Mit quietschenden Reifen hielt ein Rettungswagen in der Einfahrt der Notaufnahme des
CHRISTUS Santa Rosa Hospital
in New Braunfels, Texas.
Die Türen des Rettungswagens öffneten sich. Sanitäter brachten eine Trage zum Vorschein, auf der ein Patient lag. Angeschlossen an viele Kabel und Schläuchen sah dieser aus wie ein Wesen von einem anderen Stern.
Die Sanitäter eilten mit der Trage schnellstens in den Schockraum der Notaufnahme zu dem dort wartenden diensthabenden Arzt.
„Ist das der angekündigte Patient mit Schussverletzung?“, fragte Dr. Mc Kenna den Notarzt, der den Patienten bereits vor Ort erstversorgt hatte. „Ja“, gab der Notarzt Dr. Paul Panter zurück. „Patient ist männlich, neunundfünfzig Jahre alt, deutscher Tourist, Klaus Hügel, Schussverletzung knapp links neben dem Herzen, reanimiert, hoher Blutverlust, Patient liegt seit unserem Eintreffen im Koma, Lichtreaktion der Pupillen, habe ihn intubiert, Atmung ist regelmäßig, Vitalparameter 165/100 76 sehr schwankend, Medikation O² 4-8 L/min, Atropin drei mg.“
„Gut bringen wir ihn gleich in den Operationsraum. Die Kollegen warten schon, wir müssen die Blutung stoppen, das Geschoss herausoperieren und den Kreislauf stabilisieren. Auf Leute, wir dürfen keine Zeit verlieren, schnell!“ sagte Dr. Mc Kenna mit einer nachdenklichen Miene. Zusammen schoben sie den Patienten durch eine automatisch öffnende Tür, an der KEIN ZUTRITT STERIL OP-BEREICH stand, in den hell beleuchteten Raum. Hier warteten bereits mehrere Schwestern und weitere Ärzte, die mit den Vorbereitungen zur Operation beschäftigt waren.
„Auf Kommando drei nehmen wir den Patienten auf und legen ihn auf den Tisch“ gab Dr. Mc Kenna Anweisung. „Eins, zwei, drei!“ und der Schwerverletzte wurde auf den OP – Tisch verschoben. „Danke, meine Herren!“, sagte Dr. Mc Kenna noch zu der Rettungswagen Besatzung und „Wir müssen jetzt anfangen!“ zu seinen Kollegen.
Stunden später im Aufwachraum des Hospitals beugte sich Dr. Mc Kenna über den Patienten, er zog ein Augenlied hoch und schaute sich die Pupillenreflexe an. „Er müsste eigentlich schon längst zu sich gekommen sein, Frau Kollegin.“ „Ja Herr Kollege, deshalb bleibt der Patient so lange noch unter Monitorüberwachung, bis er selbstständig atmet, ich prüfe dann die Reflexe wie Schluck-, Hustenreflex, ob diese wieder da sind und der Patient auf Ansprache reagiert. Sobald er dann irgendwann fit für die Verlegung sein sollte, werde ich Sie auf Ihren Piepser rufen lassen, damit wir ihn zusammen begutachten können, bevor er auf die Intensivstation verlegt werden kann.“ sagte die Anästhesistin Dr. Eleonore Dearing.
„Ja und der verflixte Piepser ruft schon wieder. Ich werde, wo anders gebraucht.“ raunte Dr. Mc Kenna, nahm seinen Piepser aus der Manteltasche und ging aus dem Raum.
Monoton liefen die Überwachungsgeräte. Ein ständiges Piepsen von verschiedenen Apparaten garantierte der überwachenden Ärztin, dass alles in Bereich des Normalen war.
Plötzlich bewegte sich der Patient etwas. „Ich glaube er kommt zu sich!“, rief auf einmal aufgeregt die begleitende Krankenschwester am Bett des Operierten.
„Hallo, Mister Hügel, hören Sie mich?“ sprach die Ärztin in gebrochenen Deutsch. „Hallo, Mister Hügel, Hallo.“
Das Erste, was ich hörte, war eine freundliche Frauenstimme. „Mister Hügel, bitte öffnen Sie die Augen.“ Langsam, ganz langsam, öffnete ich meine Augen. Ich sehe immer noch nicht klar und wie durch eine Wolke alles verschwommen. „Schön, Mister Hügel, dass Sie wieder da sind. Ich bin Dr. Dearing, Anästhesistin im CHRISTUS Santa Rosa Hospital in New Braunfels. Erinnern Sie sich?“ fragte eine blonde mittelschlanke große Frau zu mir.
„Was ist passiert? Warum bin ich hier?“ „Nach dem was Sie hinter sich haben, ist der jetzige Zustand ganz Normal. Ich weiß es ist ein sehr merkwürdiger Schwebezustand. Aber Ihr Erinnerungsvermögen braucht noch etwas. Ich hole noch Dr. Mc Kenna. Vielleicht können Sie sich bis dahin schon erinnern.“ sagte die Frau zu mir und verschwand.
Ich schloss meine Augen wieder, denn ich war sehr müde. Aber meine Gehirnzellen fingen langsam an, zu arbeiten.
Ja, ich sah erste Bilder …
Ja, sei Dank die Erinnerung kam zurück:
Wo sind meine Bremsen?
Es begann an diesem Morgen im Juli 2012. Trübe begann der Tag und tief liegende Wolken mit den dazugehörenden hängenden Regenwolken bedeckten den Himmel.
Am Abend vorher hatte ich noch den Wetterbericht verfolgt. Deshalb entschloss ich mich, früher von meiner Wohnung im Allgäu aus nach Frankfurt aufzubrechen.
Und ich hatte recht gehabt, drei Stunden brauchte ich bis Pforzheim.
Heftige Windböen und Sturzbäche mit Regen quälten mich und die anderen morgendlichen Autolenker.
Der Scheibenwischer lief bereits auf Höchststufe. Mehr als achtzig Stundenkilometer waren bei diesem scheußlichen Wetter wirklich nicht drin.
Ich war gerade zwischen Pforzheim und Karlsruhe auf der A8. Eine lang geschwungene Bergabfahrt hatte ich fast hinter mir, als ich eine Kolonne von Lkws überholen wollte.
Plötzlich scherte ein Brummi vor mir aus, ohne vorher zu blinken. Er begann einen anderen langsameren Kollegen, zu überholen. Dadurch war ich genötigt, im wirklich letzten Moment, heftig, mit aller Kraft auf die Bremse zu treten.
Plooob, Plooob …
machte es plötzlich unter meinem Auto. Mit Entsetzen hörte ich dieses Geräusch, automatisch schaute ich in den Rückspiegel und sah, wie vier kleine schwarze Blöcke auf die Fahrbahn der Autobahn nach hinten weghüpften. Parallel dazu trat ich mit der Bremse ins Leere!
Scheibenkleister …
meine Bremsen, ich glaubte es nicht, meine Bremsen funktionierten nicht! Alle meine Muskeln waren angespannt bis auf äußerste. Schweißperlen bildeten sich nicht nur auf meinem Gesicht. Nun begann ich, in einem Bruchteil von Sekunden, zu zittern.
„Verdammte Scheiße, was mache ich jetzt nur“, sagte ich laut zu mir selber. Der Lastwagen vor mir kam bedrohlich näher. „Versuche es mit der Handbremse Klaus“, sagte eine innere Stimme zu mir. Ich zog den Hebel der Handbremse nun verzweifelt nach oben und versuchte, mit einem tieferen Gang mit dem Motor, mein Fahrzeug so abzubremsen. Inzwischen hatte mein Auto den Talboden der Autobahn durchfahren und diese führte nun eine Anhöhe hinauf. Ich lenkte mein Auto auf die rechte Fahrspur. Durch das Runterschalten mit den Gängen und die langsam blockierende Handbremse, die nun auf die Hinterräder einwirkte, kam ich auf dem Standstreifen dann endlich zum Stehen. Schweißnass wie gebadet stieg ich aus meinen Wagen aus. Mit zitternden Beinen schaute ich auf meine Uhr, die vier Uhr dreißig anzeigte.
„Das war verdammt knapp“, schrie ich frustriert raus.
Plötzlich hörte ich neben den normalen Autobahnverkehr ein Traktorengeräusch, welches immer lauter wurde. Ich schaute in die Richtung des Motorengeräusches … sah ich richtig? Tatsächlich fuhr um diese Zeit jemand mit seinem Trecker durchs Land. Der Traktor fuhr nun über ein Feld, kam näher und hielt samt dessen Fahrer neben mir.
„I bin dr Schorsch. Haschd oi Problem?“ fragte er vom Fahrersitz herunter. „Ja, leider ein ganz gewaltiges Problem, meine Bremsen gehen nicht. Hätte deswegen fast einen Unfall gehabt!“ sagte ich zu Schorsch, der nun von dem Fahrersitz abstieg.
„Ich weiß auch wirklich nicht warum, ich hatte den Audi erst gestern aus der Werkstatt geholt. Er Wagen müsste Top sein, alles in Ordnung und gecheckt, hat man mir bestätigt. So ein verdammter Mist!“
„Ha…des isch a Sach, in der Werksdadd war er.“, meinte Schorsch „Na do muss er jetzt auch hi.“ setzte er nach.
„Wie soll das gehen?“, fragte ich zu Schorsch hingeneigt.
„Des isch net so wild, i schlepp Dich ab!“
„Wohin?“ fragend blickte ich mich um.
„Na in d Werksdadd vo moi Schwagr dem Kurd dord in Mudschelbach. Hier nimm den Haka und häng da in d Abschlebböse nei.“ sagte es, hängte den anderen Haken der Gliederkette in die Hängerkupplung seines grünen Fendt Traktors und starte diesen. „Mir sind glei do, versuch mid dr Handbremse z bremsa!“, rief er und startete den Motor des Treckers.
Mir blieb kaum die Zeit, in meinem Auto hinter dem Lenkrad Platz zu nehmen.
Nach guten zehn Minuten tuckerte unser Gespann dann in Mudschelbach ein. Gleich beim zweiten Haus hielten wir. Schorsch winkte mir, ihm zu folgen. Wir gingen nun zusammen zur Haustüre und klingelten seinem Schwager Kurt raus. In der Zwischenzeit erzählte ich Schorsch, dass ich dringend zum Flughafen nach Frankfurt müsste, weil mein Flug in die Staaten um neun Uhr vierzig startete. Sein Schwager Kurt kam im Schlafanzug recht schnell vor die Haustür. Was der Schorsch dann mit seinem Schwager im Dialekt redete, ich kann es wirklich nicht sagen, weil ich es überhaupt nicht verstand. „Da bist Du fast in einer anderen Welt“, dachte ich mir und, „Hoffentlich erreiche ich meinen Flug nach Dallas um neun Uhr vierzig. Mit dem Einchecken und der Sicherheitskontrolle würde ich sicher ein bis eineinhalb Stunden brauchen. Also folgerte ich, dass ich gegen sechs Uhr dreißig am Airport sein sollte.“
Ich wurde aus meinen Gedanken heraus gerissen, da mich Schorsch plötzlich ansprach.
„So … Du koschd vom Schwagr oin VW Käfr als Leihwaga han, bring diesa dann wiedr zurügg wenn du vo da USA wiedr kommsd. Dann isch au dai Heiligsblechle ferdig. Einversdanden?“, sagte unvermittelt Schorsch zu mir.
Ich war komplett verblüfft über diese schnelle Hilfe und hatte anscheinend Glück im Unglück.
Mein Koffer war nun schnell im Käfer verstaut und nach einer knappen viertel Stunde hatte ich die Fahrzeugpapiere und steuerte einen alten orangefarbenen VW-Käfer aus dem Ort. Schnell hatte ich die nächste Autobahnauffahrt erreicht und fuhr in Richtung Frankfurt. Der Verkehr nahm sehr zu, viele Pendler und Lkw fuhren nun ebenfalls auf die Rennstrecke. Aber ich schaffte es gerade noch rechtzeitig zum Flughafen zu kommen und fand auch schnell einen Parkplatz.
Nachdem ich meinen Koffer aus dem Käfer gezerrt hatte, rannte ich mehr als das Ich ging zum Terminal.
Vor dem Check-in Schalter wartete bereits eine lange Schlange von Reisenden an, den ich mich anschloss.
Später, auf dem Weg zum Gateway, klingelte plötzlich mein Handy. Kurt der Schwager vom Schorsch war am anderen Ende und sprach „So mir han dai Heiligsblechle gcheggd ond fesdgesdelld, des d Bremsbeläg ned mid oiem Sicherungssdifd gsicherd waren. Deshalb sind d Bremsbeläg durch dai sdarkes Bremsa aus dem Fuadr grissa worden. Mir han Dir neie Beläg diesmol mid Sicherungssdifd oigebaud. Des war’s ond guatsn Flug!“ sagte es und legte auf. Beruhigt konnte ich nun das Flugzeug besteigen und nicht nur das schlechte Wetter hinter mir lassen.
Beschreibung des Autors zu "Kreuzungspunkt des Todes"
Fünf sehr verschiedene Männer, mit fünf verschiedenen Geheimnissen treffen zufällig aufeinander. Sie alle riskieren ihr Leben. Einer von Ihnen entpuppt sich als ein wahrer Mörder, der unschuldige Menschen tötet. Manchmal ist der Zufall ein Freund.
Klaus Hügel dachte, er könne den Besuch bei seinem Jugendfreund Jan in Amerika genießen, um die Trennung von seiner Frau Ute verarbeiten zu können. Doch schon die Fahrt zum Flughafen hat ihre Tücken. Kaum in den Staaten angekommen, überschlagen sich die Ereignisse. Amerikanische Gangster, die nicht aus Ihren Fehlern gelernt haben und nun mehr als Ihren Ruf, nämlich ihr Leben riskieren, flüchten bei Außenarbeiten aus einem Jail bei Austin. Auf Ihrer Flucht passieren merkwürdige Dinge. Niemand scheint die Männer zu finden und stoppen zu können ... Wird es jemanden gelingen, diese Gangster dingfest zu machen? Ein Krimi um Freundschaft, Liebe und Hass sowie Menschen die nicht aus ihren Fehlern gelernt haben und über Leichen gehen.
Das Jahr versprüht nun seine Melancholie,
was die Natur so plant, weiß man vorher nie,
die nächste Jahreszeit zeigt die ersten Krallen,
der Sommer hat dieses Jahr zeitweise geprahlt,
aber der [ ... ]
Vollkommende Blüte
Wir alle tragen sie uns.
Die Anlage zu sein, die wir sein möchten.
Zu akzeptieren, was kommt.
Tränen, Angst und Verzweiflung mit Liebe begegnen.
Weil sie dich dieses [ ... ]
Die Sucher sind wieder unterwegs,
auf zu den Pilzen geradewegs.
Aufgrund ihrer Lebensweise,
auf sattem Waldboden vorzugsweise
sie im Dunkel üppig sprießen.
Ich sehe Menschen,
Die alles haben,
Was sie brauchen.
Szenen,
Wo Menschen glücklich sind.
Ich brauche dieses Produkt.
Dann bin ich glücklich,
Wie all diese Menschen.
Denn Glück kann man [ ... ]
In stiller Nacht, wo Gedanken verweilen,
trägt das Leben uns durch sanfte Zeilen.
Es schenkt uns Rätsel, tief in sich versteckt,
und manchmal bleibt, was kommt, unentdeckt.
Wenn Trauer auf der Seele lastet
und Zuversicht den Weg ertastet,
um dunk'ler Trübsal zu entrinnen
und dich auf Neues zu besinnen,
dann öffnet sich vielleicht ein Tor,
um einzustimmen in den [ ... ]
Es ist Morgen und ich staune wie ein Hirsch,
den die Frau gehörnt hat, dem ein kleiner Affe
auf der geklopften Schulter sitzt beim Lausen…
Schon seit Ewigkeiten bin ich auf der [ ... ]