Hastig verschwand sie hinter der nächsten Tür. Erschrocken wich Maximilian zurück und sah seine Mutter schockiert an. Sie huschte in seine Ankleidezimmer und wies ihn an, sich still zu verhalten. Plötzlich stand der Hausherr mitten im Zimmer. „Wo ist sie?! Wo hat sie sich versteckt?“ Erschrocken starrte Maximilian seinen Vater an. „Ich weiß, dass sie sich hier verstecken muss. Dies ist der einzige Raum in den ich noch nicht gesehen habe. Also wo ist sie?“ Wütend gestikulierend baute der Haushalt sich vor seinem Sohn auf und hob drohend die Hand. „Vater ich weiß nicht, wovon ihr sprecht. Ich habe unsere Frau Mutter seit der letzten Mahlzeit nicht erblickt.“ Schallend landet die große, flache Hand auf seinem Gesicht. „Wie kannst du es wagen, deinen eigenen Vater derart zu belügen!“ Er setzte zu einem weiteren Schlag an doch in dem Moment stand Melinda neben ihm. „Was wollt ihr von mir, mein liebster Gemahl?“ Entschuldigend und aufmunternd schlich sich ein schneller Blick von ihr zu ihrem ältesten. Und schon hatte sie diese große, flache Hand selbst auf der Wange. „Du hast dich also meiner Aufsicht entzogen! Wie konntest du es wagen! Du kommst sofort mit!“ Ruckartig riss er sie am Arm aus dem Zimmer. Sie versuchte mit ihm Schritt zu halten, schaffte es aber durch die Verrenkung in ihrem Arm nicht. Hastig stolperte sie ihm hinterher und ließ sich in sein Arbeitszimmer werfen. Schützend hob sie ihre Arme vors Gesicht und drehte sich wieder auf den Rücken um ihrem Mann ins Gesicht zu schauen. Doch das einzige, was sie erblickte war der Hasserfüllte Blick aus seinen grausamen Augen. Und die Lampe die mit hoher Geschwindigkeit auf sie zuflog. Sie versuchte, sich zu wehren doch schon im nächsten Augenblick spürte sie den stechenden Schmerz in ihrer Stirn und den harten Boden am Hinterkopf bevor sie eine wohltuende Schwärze umhüllte.
Pochend bohrte sich der Schmerz durch ihren Kopf. Sie hatte das Gefühl als würde ihre Stirn nach außen gedrückt. Vorsichtig wollte sie ihre Hand an ihre Schläfe legen aber wurde von dem plötzlichen Schmerz in ihren Handgelenken aufgehalten. Seufzend öffnete sie die Augen und blickte in ein ihr nur allzu bekanntes Gesicht. Geschockt setzte sie sich grade hin und starrte ihr Gegenüber an. Gehässig grinste er sie an. „Na. Wie geht es meiner reizenden Gemahlin. Ich hoffe ich hab euch nicht bei eurem Schönheitsschlaf gestört. Sitzt ihr denn auch bequem oder soll ich euch noch ein Kissen bringen lassen?“ Verächtlich richtete sie ihren Blick auf die elegante Aufmachung ihres Mannes, die sonst nie das äußere des Kleiderschrankes zu Gesicht bekam. Ein Grinsen schlich sich auf seiner Lippen. „So zeigt sich also dein wahres Gesicht. Niemals hätte ich zu denken vermocht, dass ich von meiner eigenen Frau hintergangen würde. Wie konntest du es wagen, dich mir so zu widersetzten!“ Schmetternd zischte etwas hinter ihr durch die Luft und traf ihren Rücken. „Offensichtlich willst du es nicht anders.“ Wieder hörte sie das Zischen und spürte den stechenden Schmerz auf ihrem Rücken. Ein höhnisches Lachen entwischte seiner Kehle und füllte die Lehre um sie herum. „Du hast doch wohl nicht etwa geglaubt, du würdest ungeschoren davon kommen? Glaubst du ich habe deine Intrigen nicht bemerkt? Du hast wohl vergessen wer hier das Personal bezahlt.“ Entsetzt riss sie die Augen auf und starrte ihren Mann an. Ein weiteres Lachen kam aus der hinteren Ecke des dunklen Raumes. Melinda konnte gar nicht fassen wen sie dort in ihrem schönsten Gewand stehen sah. „Glaub es ruhig. Selbst sie hat dich hintergangen. Das heißt, eigentlich habe ich sie von Anfang an dafür eingestellt. Sie sollte dich überwachen und mir bis ins kleinste Detail berichten, was ihr den ganzen Tag treibt, wenn ich das Anwesen verlasse. Komm zu mir mein Schatz. Du hast es dir wirklich verdient, an meiner Seite zu sein.“ Elegant wie eine Elfe stolzierte die Dame auf den Hausherrn zu. „Darf ich vorstellen meine Liebste, dies ist meine Geliebte Beatrice. Du kennst sie vermutlich unter einem anderen Namen: Stephanie.“ Vollkommen entgeistert sackte sie auf ihrem Stuhl zusammen. Niemals hätte sie ihrem Mann solch eine Hinterhältigkeit zugetraut. Ihr Blick fiel auf das höhnische Grinsen der ehemaligen Zofe ihrer Tochter. „Liebster jetzt quäle sie nicht so. Sie hat mir vertraut“ Lachend schmiegte sie sich an ihn und linste gehässig auf Melinda herab. Liebevoll beugte er sich zu seiner Liebe runter und küsste sie zärtlich auf die Stirn. „Na Melinda. Neidisch? Ich könnte mir gut vorstellen, dass du auch gerne mal wieder so von mir berührt werden möchtest. Von deinem Mann geliebt werden. Oder hattest du etwa jemanden, der dich von deinen Gelüsten befreit hat?“ Schweigend starrte sie ihn einfach nur an und der Schmerz durchfuhr ihren Rücken abermals. „Rede! Hast du mich betrogen?!“ Sie konnte sich nicht mehr halten und brach in Tränen aus. Verzweifelt liefen ihr die Tränen über ihr Gesicht. „Aha! Du hast es also gewagt mich zu hintergehen!“ Wieder hörte sie dieses Zischen und der Schmerz durchfuhr ihren Körper.“ Ich glaube du hast mich nicht verstanden! Los zieh ihr das Kleid runter! Sie soll den vollen Schmerz verspüren.“ Wimmernd wehrte sie sich so gut es ging. „Bitte. Verschone mich ich habe nichts getan. Ich bin dir immer treu geblieben ich würde es niemals wagen, dich zu hintergehen! Ich bitte dich verschone mich!“ Rasch wies er an, man möge sie in Ruhe lassen. „Wie stellst du dir das vor? Soll ich dich einfach gehen lassen und mich der Gefahr aussetzten, dass du jedem im Dorf erzählst, wie schlecht ich in meiner Rolle als Ehemann war? Wie sehr ich dich missachtet habe?! Du glaubst doch wohl selber nicht, dass ich so minderbemittelt bin!“ Weinend sackte Melinda auf ihrem Stuhl zusammen. „Ich will doch einfach nur unsere Kinder in Sicherheit wissen. Ich weiß, dass du sie misshandelt hast aber das ist mir nicht wichtig ich will einfach nur, dass das aufhört. Ich geh gerne weg von hier. Du wirst uns niemals wieder sehen. Von mir aus kannst du sagen, ich hätte dich betrogen, ich wäre dem Satan verfallen und hätte die Kinder mitgenommen. Hauptsache ihnen passiert nichts Weiteres.“ Weinend flehte sie ihn an und traf einen wunden Punkt bei seiner neuen Geliebten. „Siehst du Schatz, sie will freiwillig von hier verschwinden. Überleg doch mal, wir wären sie auf einen Schlag los. Und sie wird kein gutes Leben führen können. Sie ist eine Aussätzige mit drei Kindern keiner wird sie akzeptieren geschweige denn in ihrem Dorf aufnehmen.“ Grinsend blickte er auf Melinda herab. „Du kannst die Kinder mitnehmen ich will die nicht haben. Aber die Wertsachen bleiben hier. Du verschwindest noch vor Sonnenaufgang und lässt dich nie wieder hier blicken!“ Erleichtert blickte sie wieder hoch. „Los mach sie los! Wir werden sie in ihr Zimmer begleiten.


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Beschreibung des Autors zu "Kapitel 3 Sei nicht blind"

Hier kommt nach langer Zeit endlich das dritte Kapitel :) Ich bin natürlich immer für Verbesserungsvorschläge offen :3 Hoffe ihr habt mich noch nicht vergessen und euch gefällt das dritte Kapitel >///<
Schönen Sommer wünscht
eure Blackbuterfly

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Kommentare zu "Kapitel 3 Sei nicht blind"

Re: Kapitel 3 Sei nicht blind

Autor: blackbuterfly   Datum: 23.09.2015 19:49 Uhr

Kommentar: https://www.schreiber-netzwerk.eu/de/2/Geschichten/73/Leben/35422/Trau-dich-und-Rede-Kapitel-1-/

<- Kapitel 1

Re: Kapitel 3 Sei nicht blind

Autor: blackbuterfly   Datum: 23.09.2015 19:50 Uhr

Kommentar: https://www.schreiber-netzwerk.eu/de/2/Geschichten/73/Leben/35422/Trau-dich-und-Rede-Kapitel-1-/

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