Nach einer wahren Begebenheit, Name und Ort wurde geändert!

Der junge Deutsche, Peter Wiggert, kam nach Australien.
Von Beruf war er Optiker, er wollte hier etwas anderes beginnen. Sein Ziel war der Ort 'Coober-Pedy, die "Stadt" der Opalsucher. Hier im tiefsten Outback wollte er sein Glück finden .
Er war ein gut durchtrainierter Mann, sportlich und auch sprachgewand . So landete er in Coober-Pedy.
Die Menschen die hier leben, sind überwiegend Abenteurer, Diebe und Halunken . Jeder trägt eine Schusswaffe offen im Gürtel, hier herrscht noch das Faustrecht.
Peter Wiggert beantragte im -Police Office- den Erwerb eines sogenannten 'Claims'. ein Feld in der Größe von 25 x 25 Meter. Er musste dafür eine geringe Gebühr zahlen und war nun Landbesitzer. Eine Lagekarte erhielt er auch.
Hier wollte er das große Glück machen und Opale finden.
Dass das schneller gehen würde, als er es sich jemals erträumt hätte, wusste er noch nicht.
Auf den Weg zu "seinem" Land, kam er an mehr als hundert Gruben vorbei. Vor jeder lag ein großer aufgetürmter Berg Abraum. Sand, Steine, Schutt..eben alles, was beim Graben so anfällt, wird nach Oben gebracht und zu einen Großen Haufen aufgeschüttet. So entstehen weithin sichtbare riesige "Maulwurshügel"!
Als Peter endlich sein Land erreichte sah er, dass es sich um eine ehemalige Grube handelte . Er stand noch staunend davor, als er plötzlich angesprochen wurde:" He, was machst du hier"?
Peter drehte sich um, an " seiner Landesgrenze " stand ein Kerl, verschwitzt, glatzköpfig und groß. Peter sagte:" Ich bin der neue Besitzer der Grube, ich wusste gar nicht, dass es sich um eine fertige Grube handelt"!
"Mein Name ist Peter, ich komme aus Deutschland "!
Der Kerl lachte und sagte:" Man sieht es dir gleich an, dass du ein Frischling bist. Mein Name ist Mc.Coy, komm mal mit runter zu mir"!
Er ging auf den Eingang zu seiner Unterwelt zu, einem etwa 60 x 60 cm großem Loch im Boden, hier betraten sie eine Leiter die nach unten führte.
Hier war es, im Gegensatz zu Oben, angenehm kühl, hier sind stets 27 Grad sagte Mc.Coy. Sie standen in einem, aus den Felsen heraus, geschaffenen Raum, "wohnlich" eingerichtet, mit ein paar alten Kisten als Tisch und Stühle, einem oder zwei Regalen die mit allerhand Zeug belegt waren, einem zerzaustem Bett, ein Herd, div. Eimern, Hacken und Seile: "Setz dich"! sagte Mc.Coy, dann holte er eine angefangene Flasche Whisky aus dem Regal, dazu zwei stumpfe Gläser, füllte diese bis zum Rand und prostete damit Peter zu. Dem armen Kerl blieb nichts weiter übrig, als mitzumachen. Nachdem zweiten Glas lehnte er aber alle weiteren ab. Mc. Coy trank allein weiter und erzählte dann...: "Die Grube die du jetzt besitzt, gehörte einem alten, kauzigen Einzelgänger, er wohnte bereits mehr als zehn Jahre da unten. Nachdem man ihn eine längere Zeit nicht gesehen hatte, gingen ein paar von uns zur Grube und riefen seinen Namen... Hallo Ben! Als er nicht antwortete, kletterten sie hinunter und fanden ihn tot, mit eingeschlagenem Schädel in seinem Bett. Wir wurden alle verdächtigt, aber niemand konnte verhaftet werden. Die Grube wurde versiegelt und jetzt,nach drei Monaten wieder angeboten. Jetzt gehört sie dir. Den alten Ben hatte man auf dem Friedhof begraben, aber keiner ging hin"!
Mc.Coy gab Peter noch ein paar Tipps, du brauchst da unten Licht, alles andere wirst du in der Grube finden, es hat niemand etwas aus der Grube haben wollen.
Mc.Coy zeigte Peter noch sein Hölensystem, es waren drei Gänge, jeder etwa zehn Meter lang und 170 Cm hoch, die Breite war 150 cm. An einigen Stellen sah Peter ein schimmerndes Funkeln, er fragte was das sei? Mc. Coy lachte, das sind winzige Splitter von Opalen die es sich nicht lohnt heraus zu brechen.
Peter verabschiedete sich und begab sich zu "seinem" Eingang, als er hinunter blickte, gähnte ihn das dunkle Loch an, er schauderte etwas.
Er ging zurück zum kleinen Ort. Hier gab es außer der Police Station noch einen Shop mit vielerlei Dingen . Der Shop-Keeper stellte für Peter alle Sachen zusammen, die er ihm ansagte und versprach, die Sachen in einer Stunde an der Grube abzuladen.
E sagte noch: "Du bist aber sehr mutig, von uns würde keiner dort reingehen"!
Pünktlich wurde die Ware geliefert und Peter war sehr froh darüber, jetzt konnte er endlich in "seine" Grube einsteigen. Der Mann hatte auch noch eine Waffe mitgebracht, er meint... die wirst du noch brauchen können!
Ja, Peter war froh darüber, es war ihm doch etwas mulmig hier unten.
Vorsichtig brachte er dann seine Einkäufe nach unten, im Licht seiner starken Lampe sah er, dass er auch hier gleich in einer Art "Wohnraum" stand. Der Boden war trocken und festgestampft, ein paar Kisten, Decken und sonstige Dinge lagen verstreut herum .
Er aß eine Kleinigkeit von den Sachen die er im Ort gekauft hatte, dann nahm er seine Lampe um zu sehen wie weit seine Gänge gingen. Es war etwa so wie bei Mc.Coy, nach cirka zehn Meter stand er vor einer felsigen Wand. Er bückte sich um einen hervorstehenden Stein zu betasten, dabei fühlte er, dass der Stein lose in einem Felsspalt steckte. Mit ein wenig Mühe konnte er den Stein lösen, dahinter ertastete er einen Beutel aus grobem Stoff. Peters Herz schlug ihm bis zum Hals!
Er zog jetzt, mit wenig Mühe- einen großen Beutel heraus, er war schwer und er fühlte sich an, als wäre er voller Steine.
Mit weichen Knien ging er mit den Beutel in sein "Wohnzimmer", hier schüttete er einen Teil des Inhalts auf seinen provisorischen Tisch... mit großen Augen sah er auf die funkelnden Steine, große Opale -sicherlich von großem Wert- lagen vor ihm.
Mit zitternden Händen befühlte er diese Schätze, was nun?

Er wusste, er hatte einen großen Schatz gefunden, er legte die Steine wieder zurück in den Beutel und überlegte seine weiteren Schritte. Schlafen konnte er nicht.
Am anderen Morgen, verließ er , mit den Steinen seine Grube. Auf der Police Station gab er seine Lizenz ab und sagte dem Beamten...dass er es sich anders überlegt habe. Er nahm den ersten Bus der den Ort verließ und reiste in den Süden!
In Adelaide nahm er sich ein Hotelzimmer , schlief sich richtig aus und besuchte am nächsten Morgen einen ansässigen Opalhändler.
Er zeigte dem Händler nicht gleich seinen ganzen Schatz, nur ein paar große Steine. Der Händler war begeistert, waren diese Steine doch die Schönsten die er jemals aufgekauft hatte.
Peter war über Nacht ein reicher Mann geworden.
Er erwarb ein Geschäft in der City und machte daraus das modernste Uhren und Schmuckgeschäft der Stadt..
Das Geschäft wurde ein voller Erfolg, er lernte eine junge Frau kennen und heiratete sie, Hier könnte die Geschichte eigentlich zu Ende sein..... NEIN!
An einem heißen Sommertag, verabschiedet sich Peter von seiner Frau und sagte ....dass er am Abend wieder zurück sei. Sie wusste, dass es ihn manchmal ins Outback zog, er liebte die Natur und er fotografierte gern.
Also stieg er in seinen Jeep, nahm noch etwas kalten Braten und Wasser mit und fuhr los!
Nach etwa drei Stunden überquerte er ein altes, ausgetrocknetes Flussbett, plötzlich gab es einen Schlag und der Wagen blieb stecken.
Peter stieg aus um sich den Schaden anzusehen.....also, was er da sah war furchtbar, die vordere Achse war gebrochen. Er setze sich auf das Trittbrett seines Wagens und überlegte.....ich bin fast drei Stunden gefahren, habe keinen Menschen getroffen, woher auch? Niemand geht ohne Grund einfach so ins Outback!
Er nahm seine Wasserflasche um daraus zu trinken.
Plötzlich spürte er einen furchtbaren Schmerz an seiner rechten Wade, er blickte nach unten....oh mein Gott...eine der giftigsten Schlangen hatte ihn gebissen!
Mit einer heftigen Handbewegung versuchte er aufzustehen, dabei verlor er die Wasserflasche die zu Boden fiel und auslief.
Er merkte wie er zitterte....dann musste er plötzlich Wasser lassen..... als er dem "Goldenen Strahl" nachsah, durchfuhr ihn ein heißer Schreck. Was tat er da? Er hatte das letzte, kostbare Wasser seines Körpers einfach in den Sand gelassen....Eine tiefe Ohnmacht umgab ihn!
Als er wieder zu sich kam, lag er auf einem Lager aus Blätter und Reisig Über ihm schimmerte etwas Sonnenlicht durch ein Blätterdach. Er blickte sich um und sah, dass einige Aborigines um ihm herum saßen. Sie sahen ihn an! Ein junger Bursche - der etwas englisch sprach- sagte ." Wir haben dich vor zehn Tagen tot im Busch gefunden, von der Sonne verbrannt und mit Bisswunden von Tieren am Körper, dazu einen Schlangenbiss einer Brown-Head. Wir wollten dich erst liegen lassen, aber eines unserer Kinder sagte er hätte gesehen, wie dein Auge einmal gezuckt hat. So nahmen wir dich mit und unsere Frauen pflegten dich. Wir kennen viele Wurzeln und Kräuter und jetzt wissen wir, dass du wieder gesund wirst!
Einige von unseren Jüngeren sind losgezogen und haben für dich ein Känguruh gefangen, hier im Camp wurde es getötet, ausgenommen und dich hat man in das leere Tier gelegt, täglich wurdest du mit einem Sud aus Blätter, und Wurzeln eingerieben, auch die Nester der Weberameisen wurden in kaltem Wasser ausgepresst und der Saft dir zu trinken gegeben.
Morgen werden wir dich in eine kleine Grube legen und mit Wasser reinigen. Peter war sehr dankbar, die Aborigines taten alles damit er wieder gesund wurde.
Bald darauf ging es ihm wieder besser und er bat, seiner Frau eine Nachricht zu senden. Auch die Polizei musste benachrichtigt werden.
Einer der Burschen wurde los geschickt.....in Adelaide war man sehr froh, diese Nachrichten zu erhalten. Dann brach man auf,um nach den Angaben des Burschen die Richtung und den Weg zu finden wo sich Peter befand.
Im Krankenhaus wurde Peter untersucht ....er muss die Sonne meiden aber sonst war er gesund.
Hier könnte die Geschichte eigentlich zu Ende sein, ist sie aber nicht!
Etwa ein viertel Jahr später erschien der junge Aborigines im Geschäft von Peter und erklärte ihm, dass sei Vater, der Älteste, mit einer Gruppe seines Stammes vor der Stadt campiere und Peter gern gesehen hätte.
Peter fuhr sofort mit dem Jungen dorthin, die Freude war auf beiden Seiten groß als man sich wieder sah.
Der Älteste sagte zu Peter:" Du hast einen besonderen Schutzengel gehabt, der Gott der Regenbogenschlange hat dich beschützt, das ist ein Zeichen für uns dass du zu uns gehörst!"
Wir wollen dir - zu unserer großen Freude - ein Geschenk machen. Der Alte gab Peter eine Karte, darauf die Skizze einer Landschaft. Er sagte:" Hier wirst du immer Opale finden, nimm nur soviel wie du brauchst, aber geh stets allein dorthin und erzähle niemanden davon!
Das musst du versprechen!
Peter versprach es! Er ist bis heute, einer der angesehensten Geschäftsleute der Stadt, überall sehr beliebt und stets großzügig.
Seine Freunde - die Aborigines - hat er nie vergessen!


© GünterWeschke


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Beschreibung des Autors zu "Der ''Goldene Strahl''"

Das Glück kann man in Australien finden, in den Opalminen von -Coober Pedy-, hier treffen sich Glücksritter und Gesetzlose, um in den Gruben unter Tage nach Opalen zu schürfen. Die wenigsten haben richtig Glück. Das Leben dort ist hart. Hier wird von einem Mann erzählt, von seinem Glück und seinem Pech, dass sich dann aber doch wieder in -Glück- verwandelte.

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