Einen Garten auf einer Erde zu schaffen, welche zuvor ausgenutzt wurde, bis nur noch lebloser Sand zurüch blieb, dauert Jahre – doch es ist möglich! Es ist möglich, weil jedes Lebewesen leben will, weil jede Pflanze wachsen will und weil sich ein jeder mit größter Mühe anpasst – und, auch wenn nicht viel darüber bekannt ist, weil Netzwerke entstehen, weil Pflanzen miteinander kommunizieren, weil Pflanzen untereinander und weil Pflanzen mit Tieren eine Symbiose eingehen. Die Gedanken, die mich leiten, führen zu einem immer engeren Verhältnis zu den Lebewesen, eine unerwartete Kommunikation – das es mir immer weniger möglich macht, einen der vorgegebenen Wege zu beschreiten. Doch etwas ganz besonderes hat sich verändert: habe ich mich bis jetzt mit Menschen umgeben, welche in diesem System nicht nur gefangen waren, sondern sich ganz tief in die Falle der Konkurrenz und Konsumgedanken haben sinken lassen, so wurde ich wütend und die Wut hat mich weiterhin abgegrenzt, wurde wiederum größer, weitere Distanzierung usw – ein Kreisluaf, der mehr selbstzerörend wirkt und mit Sicherheit durch den inneren Ärger nicht zu einer Balance, sondern im Gegenteil zu einem Schwarz/Weiß, zu einem Gut/Böse denken geführt hat. Was aber haben die Pflanzen mit dem allen zu tun? Man kann nichts erzwingen, man braucht Geduld – so zeigen sie, wenn sie langsam wachsen, wenn die eine oder andere sich erst gar nicht zeigt, um schließlich scheu aus dem Samen zu luken – und schließlich, wenn sie sieht, dass sie von anderen Pflanzen umgeben ist und das „okay, hier ist es sicher, du kannst raus kommen“ erhält, ihr Kopfchen in die Höhe streckt, um Sonne zu empfangen und die Wurzeln ausbreitet, um nach Wasser zu saugen. Die Wurzeln vergessen wir gerne, wenn wir Pflanzen, insbesondere Bäume betrachte. Ein Drittel ihres Körpers sehen wir nicht und es sind die Wurzeln, durch welche eine Pflanze der anderen Signale senden kann. Die Kommunikation, so habe ich festgestellt, was mir im Inneren bereits klar war, ich aber durch meine Wut mir nicht zu denken erlaubt habe, zwischen allen Lebewesen ist der Schlüssel. Doch ich selbst habe die Kommunikation mit den Menschen abgelehnt, sogar ins negative gekehrt. Schließlich reiste ich und traf immer mehr auf Personen, Personen jeglichen Alters, Geschlechts, Berufsklassen und sozialen Hintergründen, die nicht nur meine Ideen angehört und mir ihre mitgeteilt haben, sondern sich für das Gespräch bedankt haben. Seltesamerweise traf ich auf eine ganze Reihe von Menschen, die betonten, wie froh sie waren, diese Gedanken austauschen zu können und eine energetische Verbindung während des Gesprächs spürten. Das hat mich so gefreut, dass auch ich die Scheu verlor, denn jeder Mensch ist in einer anderen Ohase seiner Entwicklung, seines Weges und mit dieser Erkenntnis konnte ich mich selbst von der Wut befreien.
Schön und Gut: Doch soviel Zustimmung man auch erhält, so ist letzen Endes die Frage, wie man in einer Gesellschaft, in der einzelne in Gesprächen die gleichen Frequenzen eingehen, doch die Masse einen komplett anderen Weg geht, einrichten kann. Ist es ein Weg, durch viele Reisen, durch das Unterwegs sein, wie es die Nomaden Jahhunderte erfolgreich vorlebten, und das führen dieser Gespräche mit Menschen, auf die man trifft, seine Ideen zu vermitteln und zu erhalten, oder ist es ein Ausweg? Denn obgleich der Zwang einer Arbeit mitverantwortlich für die Seßhaftigkeit ist, so würde ich mir es einfach machen, die Nomaden als Vorbild zu nehmen, denn diese zogen zwar umher, doch lebten sie in einer Gemeinschaft. Würde ich also einen Ausweg nehmen mit einer fadenscheinigen Begründung, um mich selbst aus der Verantwortung eines wachsenden, eines nachhaltigen Netzes der Kommunikation, das wie ein Wurzelnetz aus verschiedensten Pflanzen immer in Entwicklung ist, der Verbindung mit anderen Menschen zu schaffen?
Ist die Einsamkeit des allein Reisenden eine Quelle, da sie einem zeigt, dass der Mensch, die sich entwickelnde Seele, alleine von der Erde gehen wird, oder eine Flucht davor, sich auf Zwischenmenschliche Beziehungen einzulassen?
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Also, ich trage ja immer noch meine Maske,
weil der Virus ist ja nicht verreist!
Selbst zu Hause ich drauf achte,
gerade vor dem Spiegel wirds mir heiß!
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]