Da schleichen sie mit ihrem krummen Rücken
auf ihren Stock gestützt und gramgebeugt.
Sie lassen sich so leicht nicht mehr verzücken
in einem Leben, das von Arbeit zeugt.
Sie sind des Wartens so unendlich müde
und hoffen drauf, dass es zu Ende geht.
Nach all der Zeit hier sind sie nicht mehr prüde,
auch wenn sie niemand hier so ganz versteht.
Sie wollten doch so vieles noch erleben,
sie hatten Träume und Pläne gemacht.
Dann hat sich plötzlich alles anders ergeben,
woran sie vorher leider nie gedacht.
Jetzt sitzen sie mit anderen und pflegen
ihr kleines Leben, das man ihnen ließ,
und jede Mahlzeit ist willkommner Segen,
da gibt es Graupensuppe oder Grieß.
So mancher weiß nicht mal mehr seinen Namen,
Erinnerungen schwanden mit der Zeit,
Besucher, die sonst häufiger mal kamen,
sind mittlerweile eine Seltenheit.
Sie wollten doch so vieles noch erleben,
sie hatten Träume und Pläne gemacht.
Dann hat sich plötzlich alles anders ergeben,
woran sie vorher leider nie gedacht.
In ihren Augen siehst du kaum noch Leben,
sie sind ganz stumpf vor lauter Traurigkeit.
Sie haben sich dem Schicksal längst ergeben
und harren aus in stiller Einsamkeit.
Nur manchmal, wenn sie ihren Sohn erkennen,
dann geht ein Lächeln über ihr Gesicht,
dann sieht man ihre kleine Flamme brennen,
und in ihren Augen glimmt ein Licht.
Sie wollten doch so vieles noch erleben,
sie hatten Träume und Pläne gemacht.
Dann hat sich plötzlich alles anders ergeben,
woran sie vorher leider nie gedacht.
Sie spürten lebenslang ein tiefes Sehnen,
das haben sie nur niemals gestillt,
jetzt ist es viel zu spät ihm nachzugeben,
die Uhren ihres Lebens sind gefüllt.
Kommentar:Wunderschön....es wird Zeit etwas an seinem eigenen Lebenswandel und der Einstellung zu Alten in der Fesellschaft zu verändern....mir gefällt die Wortwahl.
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.