''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 3) (Episode 2/10)

Staffel 3 - Episode 2: Dunkel

Ich konnte nichts sehen. Es war alles dunkel um mich herum. Dies war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich wieder zu Bewusstsein kam. Es musste mitten in der Nacht sein. Mein Kopf schmerzte sehr und auch mein Rücken hatte etwas abbekommen. Ich fühlte wie nach einer durchzechten Nacht und dem Kater danach. Ich war richtig steif in den Knochen. Ich konnte mich einfach an nichts mehr erinnern. Was hatte ich denn gestern Abend gemacht? Irgendwann musste ich die Kontrolle über mich verloren haben und bewusstlos geworden sein. Ich hatte noch keine Ahnung, was ich getan hatte oder wo ich hier eigentlich war. Um mich herum sah ich nur die Schwärze der Nacht. Allerdings keine Sterne.

Ich musste auf den Boden gefallen sein und niemand hatte mich mehr aufgehoben. Das musste ja eine wilde Party gewesen sein. Warum konnte ich mich an nichts mehr erinnern? Was war denn hier nur los? Ich schaute mit leicht geöffneten Augen über mich, aber ich konnte wirklich rein gar nichts erkennen. Es war dunkel. Völlig dunkel...

Doch dann passierte irgendetwas. Ein Geräusch. Es klang wie Sand, der durch eine Sanduhr lief, allerdings nur für 2-3 Sekunden. Das war ja merkwürdig. Dann knackte es auch noch ein paar Mal. Meine Beine waren so schwer wie Blei. Auch meine Arme konnte ich kaum mehr heben. Ich musste ja sehr lange weggetreten gewesen sein. Meine Finger waren eiskalt, aber ich schaffte es, ein einziges Mal neben mich zu greifen. Irgendwas war da, aber ich konnte nicht sagen, was. Und war da nicht eben etwas über mich geklettert? Irgendetwas war da. Etwas Kleines. Es krabbelte immer wieder über mich. Vielleicht waren es ja auch nur die Nerven, die wieder aktiv wurden. Denn so richtig gut ging es mir nicht. Ich schien Gliederschmerzen zu haben und auch erhöhte Temperatur. Es war so heiß hier...

Doch da. Es passierte irgendwas. Ich hörte Stimmen. Erst eine laute Stimme, die wohl voran ging und dann weitere leise Stimmen, die erst näher kamen und dann wieder verschwanden. Träumte ich dies alles etwa? Es fühlte sich ein wenig so an, als läge man auf dem OP-Tisch und war in Trance. Die Ärzte um einen sprachen dich an, aber du warst noch nicht wieder richtig aus der Narkose zurück. Nein das war es nicht. Es war kein Traum und ich lag auch nicht auf einem OP-Tisch. Ich lag auf überhaupt keinem Tisch. Und dann hörte ich wieder die Sanduhr. Und wieder Menschen reden. Eine Stimme darunter war ganz tief. Sehr sehr tief. Klang fast bedrohlich. Wie endgültig. Wie wahr, wie wahr...

Als ich mich nach einer gefühlten Stunde versuchte zu bewegen, klappte das noch nicht so ganz, aber ich schaffte es neben mich zu greifen und berührte etwas Weiches. Es fühlte sich an wie ein Kleid aus feinstem Stoff. Meinen Kopf konnte ich noch immer nicht anheben, aber da war etwas über mir. Und da krabbelte auch wieder etwas über mich hinweg. Mein Gott, wo war ich hier nur? Was war denn nur mit mir geschehen? Wo war meine Frau? Und dann gab es plötzlich eine Erschütterung, die meinen ganzen Körper zum Zittern brachte....

Seine Frau war bitterlich am Weinen. Sie war völlig aufgelöst. Sie wusste, jetzt gleich würde es passieren und sie konnte es kaum ertragen. Es waren ja nur ein paar Worte, aber die würden es endgültig machen. Und so sprach der Pastor: "Aus der Erde sind wir genommen, zur Erde sollen wir wieder werden, Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub!". Jeder der anwesenden Trauergäste schüttete ein klein wenig Erde über das Grab und betete für den verstorbenen Ehegatten. Jetzt war es endgültig. Als man das Grab am Ende langsam in die Tiefe sinken ließ, kamen ihr die Tränen. Wenn er doch nur noch leben würde......

Seralgo Refenoir

© Seralgo Refenoir

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possum
Angélique Duvier

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