Kapitel 4 - Noch immer keine Erinnerung

*Piep - Piep - Piep - Piep - Piep - Piep*
Schon wieder reden sie über mich, als ob ich nicht da wäre. Wenn ich mich doch nur bemerkbar machen könnte.
Aber immerhin gelingt es mir mittlerweile alles zu verstehen. Jeffs Bruder war heute bei mir, er hat gebetet, für mich und meine Seele. Aber ich brauche keine Erlösung, ich wünsche mir doch nur, dass mein Körper mir wieder gehorcht. Die Ärzte sagen, dass meine Verletzungen gut heilen.
Warum kann ích mich dann nicht bewegen?
*Piep - Piep - Piep - Piep - Piep - Piep*
"Zoey, mein Schatz, ich bin bei dir, ich wünschte du könntest aufwachen und uns sagen wer dir das angetan hat."
Das ist Jeffs Stimme, alles was zählt. Aber was meint er damit, mir was angetan hat?
Angestrengt denke ich nach, während er mir von seiner Arbeit erzählt. Wieder und wieder verfolge ich den Weg den ich vom Kino gegangen bin in Gedanken zurück.
Doch ich kann mich einfach nicht erinnern.
*Piep - Piep - Piep - Piep - Piep - Piep*
".... zur Arbeit, mein Schatz. Ich komme heute Abend wieder. Ich liebe dich so sehr."
Jeffs Schritte hallen durch das Zimmer. Wieder bin ich alleine. Nur ab und an kommen Schwestern und Ärzte um nach mir zu sehen.


Kapitel 5 - Ohnmacht

"Aber irgendeine Spur muss es doch geben, Shane. Irgendwas!"
Ich bin am ausrasten, reiße meine Schublade am Schreibtisch auf und nehme mir eine Zigarette aus der Notfallpackung, eigentlich rauche ich schon seit sieben Jahren nicht mehr, doch meine Nerven liegen blank.
Im Büro zünde ich mir die Camel an und inhaliere tief. Shane schaut mich machtlos an. Auch er sieht überarbeitet aus, mir zu liebe arbeitet er länger als er muss.
Nochmals geht er zur Pinnwand und schaut sich zum hundertsten Mal die Bilder von Zoeys Verletzungen an.
Sie Stammen von Messern, scharfen Klingen und stumpfer Gewalteinwirkung. Nur eine Verletzung können wir immer noch nicht zuordnen.
Diese schauen wir uns nochmals an. Mein Gefühl sagt mir, dass daran ein entscheidender Hinweis auf den Mörder hängt.
Um Zoeys Hals sind symmetrisch aneinander gereiht zehn kleine blutige Punkte und ein größerer, dieses Muster wiederholt sich fünf mal.
Das Muster kommt mir bekannt vor, doch kann ich es nicht einordnen. Erst als Shane das Muster abzeichnet, trifft es mich aus heiterem Himmel. Die Zigarette gleitet mir aus der Hand.
Dass mir das nicht früher aufgefallen ist.


Kapitel 6 - Bruchstücke

*Piep - Piep - Piep - Piep - Piep - Piep*
Verzweifelt denke ich nach, was ist mit mir passiert.
Blitzartig schießen mir Szenen durch den Kopf.
Bruchstücke. Bildfetzen. Ich spüre meine Angst.
Doch kann ich keinen Gedanken halten. Immer wieder unterbrechen die Stimmen der Ärzte meine Gedanken.
Ich bin gefesselt, die Arme und Beine weit von mir gestreckt - CUT -
Unaushaltbare Schmerzen - CUT -
Hände die mich anfassen - CUT -
Ich kann die Gedankenfragmente nicht halten, muss sie sortieren wie Puzzlestücke. Doch es geht nicht. Ich bin zu müde.
*Piep - Piep - Piep - Piep - Piep - Piep*
Eine fremde Stimme an meinem Bett weckt mich. Nein, nicht fremd, das ist meine Schwester. Sie erzählt mir, dass Jeff heute nicht kommen kann, er mache Fortschitte in den Ermittlungen, sie beginnt mir von seinen Erkenntnissen zu erzählen. Immer mehr Bilder brechen auf mich herein.
Ich auf dem Bauch gefesselt, Er in mir. (In Gedanken nenne ich Ihn so, ich habe keinen Namen).
Ein Messer dass über meine Brüste streicht. -CUT-
Kälte und Dunkelheit, aber allein. -CUT-
Er in einer Tür von hinten, schwarze Robe. -CUT-


Kapitel 7 - Planung

Ich zittere vor Erregung, meine Hände sind schweißnass. Ich habe einen Plan, wie die Schlampe stirbt. Ich habe eine Idee.
Meine Hände gleiten wie von selbst zwischen meine Beine. Er ist unerträglich hart.
Sie muss sterben - bald schon, noch heute wird es so weit sein. Willig verschenkt diese Schlampe ihren Körper, dabei sollte er MEIN sein.
MEIN - nur mein.
Ich muss nur einen günstigen Zeitpunkt abpassen.
Ich nehme die Kette die vor mir auf dem Tisch liegt,und lasse die scharfkantigen Perlen durch meine Finger gleiten, ein Tropfen Blut fällt herab.
Ich werde sie opfern, dieses billige Stück.Heiser lache ich auf und lasse mich auf die Knie fallen.
Für dich mein Herr!
Dann begebe ich mich aus dem Haus. Und mache mich auf den Weg.


© Joy Merkle


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Beschreibung des Autors zu "Im Koma (III)"

Der nächste Teil meines ersten Kurzkrimis =)
wird wahrscheinlich noch überarbeitet.

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Kommentare zu "Im Koma (III)"

Re: Im Koma (III)

Autor: J.A.Buchkamer   Datum: 03.08.2014 11:45 Uhr

Kommentar: Hey uns wann geht’s weiter?

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