Unser Gesichtsfeld ist leider, oder glücklicherweise, stark eingeschränkt. Wir sehen nicht in allen Bereichen des Auges scharf. Das gibt uns einerseits die Möglichkeit unseren schwachen Geist auf ein einziges Ziel zu fokussieren, es lässt uns aber auch so manches übersehen, fast übersehen, denn manchmal sehen wir da noch seltsame Schatten, die wir nicht sofort klar deuten können.

Will uns da etwas Unheimliches anspringen? Wir zucken zusammen, wir schärfen die alarmierten Sinne, aber – da ist nichts! Oder war da doch etwas? Eine übersinnliche Gestalt? Ein Außerirdischer, der sich wie hinter einer Art radarunempfindlichen Tarnkappe verstecken kann? Oder war es einfach ein Zeichen der Zeit?

Nicht unserer Zeit, meine ich, sondern ein Zeichen aus einer zukünftigen oder vergangenen Zeit. Hat uns ein Hauch aus einem der Universen vor oder hinter uns angeweht? Um uns was zu sagen? Gehen wir doch einmal einen Schritt von uns ab, versenken wir uns – aber nicht ganz so weit, daß wir uns in Trance befinden, nein – nehmen wir die Gegenwart, das Jetzt nur für Augenblicke weniger wichtig als gewöhnlich.

Dann sehen wir sie: undeutliche Schemen, die um uns, an der Grenze zwischen unserem und dem universellen Sein wabern. Sie sind, wie Quanten „verschmiert“, nicht messbar oder nicht sichtbar, obwohl sie vorhanden sind. Ihre Bewegungen finden außerhalb der Realität statt, auf die wir uns konzentrieren können! Lassen wir los…

Wenn wir, mit ein bisschen Geschick zu ihnen hinschleieren, finden wir uns selbst, nehmen wahr, wie wir durch den vierdimensionalen Raum, durch die Momente fahren. Dann sind wir erstaunt! Ist dieses Wesen glücklich? Solange wir außerhalb unserer selbst sind wissen wir es nicht. Nur wenn wir zurückkehren können wir diese Frage mit einem Ja beantworten. Doch unser Ausflug hat uns skeptisch gemacht.

Wo sind wir gewesen? Wir haben einen Vorgang beobachtet, dessen Beobachtung uns normalerweise nicht „erlaubt“ ist. Was wir daraus lernen ist ebenfalls verboten, denn das Leben muss auf der Wahrung seiner „Rechte“ bestehen, die hauptsächlich darin bestehen, daß sie nicht bestehen. Das Bestehen besteht auf Unbeständigkeit, denn nur im Wandelbaren ist die Ablenkung manifestiert. Also wenden wir uns dem wieder hin!

Inzwischen aber sieht die Welt anders aus! Wir erinnern uns an das Unerinnerbare, wir sind uns des Ungewissen gewiss – wir stehen in einem Nichts aus fühlbarer Härte und unglaublichen Träumen. Das ist „moralisch“ untragbar, denn es stellt alle unsere Systeme infrage! Doch daraus resultiert die Kreativität des Geistes. Er will wach bleiben und er schärft seine Sinne um gut abzuschneiden!

Das ist logisch. Und weil es logisch ist, sämtliche Listen anzuwenden, die das Leben braucht, um da sein zu können, muss man überall mit Listen rechnen. Mit Abschusslisten, mit Schwarzen Listen und mit Finten natürlich auch! Gerade deshalb schon, sollte man seine Finte nicht vorschnell ins Korn werfen, nur weil man einen Zustand verifiziert hat und feststellen musste, daß er unhaltbar ist.
Nehmen wir lieber alles auf’s Korn! Nur so sehen wir scharf – auch Dinge oder Undinge, die sich nicht im direkten Focus befinden. Ziehen wir die Wahrscheinlichkeit des Unwahrscheinlichen in Erwägung, denken wir das Unglaubliche, ohne das Undenkbare zu glauben, bevor wir es nicht eingehend überprüft haben. Aber seien wir vorsichtig: die Grenzen der Wahrheit sind fließend und womöglich in sich verschwommen!

Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 235. Schritt

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 235. Schritt"

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 235. Schritt

Autor: axel c. englert   Datum: 08.07.2015 10:18 Uhr

Kommentar: Ein "Betriebsausflug", der fasziniert!
(Blick übern Tellerrand rentiert...)

LG Axel

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 235. Schritt

Autor: possum   Datum: 08.07.2015 10:54 Uhr

Kommentar: Ja es hat sich gut rentiert,
dass ich hier bin vorbei marschiert

Danke lieber Alf! LG!

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 235. Schritt

Autor:   Datum: 08.07.2015 18:03 Uhr

Kommentar: Vor allem jene, die aussehen wie träger Zigarrenrauch, mit denen sollte man nicht
in Berührung kommen.
Die Gedankengänge dazu sind nicht von der Hand zu weisen.

Gefällt mir sehr!

LG.

Waldeck!

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 235. Schritt

Autor: Alf Glocker   Datum: 09.07.2015 7:56 Uhr

Kommentar: Vielen Dank Freunde!

LG Alf

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