Ich laufe jetzt rot an, wegen der Zuckerkrankheit, die mich langsam aber mit schnellen Schritten einholt. Zu viel süßes Zeug, zu viele rote Lippenabdrücke auf meinen Wangen. Dicke, rote, blutige Lippen, ich wurde zu oft gebissen. Die Zeit läuft ab. Laufe die leere Straße hinunter bis zum Ufer. Zu hastig. Zu viele Schwindelgefühle und ich drohe zu fallen. Ich stolpere und fühle die Krallen. Die des Teufels, die er in meinen Rücken sticht. Mit voller Wucht. Eigentlich möchte ich doch nur Karussell fahren, genau wie er und er und wie alle anderen, die mal damit gefahren sind. Durch den Westwind, bis ein Ostwind aufzieht und mir mein Glück bringt. Verfalle in einen Rauschzustand. Frage mich "wo bin ich?". Ich suche weiterhin, nach mir und meinem Sinn. Alle anderen trinken währenddessen einen Gin. Versuche nebenbei mich fester an dieses Karussell zu binden, versuche den richtigen Weg zu finden. Hindurch durch diese leeren Straßen. Versuche alles Negative und jeden Schmerz zu überwinden. Bin am Ufer. Spüre die Meeresbrise durch mein Haar ziehen, fühle wie der Wind mir durch die Haut streicht. Hinterlässt diese Ruhe, das Frische. Ich schaue hinaus ins Meer, sehe die Fische. Höre ein paar Schritte. Drehe mich um und ich sehe, ich bin hier unten und sie alle dort oben, noch immer. Noch immer. Noch immer.
Ich halte inne und schaue genauer hin, sehe eine Person, völlig außer Rand und Band, sie rennt mir zu, rennt schneller als alle anderen. Ich kneife die Augen zusammen und ich öffne sie wieder. Sie steht vor mir. Sie reicht mir ihre Hand. Ich drücke sie und merke ich bin endlich am Ziel angelangt.


© Muri


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