In ihren Liedern singen sie
von Istanbul, vom Schwarzen Meer und von der Sonne.
Schon viel zu lange sind sie hier,
Erinnerungen sind verblasst und längst zerronnen.
In ihren Augen findest du
schon längst nicht mehr die Glut des Feuers.
Der kurze Trip zum großen Geld
war nur der Anfang eines langen Abenteuers.

Sie gaben ihre Heimat auf,
verließen Frau und Kinder, zogen in die Fremde.
Was uns zu viel war, nahmen sie
ganz selbstverständlich und bereit in ihre Hände.
Für sie ist unsre Welt so kalt,
sie sehnen sich nach Licht und Sonne,
nach ihrer Heimat und dem Meer,
so viele sind hier niemals wirklich angekommen.

Sevgili vatanim, seni ozluyorum,
seni birdaha nezaman gorecegim.

Mit ihren Freunden singen sie
die Lieder, die sie lernten, als sie Kinder waren.
Da klingt die fremde Melodie,
da tanzen Männer, die schon alt sind und erfahren.
Und wenn sie tanzen, sind sie frei
wie Kinder, die sich fallen lassen,
nur ihre Sehnsucht bleibt dabei
nach Sonnenlicht und Tavlaspiel in engen Gassen.

Sevgili vatanim, seni ozluyorum,
seni birdaha nezaman gorecegim.


© Ulrich Kusenberg


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