche Realität, weil ihnen die Machbarkeit einer Wunschverwirklichung, im Rahmen vereinzelt auftretender Vernunftsschübe, vorenthalten wird. Beide Realitäten bedingen einander insofern, als sie eine gemeinsame Realität völlig ausschließen. Deshalb sind beide zusammengenommen nur schizophren!

Nicht schizophren ist die tatsächliche Realität, die aber allen verborgen ist, die sich mit den Bedingungen der Realität auseinanderzusetzen haben. Und obwohl sich die Realität vor aller Augen abspielt, spielt sich auch nicht ab. Denn vor der Realität breiten sich aus: der Glaube, die von ihr gestellten Bedingungen (wie bereits erwähnt) und vor allem die fehlende Gabe der Betrachtung außerhalb zulässiger, sprich „schizophrener“ Normen. Dazu darf man nicht arm sein, weil man sich sonst um sein Essen kümmern muss, aber auch nicht reich, weil man sonst zu der Annahme neigt, man müsse etwas dafür tun, daß sich wer um die Beschaffung des Essens sorgt. Eigentlich, um das einmal ganz salopp zu sagen, darf man gar nicht geboren worden sein. Dem Ein-Geborenen wird nämlich sofort klar, daß er Eltern hat, die sich um seine Geburt kümmern mussten und daß daraus gewisse Folgen entstanden sind, denen man Rechnung zu tragen hat – und Rechnungen wiederum sind von Haus aus schon schizophren.

Was ein schizophrener Mensch braucht

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Was ein schizophrener Mensch braucht"

Re: Was ein schizophrener Mensch braucht

Autor: axel c. englert   Datum: 02.05.2016 10:36 Uhr

Kommentar: Bekloppt erst zieht man richtig Bahn -
Beweisen Donald Trump und Erdogan ...

LG Axel

Re: Was ein schizophrener Mensch braucht

Autor: possum   Datum: 03.05.2016 1:41 Uhr

Kommentar: Ja es ist eigenartig, wie die Schichten der Menschheit dahin schmerzen! Danke für dieses tolle Werk lieber Alf! LG!

Re: Was ein schizophrener Mensch braucht

Autor: Alf Glocker   Datum: 03.05.2016 10:19 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde

LG Alf

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