Wie sagte doch schon unser Herr Jesses, in seiner berüchtigten Rede von Ochsenfurt, anno Domina, um dreiviertel Schmirg auf Zwack: "Höret nicht auf den Klang der Worte eines falsch anmutenden Schrats, der – den Dolch im Gewande – hinter eurem Rücken, seinen Triumph beschließt! Das hat nämlich nichts zu bedeuten. Teilet vielmehr die Fische und segnet was man für euch verschwöret hat, denn so sei es!"

Nun gibt es doch heutzutage Leute, die wollen sich wappnen wider die Zwietracht, welche hereingetragen, so aussieht, als seien wir nicht mehr ganz bei Trost. Doch auch das hat nichts zu bedeuten – auch hierfür steht in der Schrift, sozusagen schwarz auf weiß: "Nehmet euch weder in 8 oder 9, denn dies sind, wie alle anderen Zahlen, Zeichen des Teufels, vor allem dann, wenn es ganz danach aussieht, als käme nichts Gescheites dabei heraus!"

Denn gescheit ist nur der, welcher sich hingibt, in ein Schicksal, dem ausnahmsweise dann einmal gestattet wird vorkommen zu dürfen, wenn wir uns selber dafür entschieden haben – auf die devote Art versteht sich. Misstrauen sei nur denjenigen Leuten anempfohlen, die etwas zu verbergen haben. Wir haben das nicht und gerade deshalb müssen wir duldsam sein.
Egal, was auf uns zukommen möge – es ist nur gut!

Das wiederum verkündet bereits der Apostel Maulus im 12. Jahr, vor der sibyllinischen Zeitrechnung (das ist kurz nach Kassandra), im Rahmen der Gebirgspredigt, wenn er sagt: "Haltet ein und haltet auf, denn was kommt nimmt keinen Lauf, es passiert bloß einfach so, hier und dort und anderswo – niemand soll sich drum beklagen, denn die Art zu hinterfragen, mit der man uns derzeit begegnet, ist von niemand abgesegnet!"

Wie recht er doch hatte, weil stets recht hat, wer sich eingesteht: "Es ist alles in Ordnung!" Niemand will eine Mauer bauen, die Osterweiterung kostet uns keinen Pfennig, eines ist sicher, die Rente. Denn in Wirklichkeit kann uns ja nichts Böses geschehen! Warum? Weil noch nie jemandem etwas Böses geschehen ist, darum! Und weil es absolut niemals keinen Grund gibt sich Sorgen zu machen! Sorgen beginnen immer dann, wenn einer anfängt sie auszusprechen.

Überlasst das doch den Gewissenlosen, die euch bedrohen, den Verhetzern, die keine sind, da sie ja nicht der vorher bestimmten Seite der Verhetzer angehören (weil sie sich in Sicherheit bringen wollen). Schreit nicht um Hilfe, wenn ihr geschlagen werdet, sondern haltet die beiden anderen Backen hin: lasst euch in den Allerwertesten treten, so oft ihr nur könnt. Dann werdet ihr selig werden (13. Buch "Dose" – im Brief an die Weicheier).

Tretet also ein, Kinder der heiligen Einfalt, in den Schweigeorden des Gotteslamms und geht hin, auf die Schlachtbank, die eurer, frisch, mit allen Wassern gewaschen, schon harret, auf daß ihr glücklicher werdet, als die Polizei erlaubt. So werdet ihr erkennen, wie schön es die Armen im Geiste haben – ihnen allein gehört das Himmelreich! Und zwar von Ewigkeit zu Ewigkeit, in Irgendwers Namen!

Berühmte Predigten

© Alf Glocker


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