Oft denke ich bei mir zum Trotz,
mein Hirn ist wie ne Black Box.
Mit vielen Schiebern und Verstecken
geheimen Fächern und dunklen Ecken.
Ein Labyrinth von Treppen und Gängen
Gedankenranken an Geländern hängen.

Böses durch die Flure flitzt
allgegenwärtig in jeder Ritz.
Verstaubte Regale tief so wie Verliese,
bin am Suchen, krieg ne Kriese.

Und hinter dem Chaos, mitten drin,
ein Saal der saugt mein Wissen an.
Er schmatzt kann nicht genug bekommen!

Verdaut es zu einem klumpigen Brei,
einem klebrigen, glitschigen Einerlei.
Hat Spitzel in allen Schlüssellöchern,
die rennen herum mit Riesenköchern.

Hab einen guten Film gesehen
will meinen Kollegen davon erzählen.
Ich komm ins stocken und muss schweigen
die Tür zum Inhalt will sich nicht zeigen.
Und komm ich doch zur Türe hin,
im Loch sitzt schon n Spitzel drin.
Und wenn,
Den Schlüssel den hab ich verloren,
Adresse zum Notdienst
wird wohl im hungrigen Saale schmoren.

Doch will ich vergessen, ruhig schlafen,
kommen die Gedanken strafen,
krauchen an die Blackboxhaut,
Kratzen Löcher, die schlecken und spucken,
des Tages meine Daten schlucken.

Auf auf der Strasse es passiert,
ein Mensch mich brennend interessiert.
Da ist ein Nebel eine feine Spur,
ich kenn ihn doch, wie heißt er nur??
Verdammt!
Zieh auf die staubigen Schubladen,
schieb mich schwitzend durch die Regale,
hangel an den kalten Wänden,
kann seinen Namen einfach nicht finden.
Er geht vorbei, sah mir lange ins Gesicht,
ließ ihn seine Black Box auch im Stich?


© Andrea Heinrich


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