Als ich vor einiger Zeit meine Wohnung renovierte, galt meine besondere Sorgfalt dem Badezimmer. Nicht, dass ich den anderen Räumen weniger Aufmerksamkeit gewidmet, oder gar gespart hätte. Oh nein! Mein vorwiegendes Augenmerk dem Badezimmer gegenüber, hatte einen einfachen Grund. Es war der große Wandspiegel, der mich ungeheuer störte.
Er log und schummelte, was das Zeug hielt. So ließ er den gesamten Raum doppelt so groß erscheinen, wie er wirklich war, und täuschte sogar einen gewissen Luxus vor, der gar nicht vorhanden war. Er machte aus einer Duschkabine zwei Duschkabinen mit zwei davor liegenden gleichfarbigen und gleichgemusterten Fußmatten. Selbst auf dem Handtuchhalter hingen immer dieselben zwei gleichfarbigen Handtücher, obwohl ich in Wirklichkeit nur jeweils ein Stück von derselben Farbe besitze. Aber den ärgsten Streich spielte mir dieser Lügenbold, um Fünf Uhr morgens vor. Um diese Uhrzeit verstand er es besonders gut, mich in Halluzinationen zu versetzen.
Jedes Mal, wenn ich das Badezimmer betrat, stand plötzlich eine zweite Person neben mir, die mich mit den Worten: „Ich kenne dich zwar nicht, aber ich frisiere dich trotzdem“, begrüßte. Dann erdreistete sich diese Person auch noch und stieg mit mir unter dieselbe Dusche, obwohl laut Spiegel eine zweite Duschkabine existierte.
Nach jahrelangem Martyrium beendete ich nun den morgendlichen Kampf im Badezimmer, zumal dieser Ort für mich als intim gilt und ich keinen Spanner neben mir dulde, geschweige mit einer weiteren Person weder mein Handtuch, noch meinen Kamm, oder gar meine Zahnbürste teilen will.
Nachdem nun die Renovierung erfolgreich abgeschlossen ist, ist mein Badezimmer zwar nur mehr halb so groß, ohne dass sich die Quadratmeteranzahl verringert hätte, aber es gehört mir ganz alleine, weil ich nämlich den Spiegel hinter einer zweiflügeligen Kosmetikschranktür verbannt habe.
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Das Leben! Als es ein Träumer war
wusste Es. Etwas fehlt auf dieser Welt.
Und es hat Berge und Wiesen gezaubert.
Die Kunst und die Feste entdeckt. Die
Plätze mit Freiheit gezeigt. Und Länder, [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]