Nebel steigen aus den dunklen Seelen,
deren Flussläufe sich am Rande der Straßen,
im Licht des fahlen Morgens enthüllen
und das ewige Herbstblatt
hat sich angeschickt reif zu werden.

Wartend und stumm vertreiben sich die Schatten
In den Häuserecken die Zeit,
in Anbetung des Mondes, dessen Silberschein
sich auf den Gesichtern
zu einem unabwaschbaren Film niederschlägt.

In der Ferne hat sich ein Fackelzug
in Brand geratener Herzen versammelt,
der versucht, die verweilenden Stunden einzufangen,
bis sie sich, in Erahnung des nahenden Endes
der Ruhe ins geschäftige Nichts auflösen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das Warten"

Re: Das Warten

Autor: noé   Datum: 14.06.2014 13:06 Uhr

Kommentar: Vor allem der erste Vers erinnert mich an ein persiflierendes Konglomerat verschiedener meiner Texte...Solltest Du Dich hier als böser Bube entpuppt haben, lieber Bruder?
BiSi noé

Re: Das Warten

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.06.2014 8:01 Uhr

Kommentar: Der Text ist 38 Jahre alt...
ansonsten gerne, liebe Schwester!

CraBro Alf

Re: Das Warten

Autor: noé   Datum: 15.06.2014 8:41 Uhr

Kommentar: Gib nicht so an, Kleiner... ;o))
BiSi

Re: Das Warten

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.06.2014 13:09 Uhr

Kommentar: ?? Er ist sehr alt. Damals war ich noch Frustraucher. Ich saß auf meinem Schreibtisch und guckte zum Fenster in den Garten meiner Eltern hinaus (der niemals meiner war). Ich war 22 (der Text ist also richtigerweise 41 Jahre alt) und die Mädchen verabscheuten mich, weil ich, trotz Arbeit, nie Geld bekam (Familienbetrieb)und deshalb nichts Gescheites zum Anziehen hatte. Zuhause durfte man nichtmal wissen, daß ich schreibe...(so einen Blödsinn duldete man einfach nicht!)
Anstatt der in Brand geratenen Herzen stand damals "ein Fackelzug brennender Zigaretten". Damals blieb ich oft ganze Nächte lang auf.

CraBro

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