"Lieber Jason,
Ich weiß nicht genau was schlimmer sein soll. Jemanden zu vermissen den man liebt und bei dem du weist diese Person liebt dich auch, oder jemanden lieben aber zu wissen man hat keine Chance bei ihm. Ich habe keine Antwort darauf. Das Einzige was ich weiß ist, dass mein Herz anfängt schneller zu schlagen wenn ich über dich nachdenke. Wenn du vor mir stehst kann ich mich nur schwer beherrschen nicht rot zu werden. Tag für Tag denke ich jede Sekunde an dich. Nachts kann ich nicht einschlafen, weil ich mir ausmale was sein könnte wenn wir zusammen wären. Doch mir ist auch bewuust dass es nicht geht.. Ich musste mir zu spät eingestehen dass ich etwas für dich empfinde. Ich wollte es nie wirklich wahr haben. Und jetzt bereue ich es. Mir zereist es das Herz dich mit dieser anderen zu sehen. Zu sehen wie glücklich sie dich macht und wie viel Spaß du mit ihr zusammen hast. Es macht mich traurig zu sehen, dass du ohne mich leben kannst. Jeden beschissenen Tag mache ich mir vorwürfe dir nichts gesagt zu haben. Es hätte alles anders verlaufen können, hätte ich nur mein Mund aufgemacht und mich getraut was zu sagen. Das Einzigste was mich etwas tröstet, ist dass du mich als deine beste Freundin siehst. Und ja verdammt ich sehe dich als meinen besten Freund. Aber ich wäre halt gerne die, die dich glücklich macht. An die du jeden Tag denkst wenn du aufstehst. Neben der du einschlafen willst, und sie morgens beim Aufwachen in den Händen halten willst. Die zu der du sagst 'ich liebe nur dich'.. "
Der letzte Brief an ihn. Der aller letzte Brief den ich an ihn geschriebeben habe Ich will ihn als Liebe vergessen. Einfach nur ein Freund soll er sein mehr nicht.Doch dies erweist sich als ziemlich schwer. . Ich habe nie gelernt zu sagen was ich fühle. Mir wurde beigebracht den Mund zu halten und für mich zu behalten was ich fühle. Mit meinen 19 Jahren bekomme ich es noch immer nicht auf die Reihe zu sagen was ich fühle. Mit meinem 19 Jahren habe ich mein Leben noch immer nicht unter Kontrolle. Und immer sage ich mir "Luisa, du schaffst das. Du hast Freunde die hinter dir stehen und die dich so lieben wie du jetzt bist. Reiß dich mal zusammen und krieg dein Leben in Griff". Aber alles hilft nichts. Mein Leben ist auf Tränen, Schmerz und Hass gebaut. Mit 13 hab ich das Ritzen angefangen. Die Narben sind zum Glück verheilt und kaum sichtbar. Ich hatte sehr großes Glück. Bis 17 ritzte ich mich. Natürlich wusste ich dass es nichts an meiner Situation ändert. Aber ich füllte mich in der Zeit frei. Schmerzen taten mir gut und ich füllte mich mächtig. Ich ganz alleine hatte die Macht über mich,über meinen Körper, und sonst niemand. Mein damaliger Freund Julian, war der Einzigste bis auf meine beste Freundin Mandy,die alles wussten. Er war es der mich auf die Droge gebracht hat. Er sagte ab und zu ein Joint würde nicht schaden. Es würde mich fröhlicher machen und ich würde alles um mich herum vergessen. Damals war ich erst 15, hatte davor noch nie Alkohol getrunken und rauchte meinen ersten Joint. Aber ich brauchte es. Ich musste einfach von meiner Welt abschalten und in eine andere eintauchen. Mein Vater tyranisierte die Familie. Täglich schlug er uns. Meine Mutter und ich mussten öfters ins Krankenhaus, haben ihn aber nie angezeigt, aus Angst er würde uns schlimmeres antun. Mein kleiner Bruder Collin bekam im Alter ein paar Monaten alles mit. Er weinte.. er weinte viel und oft. Der einzigste Halt den er hatte war ich. Ich seine große Schwester. Meiner Mutter kümmerte sich kaum um uns. Spielte lieber mit unseren 3 Hunden. Dass ist auch der Grund wieso ich Hunde überalles Hasse! Na klar können sie nichts dafür, aber ich hasse sie einfach. Sie haben Collin und mir meine Mutter weggenommen. Und mein Vater war ein Schläger wie ich bereits sagte. Jeden Tag war er betrunken und völlig außer Kontrolle. Aber ich verzeihte ihm jeden Ausrutscher. Jedes mal wenn er mich anbrüllte verzeihte ich ihm. Ich wusste er könnte anders sein. Als ich 12 war, war alles in Ordnung mit ihm. Er liebte mich und Collin, der gerade einmal ein paar Monat alt war, über alles. Er war der aller tollste Vater dem man sich nur vorstellen kann! Er war mein bester Freund. Er wusste jedes kleinste Detail von mir. Doch an einem Tag, es war ein Sonntag, kam ein Anruf. Michael sein Bruder, lag ihm Krankenhaus. Bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Eine Welt ist für meinen Vater zerbrochen. An jenem Tag lief er in die Wirtschaft und trank. Trank bis er ins Komma fiel. Er wollte bei ihm sein. Oben ihm Himmel wollte er ihn besuchen und bei ihm sein. Ihm noch einmal sagen wie sehr er ihm fehlte und wie wichtig er ihm war. Aber mein Vater war egoistisch, wollte nicht mehr leben, dachte dabei nicht an seine Familie die ihn so sehr brauchte. Seit jenem Tag trank er jeden Tag und war agressiv. Und ich konnte nicht mehr. Ich war es die Collin aufzog. Seine Mutter war ich und nicht seine Schwester. Stress überall. Schuldruck. Die Verantwortung für meinen Bruder, der Haushalt. Alles wurde mir zu viel! Und dann mit 14 lernte ich Julian kennen. Er war war 17 und hatte schon seinen Abschluss. Julian zeigte mir wie man richtig lebte. Mit ihm fühlte ich mich so frei und bei ihm fühlte ich mich geborgen und sicher. Ich wusste dass er mich beschützen würde egal was passierte. Dann an meinem 15. Geburstag war ich Abends bei Julian. Er hatte soetwas was aussah wie eine rießige Zigarette. Aber es war ein Joint. Er sagte mir dass man sich damit frei fühlte also probierte ich es nach langem überlegen und er hatte recht. Das war alles nur in meinem Kopf! Aber es fühlte sich toll an. Ich konnte die Welt erobern und Frieden stifften. In einer Sekunde Schlösser bauen und alles wieder zerstören. Alles war viel intensiver. Mein Geschmacksinn, mein Geruchsinn einfach alles. Farben waren viel toller. Ich schloss meine Augen und stellte mir vor ich ging durch Wände. Ich wäre so gerne länger dort geblieben, aber nach einer Zeit verlor der Joint an Wirkung. Alles wurde wieder normal. Alles was in meinem Kopf passierte verschwand! Natürlich wollte ich es noch einmal erleben und rauchte noch einen. Mir ging es sehr viel besser. Eine Woche später ging es mir wieder dreckig und Julian besorgte mir noch einen Joint. So wurde es von einem Joint in der Woche, zu einem am Tag. Es wurde zu einer richtigen Sucht.Die Noten wurden immer schlechter und ich interessierte mich für nichts mehr. Mein Bruder der mittlerweile 3 Jahre alt war wurde ins Heim geschickt. Zum Glück durfte ich ihn jede Woche bei seiner neuen Pflegefamilie besuchen. Er soll es einmal besser haben als ich. Er soll mich nicht als sein großes Vorbild sehen. Die Pflegeeltern sind wirklich sehr liebevoll zu ihm und geben ihm liebe die er bei meinem, unseren Eltern nicht bekommen hätte. Zu Mama und Papa darf Collin kein Kontakt haben, aber es interessiert die beiden nicht wirklich. Sie sind viel zu sehr mit ihrem eigenen Sachen beschäftigt. Mama kümmert sich noch immer nur um ihre Hunde und Papa säuft und schlägt den ganzen Tag nur. Aber ich war es ja schon gewohnt es war nichts neues für mich.
Julian war kein guter Umgang für mich, den der einst nette und liebevoller Junge der mich verstand, log mich an und schlug mich. Er verbot mir alles und war richtig eifersüchtig. Aus Angst sagte ich nichts. Nicht einmal Mandy meiner besten Freundin die mich auch durch diese schwere Zeit begleitete. Sie wusste dass ich süchtig war, aber sie unternahm nichts dagegen. Schaute einfach dabei zu wie ich kaputt ging. Jeder in meinem Umfeld bekam mit was mir passierte, aber jeder schaute weg. Wirklich jeder! Bis auf Jason. Er zog neu in die Stadt und bekam natürlich sofort mit das hier eine Drogensüchtige rumlief. Er selber war nicht abhängig aber er wusste von seiner Mutter, die in einer Beratungsstelle für Drogensüchtige arbeitete, was alles passieren konnte und wollte mir helfen. Er erkundigte sich nach mir, fragte jeden nach wo ich wohnte und bekam letztendlich raus wer ich war und wo ich wohnte. An einem Dienstagnachmittag stand er vor meiner Tür und bittete mich um einen Spaziergang. Ich wusste nicht warum, aber ich vertraute ihm sofort. Natürlich bekam ich schon davor mit dass mich ein Junge namens Jason suchte um mir zu helfen, aber dass er es wirklich tat verwunderte mich. Also nahm ich meine Jacke, denn es war etwas kühl, und ging mit ihm mit. Er erzählte mir wer er war und wieso er dies tat. Seine ganze Lebensgeschichte alles was er erlebte. Und so fing ich an mich zu öffnen. Ich erzählte ihm alles, wirklich alles! Jedes kleinste Detail aus meinem Leben erzählte ich ihm. Er versprach mir aus der Sucht rauszukommen. Mit mir diesen Weg zu gehen und alles dafür zu tun dass ich Klien werde. Und ich vertraute ihm und wusste mit ihm schaffte ich es! Seit diesem Tag traffen wir uns jeden Tag. Wir hatten uns viel zu erzählen und manchmal wenn ich es nicht mehr aushielt ohne einen Joint lies er mich einen rauchen, der er wusste wie verdammt hart es war. Er wollte mich nicht entgültig kaputt machen. Nach einer gewissen Zeit, mit ca. 17 Jahren, war ich dann endlich so weit und wurde Klien. In der Zeit hatte ich mehrere Entzugsanstalten besucht. Anfangs war es ziemlich schwer, doch mit der Hilfe von Jason, der mir Halt gab und immer hinter mir stand, funktionierte es recht gut! Mit 17 war ich also Klien und hatte seit dann nicht mehr das Bedürfnis einen Joint zu Rauchen. Jason wurde zu meinem besten Freund und ich muss zugeben ich fühlte schon immer mehr als Freundschaft für ihn. Ich wollte aber nicht dieses wundervolle zerstören was uns verband. Ich machte mir 18 mein Abitur und mein Traumjob ist es in einer Entzugsanstalt als Psychologin zu arbeiten und den Jugendlichen zu erklären dass es nicht toll ist Drogen zu nehmen mit meiner Geschichte will ich sie dazu bringen aufzuhören oder gar nicht erst damit anzufangen! Meine Ausbildung mache ich in der gleichen Arbeit in der auch Jasons Mutter arbeitet. Sie ist wie meine eigene Mutter geworden und ich bin froh sie zu haben. Sie behandelt mich wie ihre eigene Tochter und lässt mich spüren etwas besonderes zu sein. Und Jason hat mittlerweile eine Freundin, die ihn wirklich glücklich macht und ich gönne es ihm. Aber es tut so weh ihn mit einer andern zu sehen.
Ich werde mein Leben so weiterleben wie ich es will und lasse mir von niemandem etwas vorschreiben. Collin ist jetzt 7 Jahre alt und wir treffen uns regelmäßig. Es ist wirklich gut, so wie alles ist nur Jason,Jason der fehlt..
Ich lebte normal weiter. Natürlich habe ich Freund am Leben und an meiner Arbeit. Ich genoss es wirklich. Dass ich Klien wurde, war das Beste was mir passieren konnte! Aber ich fühlte mich leer. Nicht vollständig. Es war ein Freitag daran erinnere ich mich noch sehr genau. Den Brief den ich an Jason schrieb, warf ich 1 Tag zuvor in den Papierkorb. Und heute kam mich Jason besuchen. Wir hatten uns jetzt schon ca. 1 Woche lang nicht gesehen. Zwischen uns ist es komisch geworden. Seine Freundin Romy erlaubt ihm nicht sich mit mir zu Treffen. Aber er macht es heimlich. Das find ich gut, aber er setzt so mit seine Beziehung aufs Spiel und ich weiß nicht ob dass so gut ist. Sie macht ihn glücklich und ich will nicht dass er wegen mir unglücklich ist oder mit ihr Streit hat.. An diesem Tag, ja ich kann sagen es war einer der schönsten Tage meines Lebens, ist etwas wundervolles passiert. Wie gesagt war Jason da um mich besuchen zu kommen und er fand etwas, während ich auf Klo war. Er fand den Brief den ich ihm witmete. Er schaute sich warscheinlich einfach in meinem Zimmer um und sah im Papierkorb den Brief auf dem sein Name stand. Und dann las er ihn. Als ich ins Zimmer rein kam und sah wie er den Brief las, hätte ich im Boden versinken können. Ich merkte wie rot ich wurde. Ich schämte ich und jetzt würde unsere Freundschaft zerbrechen, wegen einem dummen Brief den ich schrieb. Er sollte ihn nie zu Gesicht bekommen. Meine Gefühle und meine Ängste sollten für mich bleiben. Aber es war zu spät, ich konnte nichts mehr dagegen tun. Wie angewurzelt stand ich da und wartete. Wartete auf seine Reaktion. 5..10 Minuten sagte er nichts. Starrte einfach nur den Brief an, nicht mehr nicht weniger. Ich glaube er war genauso geschockt wie ich. Doch dann..er lächelte. Was?! Er lächelte, ich glaubs nich wieso lächelt er? Und dann lief er auf mich zu. Seine wunderschönen blauen Augen funkelten. So schön hatte ich sie noch nie gesehen. Ich stand noch immer wie ein Baum da und dann passierte es. Er küsste mich. Wir küssten uns. Es war der schönste Augenblick in meinem Leben. Er war so wundervoll..so magisch. Alles drehte sich als unsere Lippen sich berührten. Ich nahm nichts mehr war, der Kuss war so intensiv und so-Echt-. Ich spürte sein Lacheln während dem Kuss. Es hat sich einfach nur wundervoll angefühlt und dann schaute er mir direkt in die Augen und sagte : "Aylin ich liebe dich. Seit wir uns kennen liebe ich dich und mit jedem Tag wächst die liebe mehr. Das mit Romy ist für mich nichts ernstes, aber sie weiß dass auch. Du bist mein Mädchen! Und du wirst auch immer mein Mädchen bleiben Aylin. Ich liebe einfach alles an dir. Dein Lachen-Deine Grüpchen wenn du sauer bist und dich über mich aufregst-deine wunderschönen gelockten Haare-deine leuchtenden Schokobraunen Augen. Du bist so echt. Anders als die anderen Mädchen. Du nimmst mich so wie ich bin und ich kann mir ein Leben ohne dich meinem kleinen süßen Engel nicht vorstellen". Sprachlos stand ich da und sah ihn an. Mit den Funkelnden Augen so wie er es liebte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte ich schaute ihn einfach an und küsste ihn.
Wir sind jetzt schon 5 Jahre ein glückliches, verlobtes Paar. Vor 6 Monaten machte er mir den aller schönsten Antrag den sich eine Frau nur vorstellen kann. Der Ring, den er mir schenkt, ist wunderschön. Ich trage ihn Tag und Nacht. Mein Bruder Collin sieht mich jede 2 Tage. Er ist der beste kleine Bruder den man sich nur vorstellen kann und wir haben ein sehr enges Verhältnis zu einander. Die Hochzeit wird in 2 Monaten stattfinden; sie wird ein richtiger Traum. So wie mein Leben, wie es seinen Lauf genommen hat. Jason ist mein großes Happy End. Eigentlich ist das falsch den wahre Liebe endet nie, aber wäre mein Leben ein Märchen würde es mit 'Es war einmal..' anfangen, und mit 'Und wenn sie nicht gestorben sind, dann Leben sie noch Heute.' enden.


© Jelena


5 Lesern gefällt dieser Text.






Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der letzte Brief"

Re: Der letzte Brief

Autor: L.K.   Datum: 29.04.2012 15:07 Uhr

Kommentar: Schöne Geschichte (:
Aber bissel viele Rechtschreibfehler :D

Re: Der letzte Brief

Autor: Divagirl   Datum: 07.02.2014 19:59 Uhr

Kommentar: Echt toll. Mir fehlen grad die Worte...

Kommentar schreiben zu "Der letzte Brief"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.