Auf der Strasse hatte mir eine Frau einen Flyer für einen Schlafkurs in die Hand gedrückt. Da mich Schlafprobleme plagten, war ich pünktlich vor Ort, vor einer Wohnung im 3. Stock eines Miethauses. Es war Samstag, 20 Uhr, ich klingelte. Die Frau, die mir den Flyer in die Hand gedrückt und sich als Rita zu erkennen gegeben hatte, öffnete, ich trat ein. Zuerst wurde ich in das richtige Atmen, Liegen und Entspannen eingeführt. Die Kunst des Einschlafens stand nach einer kurzen Pause ab 22 Uhr auf dem Programm. An später kann ich mich nicht mehr erinnern.

Als ich am Sonntagmorgen erwachte, war meine Geldbörse weg. Neben mir lag eine tote, alte Frau. Wenig später hörte ich ein heftiges Klopfen. Jemand rief von draussen: "Polizei, öffnen Sie sofort die Türe!"


© René Oberholzer


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Kommentare zu "Der Sonntagmorgen"

Re: Der Sonntagmorgen

Autor: Ikka   Datum: 01.10.2017 20:19 Uhr

Kommentar: Oh, lieber René, ich lese dich gerade zur "Tatort"-Zeit! Ich bin nicht für "Tatort", ich liebe Gedichte, das sind die Tatorte der Menschengeschichte ...
Spannend geschrieben, dein besonderer "Sonntagmorgen"!
Gerne gelesen und lieben Abendgruß,
Ikka

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