Liebes Tagebuch,
tja. Ich habe im Moment das Gefühl, dass mein Leben aus den Fugen gerät. Ich bin total verwirrt und irgendwie... nachdenklich. Aber im Moment scheint sich einfach alles zu ändern. Zumindest innerlich. Schau mal, ich bin grade auf Wohnungssuche. Hier stellen sich schon die ersten Jugendlichen vor, die als meine Nachfolger in Frage kommen [Ich habe ein dreiviertel Jahr mit neun anderen Jugendlichen in einer betreuten Wohngruppe gewohnt]. Das heißt, dass mein Kapitel WG auch bald abgeschlossen ist. Zum 1.5. werde ich hier wohl raus sein. Klar freue ich mich unglaublich auf die eigene Wohnung, du kannst dir garnicht vorstellen, wie sehr. Aber es schwingt auch immer so ein Hauch Angst mit, alleine zu sein. Hier ist immer so viel los, hier ist es einfach selten langweilig. Und wenn mir langweilig ist, dann sorge ich eben dafür, dass irgendwas passiert. In meiner eigenen Wohnung habe ich das alles nicht mehr. Keiner, der mir zuhört, wenn es mir schlecht geht oder der mit mir Party macht, wenn grade nichts los ist. Dann gibt es nurnoch das Essen, den Fernseher, den Computer und mich. Übrigens habe ich beschlossen, dass ich mir höchstwahrscheinlich nur ein Schlafsofa kaufe und auch ein Bett verzichte. Sowieso freue ich mich voll auf das Einrichten.
[...]
Also, man sieht sich

18 Jahre


© lyansoma


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Beschreibung des Autors zu "Mein Leben gerät aus den Fugen"

Ich schreibe seit 12 Jahren Tagebuch. Von Zeit zu Zeit werde ich hier ausgewählte Einträge veröffentlichen.
Statt des Datums schreibe ich dazu, wie alt ich zu der Zeit war. In eckigen Klammern füge ich Anmerkungen hinzu und kennzeichne Stellen, die ich gekürzt oder geändert habe. Namen, Straßennamen u.ä. werden zensiert.

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