Zuerst einmal ist alles völlig nackt!
Nur die Wahrheit ist total verhüllt!
Natur ist – das ist trotzdem Fakt:
ein, unterteiltes Nackten-Bild.

Die Bäume tragen zwar die Blätter,
doch diese sind aus purem Leben –
nichts Künstliches schützt sie im Wetter,
sie müssen nackt sich ihm ergeben.

Auch Tiere, die ein Fell besitzen,
sind nackt, wie sie die Welt erschuf.
Ob sie nun frieren oder schwitzen,
sie folgend duldend ihrem Ruf.

Die Erde lebt, ist ohne Schutz
und sie erhält sich aus den Schätzen,
die wir, für unseren Eigennutz,
nur aus Gewinnsucht stets verletzen.

Wir tun es, weil wir was nicht wissen:
die Nacktheit ist das echte Licht!
Sie trotzt den Schlägen oder Bissen –
das ist ergreifend, aber schlicht.

Und sie beschreibt auch uns genau –
nicht was wir tragen sind wir dann!
Ob wir als Mann, ob wir als Frau,
uns zeigen – ehrlich, wo und wann.

Darum sei hier am Rand bemerkt:
man muss erst mal die Nacktheit ehren,
bevor man grübelt oder werkt –
danach darf man sich auch vermehren!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die tröstliche Nacktheit"

Re: Die tröstliche Nacktheit

Autor: noé   Datum: 06.07.2014 12:07 Uhr

Kommentar: Genialer Text! Und sehr schön "rund", fließend. Inhaltlich wie handwerklich Top!
BiSi

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