erkenntnisse.

ich hatte einen freund, in den ich mich verliebt hatte. nicht diese 'romantischen gefühle' sondern die art, wie er alles machte. er war immer lustig und zugleich ernst und tiefgründig. ich habe genau zu ihm gepasst, weil ich mitmachen konnte bei seinen tagträumen. wir haben gemeinsam versucht glücklich zu werden, nur dass ich gemeinsam mit ihm glücklich werden wollte und er nur alleine. ich habe lange dafür gebraucht, viel zeit und energie geopfert, mich gequält indem ich nicht aufgeben wollte. erst so spät wird mir klar, dass er nicht weiterkommen kann, aber ich schon. er ist so, seit ich ihn kenn, ständig unzufrieden und nach besserem suchend, obwohl er alles hat, was er braucht. ich glaube, er will sich garnicht ändern. ich dachte, ich kann mir das gute von ihm abschauen, den humor, die spontanität, aber dabei habe ich übersehen, dass ich auch das schlechte übernommen habe. ich bin nicht so, alle kennen mich anders. ich habe mich in dem glauben verändert, besser zu werden, ohne zu bemerken, dass ich lange zeit in die falsche richtung gegangen bin. es tut weh, einen freund im stich zu lassen. aber ich habe ihm die hilfe angeboten, er hat mich immer wieder abgelehnt. und die besondere verbindung, die ich glaubte mit ihm zu teilen, war dann doch nur meine fehlinterpretation von einem jungen mann, der sich verloren fühlt, aber keine hilfe will sondern nur jemanden, dem es genau so schlecht geht. nur ich muss jetzt egoistisch werden, denn ich kann so nicht mehr weitermachen.

© dani

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noé
Mark Gosdek

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