Auch zur Mildtätigkeit muß man, gerade wie zu anderen Dingen, Talent haben. Das »Wohltun« ist auf alle Fälle ein Beruf, der überfüllt ist. Ich habe mir indessen redlich Mühe gegeben, ihn auszuüben und doch bin ich, so seltsam es auch scheinen mag, froh, daß er meiner Konstitution nicht zusagt. […] Nichts riecht so schlecht wie falsche Güte. Es ist menschliches, es ist göttliches Aas. Wenn ich mit Sicherheit wüßte, daß ein Mensch nach meinem Hause käme mit der bewußten Absicht, mir »wohl zu tun«, so würde ich bloß aus Angst, er könne mir eine seiner Wohltaten erweisen – etwas von seinem virus meinem Blute einverleiben – vor ihm davonlaufen, wie vor dem Samum, dem trockenen, brennenden Wüstenwind Afrikas, der Nase, Mund, Ohren und Augen mit Staub füllt, bis man erstickt. Nein! In diesem Falle will ich lieber auf natürliche Weise Böses erdulden.
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]