Wenn es regnet und die Sonne scheint zieht sich ein Regenbogen durch den Himmel. Der Regenbogen ist die Paradoxie des Wetters. Die Menschen die am ehrlichsten weinen und am hellsten Lachen sind die Menschen des Regenbogens. Die, die sich verspielten Streit zwischen Liebe und Hass finden , die zwischen perfekter Lüge und schmerzhafter Wahrheit stehen und sich in ihrem Dualismus hin und her werfen. Die tiefste Verzweiflung lacht am schönsten. Die ehrlichste Trauer weint und strahlt. Die Paradoxie des Schmerzes schimmert in jedem Herz.Ich habe meine Tränen im einer Regentonne gesammelt und bade lachend im Wasser meiner Traurigkeit. .Der Hass ist in einem Eimer aus schwarzem Öl. Ich tauche in den Hass ein und kratze mir das Öl vom Körper, um meine Haut ehrlich zu zeigen.

Alles fing mit dir an. Mit den Lichtbalken, die sich auf der nassen Strasse spiegelten, Mit der roten Ampel vor einem Himmel, der rosa schimmerte, mit dem Bier, dass wir uns an einem alten Kiosk in einer kaputten Strasse kauften. Du hast deinen schwarzen Wintermantel getragen und wir lächelten als wir uns sahen. Jetzt ist später. 20 Monate. Eine ziemliche Zeit, wenn man jung ist. Wir gingen zu Fuss durch die Strassen des Viertels , über die Talstrasse zur Kammerspielkantine.
Dort sammelten sich Schauspieler und Regisseure und alle die sich an diesem Abend noch getroffen haben in der Welt zwischen einem Theater, Tomatensuppe und Wein aus Biergläsern. Du hast erzählt, von wichtigen Menschen. Alles ist verschwommen ich erinnere mich nur Bruchstückhaft an das glänzen in deinen Augen, an deine spitzen Zähne, an die Wärme deiner Hände. Du hast viel geredet …“das da drüben siehst du den, das ist rene pollesch mit seiner inszenierung streets of berladelphia wurde er 2012 zum theatertreffen in berlin eingeladen…“ „interessiert dich noch was anderes als theater?“ und du fandest das witzig. Wir redeten über die Verantwortung die Künstler innerhalb der Gesellschaft einnahmen. „ Die Aufgabe des Theater ist es aktuelle gesellschaftliche Zustände und Probleme darzustellen und von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Das Publikum soll dabei emotional bewegt und so dazu angeregt werden neue denkperspektiven einzunehmen. Wir gingen in deine schauspielschule und aufs Dach . Man sah die Stadt und Lichter „ist ganz süss hier“ . Wir klapperten bars ab, du trankst bier, schnell, ich wein. „inwiefern bist du denn weird?“ schwierige familienverhältnisse und emotionale Vernachlässigung endeten in depressionen und borderline. diese frage traf mich und ich zitterte . Er schien sich für eine seite in mir zu interessieren, die ich schon immer auszulöschen versuchte, die ich zutiefst ablehnte und verachtete. Wir hatten viel Spass zusammen, Du hast mein Trauma berührt und alles aufgewühlt, als du mich weggeschmissen hast. Der richtige Zeitpunkt ist der Zeitpunkt der wahren Liebe und der ist immer überall aber nicht für immer im hier und jetzt. Es ist alles schon so lange her, verblasst und verstaubt verliert sich die Kompilation unserer Tage in der Vergangenheit. Ich weiss nichts mehr von unseren Berührungen, von den Worten, die du mir ins ohr flüstertest. Ich kann mich nicht mehr an den geruch in deinem zimmer erinnern. Ich fühle den hauch deiner stimme nicht mehr .Es ist alles vernebelt und ausgetrocknet im damals. ich habe nur noch die gedichte, mit denen ich die stimmung zwischen uns habe einzufangen versucht. Wenn ich mit dir redete hatte ich das Gefühl du verstehst nicht nur die gesagten Wörter sondern vielmehr die Bedeutung die sie in ihrer Gesamtheit ergeben.. du verstandest nicht was ich sage, sondern was ich meine. Es hat sich so angefuehlt als ob du einen Teil von mir verstehst, den andere nicht begreifen. der Teil der die Menschen um mich normalerweise verwirrt, irritiert, perplex werden lässt. Es waren deine Fragen, die diesen Teil in mir beruehrten. Wenn wir miteinander geschlafen haben, hatte ich immer das Gefühl in unserem Sex lag Kommunikation. Ich hatte das Gefühl in unseren Momenten, in unseren Berührungen lag eine Sprache, ein so sanftes Wahrnehmen und Verstehen des anderen
Mit dir war es anders, da scheinbar so viel unter der Oberfläche der Sekunden passierte.
Mit dir war es anders, da wir uns an einer Tür trafen, zu dem Raum, den nur wir beide kannten. An den Wänden dieses Raumes stehen die Sätze geschrieben, die wir uns sagten.
Wenn ich dich ansah spiegelte sich meine Verletzung in deinem Blick. Es war deine zärtliche Härte.
Es war der Teil in mir der keine Sprache fand , der eine stimme bei dir gefunden hat.
Als du kamst, hast du mich angefasst, du hast meinen Körper berührt und meine Seele hat es auch gespürt.Ich ließ dich in mich hinein, du liefst durch mich hindurch und nun war so so viel du in mir.
Das ganze ging zehn Monate wir haben uns nicht oft gesehen, aber wenn wir uns sahen trafen wir uns immer in der Mitte. Du hast mit mir gespielt, mal warst du zart, mal warst du hart. komm her, geh weg. Mal haben wir gekämpft, mal haben wir gefickt. Manchmal haben wir beides gemacht.
„Will flauschen“ „Bin im Impex,süsses Wort” Ich war mit Tim unterwegs. Weinschorlen. “Lass dahin” veruchte ich ihn zu überreden. “ “Was will ich denn dort geh doch alleine, Flora. Gönn dir.” Ich sass in der Strassenbahn und hoerte Skinshape- I did’t know on repeat. Hinter dem Fenster schimmerte alles zwischen roten gruenen und schwarzweissen Linien. Mein Mund war trocken und mein Herz schlug schnell. Ich drehte mich so schnell aus allem wurde eins.
als ich im import export angekommen war kaufte ich gin tonic. goethe war dichter. Plötzlich warst du neben mir an der Bar. Du hast mich geküsst. angenehm. Es waren auch Freunde von dir da. Wir haben getanzt und ich habe gesungen. voll Energie. Du hast mich gepackt und ich habe gelacht. Es war ein Kampf. Es war ein Spiel. Fang mich, hab dich. Play fight is right in the true night. Als wir bei dir zu Hause waren, hast du mir gesagt ich sei schön. „Flauschen wir jetzt noch?“

Verschwommene Facetten
„Hey du sweete, was geht heute?“
Ich wartete an der Jahnstrasse auf dich. Ich war am Tag davor auf einer ziemlich schlechten Party gewesen und eher durch. Wir sassen auf deinem Bett und redeten über Musik und Drogen. Wie schmal ein Mensch wird, wenn er zu viel davon nimmt.

„Du kleine Denkerin, wovor hast du Angst?“ Ich schaute dir ins Gesicht, log und lachte . „Vor nichts.“
Ich grinste „Du verwuschelst meinen Kopf“
„Ja.“ Stille. „Was denkst du jetzt, kleine Denkerin?“ „Dass das nicht gut ist.“ „Was?“ „Das du mich so verwuschelst.“ „Du darfst dich nicht in mich verknallen Florentina.“ „Ich weiss, aber es ist doch schon passiert.“ Du hast mich ganz nah an dich gezogen und wir lagen einfach da. Ich wollte etwas sagen. „Shh. Alles okay.“ Danach haben wir und länger nicht gesehen. Ich versuchte mich auf die Schule zu konzentrieren, du trafst andere Frauen.


© struppi


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