Fälschlicherweise behaupten westliche Politiker immer, wir leben in einem System der Werte. Natürlich sind damit die angeblich "richtigen und guten Werte" des Westens gemeint. Aber wie sieht die Wirk­lichkeit aus?

Tatsächlich leben wir in einem System der Verwertung und nicht der guten Werte, in dem alles, was nicht bei drei auf den Bäu­men ist, verwertet, also zu Geld gemacht und gehandelt wird. Für lebenswichtiges Trinkwasser fängt es bei uns an manchen Orten schon heimlich still und leise an.

Wahrscheinlich folgt dem­nächst die Luft zum Atmen, die man dann in notwendiger Qualität nur noch gegen Geldzahlung erhalten wird, damit die Oberen noch etwas reicher werden. Alle anderen Güter des Lebens unterliegen bereits diesem skrupellosen Verwerte-System.

Während sich die Oberen also ihren Swimmingpool füllen und ihre Golfplätze und Garten-Anlagen rund um ihre Villen und Konzern-Zentralen rund um die Uhr mit Sprinkler-Anlagen bewässern, wird an anderer Stelle bei den Normalbürgern bereits mit dem Trinkwasser gespart. Doch wer er­laubt es diesen Herrenmenschen, auf diese Weise über uns Normalbürger zu herrschen?

Viele Menschen beklagen diesen Zustand der Welt und zeigen dabei mit dem Finger immer auf ande­re. Sich selbst betrachten sie offenbar nicht als Teil dieser Welt und damit als Teil des Pro­blems.

Dabei hängt sehr viel vom eigenen Wertesystem ab. Wenn ich selbst meinen Erfolg ausschließlich an der Menge materiellen Wohlstands, genauer gesagt, am Geld bemesse, dann muss ich mich nicht beklagen, wenn andere das ebenfalls tun und die Welt dann so ist, wie sie ist. Geld und Macht spielen die Hauptrolle. Jeder strebt nur danach und nach sonst nichts. Trotz ständiger gegenteiliger Bekundungen und guter Vorsätze.

Aber niemand kann mich daran hindern, mir privat meine eigenen Werte zu suchen und nach ih­nen zu leben. Wer das wirklich mal ernsthaft versucht hat, also nicht nur kurzzeitig und vorüber­gehend als Gag gegenüber dem Bekanntenkreis oder aus Jux und Dollerei, wird sich wundern, was das für einen positiven Unterschied für das eigene Leben bedeuten kann.

Denn die meisten wissen gar nicht, wovon sie reden, weil sie in der Westgesellschaft in einem enor­men Wohlstand aufgewachsen sind und ihn für selbstverständlich halten. Selbst der aller­ärmste Hartz4-Empfänger hierzulande lebt noch in einem, für Bürger von Drittwelt-Staaten un­vor­stell­baren, für ihn selbst aber selbstverständlichen Luxus.

Wenn ich nach eigenen Werten lebe, kann ich dann natürlich nicht gleichzeitig den Anspruch er­heben, reich und mächtig zu werden. Jedes Kind versteht das. Warum das manche Erwachsene nicht verstehen, die schon länger auf der Welt sind als Kinder, zeigt nur, dass die nichts dazu ge­lernt haben.

Normalerweise sind Menschen in unserem System ziemlich leicht käuflich, wenn sie entsprechen­des Geld oder geld­werte Vorteile erhalten, mit denen sie sich ihre Wünsche erfüllen. Durch diese eigenen Wünsche machen sie ihr eigenes Leben abhängig von den Wünschen der Geldgeber, die darüber entscheiden, wie sie leben, wie sie denken usw. Aber schon bei Kindern kann man beo­bachten, wie unterschiedlich deren Wünsche, bzw. deren Spielzeuge und damit ihre Lieb­lings­beschäfti­gun­gen sind.

Manche benötigen nur ein paar Buntstifte und ein Blatt Papier, um damit ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Oder irgendein Klanginstrument, mit dem sie unterschiedliche Töne erzeugen kön­nen. Natürlicherweise steht bei den Kindern noch nicht das Geldverdienen im Vordergrund. Aber schon in diesem Alter beginnen die Unterschiede.

Denn andere Kinder wollen unbedingt einen fernsteuerbaren Helikopter, eine Modelleisenbahn oder sonst was, was man sich nur für teures Geld leisten kann. Woher kommen diese sehr unter­schiedlichen Wünsche? Wahr­scheinlich doch wohl vom Elternhaus und dem, was dort üblich und angesagt ist.

Man kann davon ausgehen, dass die Buntstift-Kinder, wenn sie dabei bleiben und ihre Fähig­keiten weiterentwickeln, später einmal auch ohne viel Geld auskommen können. Aber nicht unbe­dingt müssen!

Denn, wer das macht, was er aus Freude tut, macht das meistens besser als jemand, der das nur für Geld tut. Mit anderen Worten: Freude an der eigenen Arbeit kann man im Grunde zwar zu­nächst schon mal als eine Art von Bezah­lung ansehen. Aber wer etwas mit Freude und deshalb höchstwahrscheinlich be­sonders gut macht, hat zu­sätzlich die Chance, damit auch gutes Geld zu verdienen. Aber eben nicht zu dem Preis, der von fremden Interessen aufgezwungen wird.

Vorausgesetzt, man hält immer diese Reihenfolge ein. Erst die Freude, dann das Geld. Nie umge­kehrt! Besonders Künstler, aber auch sonstige kreative Menschen sind dafür gute Beispiele. Man­che kriegen den Hals nicht voll mit ihren Kunstwerken, andere bleiben sich treu und machen wei­terhin nur das, was sie selbst machen wollen und was ihnen persönlich Freude bereitet. Auch wenn sie mit Mainstream-Kunstwerken wesentlich mehr Geld verdienen würden. Das ist einfach eine Frage des Charakters und des eigenen Wertsystems.

Wir in den westlichen Wohlstands-Gesellschaften haben zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit die allerbesten Voraussetzungen, zu erproben, ob sich der einzelne Mensch und Bürger dauerhaft wie ein Sklave von Geld und Besitz abhängig machen muss. Oder, ob er sich direkt von eigenen Fähigkeiten und Ideen über Wasser halten kann. Nicht gleich von Anfang an zu 100%, aber nach und nach zu einem großen Teil.

Der kürzlich verstorbene Uwe Seeler, der sehr lukrative Verträge von Spitzenclubs ausgeschlagen hat, war ein sehr gutes Beispiel für diese Einstellung, dass Geld nicht alles ist, was zählt. Er hat viele Bewunderer, aber nur die wenigsten von ihnen folgen seinem Beispiel. So ist die Welt, so sind wir Menschen! Wer sich unschuldig fühlt, werfe den ersten Stein!

Also nur, wenn die Kinder dabei bleiben, weiter nur das zu machen, wovon sie überzeugt sind und was ihnen direkte Freu­de und Zufriedenheit bereitet und nicht allein das Geld, das sie später ein­mal für ihre Malerei bekom­men, können sie auf ein zufriedenes Leben hoffen.

Wenn sie anfangen, nei­disch auf andere zu schielen, die ein dickes Auto fahren , ein dickes Haus oder Bankkonto besitzen, haben sie schon angefangen, ihr freies, selbstbe­stimm­tes Leben aufzu­ge­ben und ihre Seele an den Meistbie­ten­den zu verkaufen.

Dass Geld allein keine Zufriedenheit schafft oder glücklich macht, lässt sich sehr gut in Gegenden beobachten, wo die Reichen mehr oder weniger unter sich sind. Egal, ob im Urlaub oder im Alltag. Wer behauptet, diese Reichen sehen alle glücklich aus, sollte mal zum Augenarzt gehen. Oder er sollte ihnen mal etwas näher kommen, indem er einen Job bei ihnen annimmt, aus dem heraus er sie besser beobachten kann. Beispielsweise als Chauffeur, Gärtner, Haus- oder Kindermädchen oder sonstige Hilfskraft.

Denn ohne uns, die vielen Hilfskräfte, Angestellten, Ingenieure, Professoren, die die eigentliche Arbeit für sie leisten und ständig auch noch um eine gerechte Entlohnung kämpfen müssen, wären diese Reichen vollkommen hilflos. Denn Geld kann man nicht essen und es repariert keine Autos. Auch keinen Mercedes, Maserati oder Rolls-Royce.

Wenn sich auf einer einsamen Insel nach einem Schiffbruch 100 Reiche und 100 einfache Leute der Schiffsbesatzung durchschlagen müssten, würde kaum einer der Reichen überleben. Es sei denn, die einfachen Leute lassen sich wieder mal von den Reichen für dumm verkaufen und glau­ben deren Ver­sprechungen für den Fall einer Rettung, was sich dann wieder mal als der übliche Betrug heraus­stel­len könnte, mit dem diese Leute schon immer reich geworden sind.

Wer schon einmal in weitaus ärmeren Gegenden der Welt war, wird sich gewundert haben, wie glücklich und zufrieden dort Menschen trotz ihrer riesigen Armut und Not sein können, was natür­lich nicht heißen soll, dass das so bleiben sollte.

Aber es zeigt, dass das Gefühl von Not und Elend sehr verschieden sein kann. Manche Eltern leiden mehr darunter, wenn ihre Kinder nichts zu essen haben, als wenn sie selbst nichts zu essen haben. Ich bezweifle, dass das hier bei uns in den Wohlstands-Ländern ebenso ist.

Das Gefühl, dass wir alle in einem Boot sitzen ist durch die enormen Wohlstands-Unterschiede hier bei uns aus gutem Grund nicht vorhanden. Denn die Oberen liegen auf dem Sonnendeck des Luxusdampfers und die Normalbürger paddeln sich auf einem löchrigen Paddelboot die Seele aus dem Leib.

Deshalb ist hier im Westen der Zusammenhalt wesentlich geringer bis kaum vorhanden als in armen Ländern, in denen große Bevölkerungsteile zusammenleben, und zwar weit entfernt vom Luxus der Oberen.


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Kommentare zu "Werte-System oder Verwerte-System?"

Re: Werte-System oder Verwerte-System?

Autor: Heiwahoe   Datum: 25.09.2022 13:36 Uhr

Kommentar: Hallo!

Ein Beitrag der Extraklasse. Sehr gut geschrieben, auch inhaltlich. Ich habe auch schon viel darüber geschrieben, was aber am Ende nichts, aber auch rein gar nichts geholfen hat. Die Menschen wollen von der Wahrheit nichts wissen. Das ist leider das traurige Fazit.

Heiwaho


Ein ähnlicher Beitrag dazu.

https://www.schreiber-netzwerk.eu/de/2/Geschichten/62/Gesellschaft/85478/Die-Zinsen-werden-uns-umbringen/

Re: Werte-System oder Verwerte-System?

Autor: Hansi   Datum: 25.09.2022 18:27 Uhr

Kommentar: Danke Dir Heiwahoe,
für Deine Zustimmung.

Wenn Du schreibst, es hat nichts geholfen, dann weiß ich nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe. Möchtest Du sofort und unmittelbar eine deutlich sichtbare Änderung erreichen? Oder wie meinst Du das?

Ich denke, hier geht es vielmehr um das Bohren ganz dicker Bretter über einen längeren Zeitraum. Auf die Schnelle geht da nichts. Das ist auch der Grund, weshalb ich nicht daran glaube, dass Änderungen durch Theorien und Parteien zustande kommen, sondern nur durch praktisches gemeinsames Handeln.

Es ist ein bisschen, wie mit alternativen Energien. Wenn Du selbst eine PV-Anlage auf Deinem Dach hast und schwarz auf weiß nachweisen kannst, wie viel Geld Du damit sparst und zusätzlich bei Stromausfall auf der sicheren Seite bist, dann werden immer mehr Menschen das nachmachen. Vorher nicht.

Der Verzicht auf Geld und Konsum, bzw. die Einschränkung dabei, um sich durch viel Selbermachen selbst zu helfen, ist nicht ganz so einfach, aber trotzdem möglich. Man muss dabei aber bereit sein, Irrwege in Kauf zu nehmen und nicht gleich aufzugeben, wenn etwas nicht sofort auf Anhieb klappt. Die Freiheit, die man damit erreicht, ist eine wertvolle Belohnung. Am besten ist natürlich, wenn man das nicht ganz allein macht, sondern Mitstreiter für eine geänderte Lebensweise gewinnt.

Wenn Du Dir vornimmst, nicht alles wegzuwerfen, was kaputtgeht, sondern lernst, es selbst zu reparieren oder im Wege der Gegenseitigkeit von Kollegen reparieren zu lassen, dann sparst Du nicht nur Geld, sondern trainierst gleichzeitig Deine Reparatur-Fähigkeiten, die Dir auch bei anderen Gelegenheiten helfen.

Wichtig ist auch, dass man das nicht mit Verbissenheit, wie eine neue Religion betreibt, sondern an jedem Tag, an dem man sich unabhängiger macht, diese neue Freiheit genießt und das quasi als Teil der Entlohnung empfindet.

Tschüssi, Hansi

Re: Werte-System oder Verwerte-System?

Autor: Heiwahoe   Datum: 25.09.2022 18:46 Uhr

Kommentar: Hallo Hansi!

Alles richtig und stimmt bis aufs letzte Wort.

Oft schon habe ich mir die Frage gestellt, ober der Mensch ein geisteskrankes Wesen ist, das seine Zukunft bereits verspielt hat.

Jeder Krieg, egal aus welchen Gründen er auch immer geführt wird, ist eine Niederlage des menschlichen Geistes. Die Geschichte lehrt uns leider, dass die Kreatur "Mensch" (?) durch alle Zeiten hin, eigentlich bis heute, seine Artgenossen gnadenlos gemordet hat, meist aus machtpolitischen Gründen, Gier und Überlegenheitsgehabe.

So ist es eine Tatsache, keine Analyse, nicht einmal eine Meinung, das die seit 1945 von den Vereinigten Staaten vorangetriebene "freie und offene internationale Ordnung" weltweit 20 bis 30 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Kein Präsident, welcher auch immer, hat es geschafft, den Rhythmus dieser Tötungsmaschine zu verlangsamen.

Außerdem wurden durch weitere Kriege weiltweit nach 1945 ca. 20 Millionen Menschen getötet, die nur zum Teil auf das amerikanische Konto gehen, aber kriegsführende Staaten verdeckt von den USA mit Waffen unterstützt wurden, was auch für die damalige Sowjetunion zutrifft, die ebenfalls für Millionen Kriegstote nach dem 2. Weltkrieg verantwortlich ist. Die Toten der Stalin-Diktatur sind darin nicht enthalten.

In der historisch belegten Menschheitsgeschichte haben knapp 14.400 Kriege stattgefunden, denen ungefähr 3,5 Milliarden Menschen zum Opfer gefallen sind. Da bisher schätzungsweise 100 Milliarden Menschen gelebt haben, musste somit jeder dreißigste Erdenbürger sein Leben durch kriegerische Handlungen lassen.

Nun, wäre ich ein Psychiater, der tagsüber mit psychisch kranken Menschen zu tun hätte, also mit rührenden Dementen, feinfühligen Süchtigen, dünnhäutigen Schizophrenen, empfindsamen Depressiven, den hinreißenden Manikern und all den anderen farbigen Gestalten aus der Psychowelt und ich sehe dann abends die Nachrichten und Filme über blutrünstige Kriegshetzer, gewissenlose Wirtschaftskriminelle, rücksichtslose Egomanen, dann komme ich sehr schnell auf die Idee (die ich schon als Wahrheit sehe): Nicht die Verrückten, sondern die Normalen sind das Problem auf dem Planeten Erde.

Der Mensch ist eben eine böse Schöpfung. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Er wird sich selbst Zerstören, früher oder später, aber er wird es tun.

MfG

Heiwahoe

Re: Werte-System oder Verwerte-System?

Autor: Hansi   Datum: 26.09.2022 9:13 Uhr

Kommentar: Danke Dir Heiwahoe,
für Deine Zustimmung.

Zitat von Dir:
Der Mensch ist eben eine böse Schöpfung. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Er wird sich selbst Zerstören, früher oder später, aber er wird es tun.
/Zitat-Ende
Würdest Du Dich selbst denn auch so negativ sehen und beurteilen? Deine Verzweiflung kann ich nachvollziehen, Deine Schlussfolgerung nicht.

Wenn Du alle Menschen über einen Kamm scherst und sie nur negativ siehst, nimmst Du den Menschen dadurch die Kraft und die Zuversicht, dass es auch anders und besser gehen kann. Ich könnte jetzt mit vielen positiven Beispielen, die Hoffnung machen, dagegen halten.

Aber wir alle müssen uns auch fragen, ob wir selbst nicht zu oft und zu lange diesen Egomanen und Rattenfängern von Macht und Geld, wie gerade jetzt wieder in Korruptistan, auf den Leim gegangen sind und ihnen durch unsere Untätigkeit praktisch sogar ungewollt geholfen haben.

Wenn jetzt immer mehr Menschen auf den Straßen protestieren, und zwar auf allen Seiten der Frontlinien, dann sehe ich das als Beginn eines großen Nachdenkens der Bevölkerung an. Wenn es dazu führt, die 2000 Jahre alten Ursachen eines menschenverachtenden Herrschaftssystems der Ungleichheit und Ungerechtigkeit nur ein wenig anzukratzen und infrage zu stellen, sind wir auf dem richtigen Weg.

Deshalb raus aus den bequemen Fernsehsesseln und hin zum Aufbau neuer Strukturen der Selbstbestimmung. Und zwar friedlich, denn Gewalt spielt immer den Herrschern in die Karten. Die warten nur darauf, aktive Bürger zu beseitigen, um dann ungestört weiter zu herrschen.

Aber nur Zuschauen und Schimpfen ist bestimmt keine gute Idee!

Tschüssi, Hansi

Re: Werte-System oder Verwerte-System?

Autor: Heiwahoe   Datum: 26.09.2022 9:51 Uhr

Kommentar: Lieber Hansi!

Jeder Mensch macht das, wozu er fähig und willens ist. Ich werde keinen von seinem Weg abbringen oder ihn belehren wollen. Ich überlasse jedem seinen Schicksal.

Aber man muss auch den Tatsachen ins Auge sehen. So ist es eine Tatsache, dass die weltweite Artenvielfalt rapide schrumpft. Bis zu einer Millionen Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Und schuld daran ist eben der Mensch selbst und sonst kein anderes Lebewesen. Durch sein ständiges Eingreifen in die Natur hat er das globale Artensterben dermaßen beschleunigt, dass jetzt seine eigene Existenz in Gefahr ist.

Im Übrigen gibt es zu viele Menschen auf diesem Planeten, die der Natur arg zusetzt, weil sie sich nicht mehr erholen kann. In der Natur gibt es das Prinzip vom Geben und vom Nehmen. Der Homo sapiens nimmt nur und gibt der Natur zu wenig zurück.

Nicht ich male ein düsteres Bild vom Zustand der unserer Erde, sondern es wird uns durch die Wissenschaft vermittelt (durch Beobachtung). Das Netz des Lebens franst immer mehr aus, nur merken es die wenigsten oder wollen nichts davon wissen, damit ihr Leben ganz normal und gewohnt wie immer weiterlaufen kann.

Der Mensch wird nicht umdenken, denn dafür ist es schon zu spät. Wir müssen den Menschen seinem Schicksal überlassen und das heißt eben, dass wir einen Großteil dieser Population aussterben lassen müssen, damit die Erde sich wieder von diesem Krebsgeschwür Mensch erholen kann.

MfG

Heiwahoe

Re: Werte-System oder Verwerte-System?

Autor: Hansi   Datum: 26.09.2022 10:58 Uhr

Kommentar: Grüss Dich Heiwahoe,
jeder hat seine Methode, mit Problemen umzugehen. Meine Art ist es, nicht in erster Linie zu jammern, sondern tatkräftig daran zu arbeiten, Probleme zu lösen. Auch wenn ich dadurch an der Lösung nur einen winzigen Anteil haben sollte, bin ich zufriedener, als wenn ich nur zu Hause am Computer sitzen und schimpfen und klagen würde.

Ich will niemandem etwas vorschreiben oder ihn gar belehren. Aber ich erlaube mir, die Konsequenzen von Untätigkeit beim Namen zu nennen.

Wir Menschen werden nur imstande sein, unsere Probleme zu lösen, wenn wir uns gegenseitig möglichst unvoreingenommen zuhören, um zu verstehen, was der andere meint. Das geht am besten durch regen Austausch der Meinungen. Möglichst ohne sofortige Be- und Verurteilung, aber durchaus mit sachlichem Aufzeigen der Folgen, die manche Vorstellungen als Folge haben.

Die meisten Menschen haben leider keine Übung darin. Aber das ist eine grundlegende Fähigkeit für die Ausübung von Demokratie. Die romanischen Völker, Italiener, Franzosen usw. sind von ihrem Temperament her besser geübt als wir Deutsche. Andererseits haben wir, die nördlichen Länder, darunter Deutsche die Fähigkeit, mehr in die Tiefe von Gedanken und Ereignissen zu gehen. Wir könnten uns also gut ergänzen.

Rattenfänger erkennt man am besten daran, dass sie ihre Meinungen als allgemeingültige Wahrheiten nach Art von Gottes-Gesetzen verkünden und jeden als Querdenker oder sogar Nazi beschimpfen, der anderer Meinung ist. Dabei lassen sie sich fast nie auf einen ruhigen Austausch von Sachargumenten ein, sondern provozieren ihr Gegenüber durch Beleidigung und Verurteilung, mit dem Ziel, ihn in einen Erregungszustand zu versetzen, der dann als Folge ein klares Denken und einen sachlichen Dialog schwierig bis unmöglich macht.

Dieses Netzwerk hier bietet eine von vielen Möglichkeiten, Meinungen auszutauschen. Leider nur sehr unvollkommene Möglichkeiten. Der Nachteil ist, dass nur wenige Menschen mit Sprache und Texten so gut umgehen können, dass beim Gegenüber auch das ankommt, was der Sender des Textes denkt und sagen möchte. Deshalb sind persönliche Begegnungen in größeren Gesprächskreisen eigentlich fast unverzichtbar.

Soeben höre ich, wie üblich, den größten Hass- und Hetz-Sender Deutschlands, der mit GEZ-Zwangsgeldern finanziert wird. Der einzige Sinn und Zweck dieses Religions-Senders ist es, die 2000 Jahre alte Herrschaft der vereinigten Gottesanbeter und Menschenverächter, die bisher unzählige Völker zum eigenen Nutzen überfallen, ausgeplündert und sich einverleibt haben, zu verkünden, zu verteidigen und aufrechtzuerhalten. Es ist immer gut, Feindsender ganz genau zuzuhören, um über die Pläne von Halunken immer aktuell aus erster Hand informiert zu sein.

Für mich ist das ein Feindsender, der von unserem Boden aus mit unseren Steuergeldern Hass und Hetze verbreitet, um die Menschen gegeneinander aufzuhetzen, wie es diese Minderheit von Gottesanbetern seit über 2000 Jahren unentwegt tun, um als Minderheit die Welt zu beherrschen.

Aber das ist ein weites Feld, das aber einmal gründlich aufgearbeitet werden müsste.

Tschüssi, Hansi

Re: Werte-System oder Verwerte-System?

Autor: Heiwahoe   Datum: 26.09.2022 14:48 Uhr

Kommentar: Die religiös-genetische Missionierung

Historisch betrachtet hat Sex (natürlicher Geschlechtsverkehr) etwas mit Kinderkriegen zu tun. Eine Religion, die den Anspruch der absoluten Wahrheit erhebt, muss sich daher den Zugriff auf die Kinder verschaffen. Sie muss dafür sorgen, dass die Kinder von Anfang an in den Religionsbetrieb mit einbezogen werden, damit sich die Religion (und deren Machtanspruch) in alle Zukunft fortsetzen kann (religiös-genetische Missionierung).

Aus diesem Grund versuchen alle drei monotheistischen Religionen alles, was mit Fortpflanzung zu tun hat, diese unter Kontrolle zu bekommen.

Das fängt schon mit dem Heiraten an. Die christlichen Kirchen behaupten beispielsweise, nur sie hätten die Lizenz zum Heiraten zu vergeben und damit die Lizenz zum Sex, denn Sex ohne Ehe (Promiskuität) ist natürlich streng verboten.

Nach der kirchlichen Trauung folgt dann die Taufe der Kinder, die Erstkommunion bzw. Konfirmation und so weiter und so fort, so dass die Nachkommen der Eltern zwangsläufig in den Machtbereich der Kirche und deren Religion geraten, ohne dass sie wirklich etwas dabei zu entscheiden hätten.

So funktioniert das bei allen monotheistischen Religionen. Denn Religionen, die das nicht auf diese raffinierte Art und Weise machen, also die Einmischung von Außen in das Sexleben der Menschen praktizieren, würden vermutlich (noch schneller) aussterben.

Der Zugriff auf die unschuldigen Seelen (Geister) der Kinder sichert die Macht des Glaubens der jeweiligen Weltanschauungsideologien aus dem Nahen Osten.

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