Um etwaigen Missverständnissen ENTGEGEN zu wirken, ein NACHTRAG zu einem Artikel des Focus, welcher darüber berichtete, dass die Bahn VERSTÄRKT Ausschau halte nach Zeitsoldaten:

Grundsätzlich ist GAR NICHTS daran zu kritisieren, wenn ehemaligen Soldaten die Chance gegeben wird, ihre Rückkehr in ein ziviles Leben AUTONOM bestreiten zu können. Im Gegenteil, dies sollte durchaus gefördert werden, denn wer Menschen in Kriege schickt, welche sie sogar noch innerlich und äußerlich überleben, der ist ihnen MEHR schuldig, als die Erleichterung in die Rückkehr eines gar nicht mehr so friedlichen ZIVILEN LEBENS. Dies ist ein in der USA durchaus vernachlässigter Themenbereich. Viele Ex-Soldaten gelingt dort aus einer Vielzahl an Gründen keine Rückkehr in das teilhabende Leben. Zu dem Aspekt eines Tätig-Seins als Soldat sei auch darauf hingewiesen, dass es fast nie die "Freude an Gewalt" ist, welche Menschen dazu bringt für ein Militär tätig zu sein. In den USA, ebenso zunehmend in Deutschland, ist dieser "Weg" eine Möglichkeit ein Studium anzugehen und zu gestalten. Natürlich wird es sich dabei wohl kaum um "schöngeistiges" handeln, aber um Arbeitsbereiche, welche im ZIVILEN LEBEN evident sind. Auch gibt es den Aspekt der familiär besetzten Tradition, wo fortgesetzt wird, was Vater und Großvater zu einem Aspekt von beruflicher Laufbahn werden ließen. Das Thema Gewalt mag für die meisten so ein nicht immer gern praktizierter Pfeiler des beruflichen Überlebens im Kontext Militär sein.
Würde man diesen Menschen, trotz hervorragender Ausbildung, eine berufliche Rückkehr in zivile GESELLSCHAFTSSTRUKTUREN verweigern, käme dies nicht nur dem Motiv der DISKRIMINIERUNG gleich, es entspräche auch dem Gestus angewandter Bigotterie, denn Kriege werden NICHT von SOLDATEN BESCHLOSSEN, sondern von der POLITIK !
Bedenklich wird es jedoch, wenn gezielt nach ehemaligen Soldaten Ausschau gehalten wird, denn hier sollte unter dem Aspekt der Gruppendynamik schon die Frage erlaubt sein, wie Menschen traumatische Erlebnisse verarbeiten sollen, wenn sie ZUSÄTZLICH mit den Traumatas ehemaliger Kollegen konfrontiert werden?
Im Sinne einer Selbsthilfegruppe mag dies ein sinnvolles Konzept sein, aber einem UNBELASTETEN Arbeitsfluss ist dies nicht unbedingt zuträglich.
Denn wie soll verdrängt und zu gegebener Zeit verarbeitet werden, wo ein ANDERER ebenfalls Erlebnisse der unschönen Art mit sich führt. Um dies zu erkennen, bedarf es keiner Worte. Zeugen der "BESCHÄDIGUNG von Leben im Inneren und Äußeren" erkennen einander, auch OHNE WORTE.


23.02.2012 - W A S BLEIBT Ba h n ?


© Monja Ben Messaoud


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Beschreibung des Autors zu "SPUREN der Zeit dem LEBEN zurück geben"




NACHTRAG:


Natürlich führt nicht jeder Militäreinsatz zu Traumatas.
Jedoch ist davon auszugehen, dass die "Quote" der Traumatisierten weit höher ist, als offiziell angegeben. Dies liegt schon darin begründet, dass nicht jedes Traumata zur Dysfunktionalität in Alltag und Beruf führt. Vielmehr ist es eine Art zusätzliches "GEPÄCK" in den PERSÖNLICHEN ERINNERUNGEN, welche das Leben dieser Menschen nachhaltig prägen und beeinflussen wird. Die kürzlich in Afghanistan vorgenommenen Koran-Verbrennungen sprechen hier eine deutlicche Sprache. Angesichtes der HOHEN ZAHL an ZIVILEN OPFERN in der AFGHANISCHEN BEVÖLKERUNG, hat sich das Bild bezüglich der "FREIHEITS-BRINGER" nachhaltig zum SCHLECHTEN gewendet. Wenn erwachsene Menschen, hier noch meinen über die VERBRENNUNG eines spirituellen Buches ÖL in das FEUER schütten zu müssen, so ist dies JENSEITS von Logik. LAGERKOLLER und Traumatas lassen grüßen.
Der "Außenpolitik" sei UNdank.

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Kommentare zu "SPUREN der Zeit dem LEBEN zurück geben"

Re: SPUREN der Zeit dem LEBEN zurück geben

Autor: fullera   Datum: 24.02.2012 1:38 Uhr

Kommentar: Das ist Interessant. So normal ist einem das gar nicht so bewußt, mit welchen Schwierigkeiten die Leute zu leben haben. Grüße fullera

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