Halloween naht. ( Teil 2 )

Was bisher geschah :

https://www.schreiber-netzwerk.eu/de/2/Geschichten/14/Sonstige/45914/Halloween-naht-Teil-1-,-Der-Prolog/
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Jonas erwachte mit starken Kopfschmerzen. Er fasste sich an die Schläfen und begann diese leicht zu massieren , als er versuchte sich in seinem neuen Zimmer zu orientieren. Langsam erinnerte er sich daran , dass sie am Vortag zu seiner Großmutter gereist sind , um bei ihr eine Weile zu wohnen und sich um sie zu kümmern. Er schälte sich aus seinem gemütlichen Bett und zog sich rasch einen Jogginganzug an und ging dann runter in die Küche , um seine dort hantierende Mutter zu begrüßen. Sie schien noch leicht wegen der Sache im Auto gestern wütend auf ihn zu sein , begrüßte ihn aber dennoch zurück und machte ihm einen Morgenkaffee mit Laktose freier Milch. Jonas war nicht Koffein süchtig , konnte aber dennoch ein wahrer Morgenmuffel sein , wenn er keinen Kaffee am Morgen trank , weshalb er sichtlich erfreut über sein warmes Getränk war. Während er langsam seinen Kaffee schluck für schluck trank , trudelten auch seine Großmutter und kurz darauf seine kleine Schwester gähnend in die Küche und wünschte dabei , nur halb verständlich , allen einen guten Morgen. Nachdem alle etwas zu sich genommen hatten , gab Diana ihren beiden Kindern die Aufgabe sich am Mittag etwas in der neuen Umgebung umzusehen , damit sie etwas Zeit mit ihrer Mutter allein hatte. Das passte Jonas ganz gut , da er sich schon während dem Kaffee trinken Gedanken darum machte , ob in Krähwinkel irgendeine sportliche Vereinigung oder irgendein sinnvoller Zeitvertreib vorhanden war , während Emily die Aufgabe ihrer Mutter mit einem kunstvollem Augenroller und murren beantwortete. Jonas macht sich mit seiner Schwester dann am Vormittag auf den Weg in die Ortschaft und bemerkte recht bald, dass die Ortschaft sehr alt und überschaubar war. Seine anfangs noch verliebene Hoffnung auf Unterhaltung und sportlicher Aktivität wurde rasch von der trübseligen Erkentniss abgelöst , dass die Ortschaft nur aus einem kleinen Park mit angelegtem See , einer gothischen Kirche , einem kleinen Supermarkt , einem Ratshaus , einer kleinen Schule und vielen , vielen engen Gassen bestand , in denen er sich , kaum dass er sie betreten hatte , immer wieder verlief . Emily hatte sich auf einer Parkbank neben dem See breit gemacht , warf Steine in diesen und schaute immer wieder um, ob irgendwelche Enten in der Nähe waren. Sie litt seit einem Zwischenfall an einem größeren See an Anatidaephobie, wodurch sie heilfroh war , nirgendswo eine Ente ausmachen zu können. Jonas hatte seine Schwester anfangs immer mit ihrer Phobie geärgert und hatte Bilder von Enten , natürlich aus Versehen , in ihrem Zimmer liegen gelassen. Seit aber seine Schwester Wind von seiner Arachnophobie bekam , hatten sie beschlossen , einen Waffenstillstand einzugehen. Er vergewisserte sich nochmal , ob es seiner Schwester gut ging und machte sich dann auf , in den kleinen Supermarkt zu gehen , um sich etwas zu trinken zu kaufen. Als er den älteren Supermarkt betrat , klingelte eine kleine Glocke an der Tür und eine Ratte huschte quer über den Boden. Er sah suspekt in die Richtung , aus der die Ratte kam und machte sich langsam daran , weiter in den schlecht beleuchteten Laden hinein zu gehen. Er ging durch den Laden durch und suchte eine Getränkeabteilung und machte bei einer vermeintlichen Scherzartikelabteilung halt. Er sah durchsichtige Behältnisse , in denen in einer klaren Lösung allerlei Tiere und anderswertige Gegenstände schwammen. Er wurde von dieser Abteilung magisch angezogen und konnte es sich nicht verkneifen , sich ein Gefäß zu schnappen und es genauer anzusehen. Er versuchte zu erkennen , was in dem Gefäß schwamm , konnte aber wegen den bescheidenen Lichtverhältnissen nichts genaues in der Abteilung sehen , weshalb er das Glas zu einem besser beleuchteten Fleck im Laden brachte. Nun schaute er sich den Inhalt des Gefäßes nocheinmal genauer an , bezeihungsweise der Inhalt des Gefäßes schaute ihn an! Jonas war ganz perplex als er erkannte , dass ein Augenpaar im Gefäß schwomm und ließ vor lauter Schreck das Glas lautstark auf dem Boden fallen. Er nahm seine Beine in die Hand und rannte aus dem Laden zu seiner Schwester , die nun mit 2 weiteren Mädchen am Teich stand und lautstark amüsiert mit ihnen plauderte . Als er bei ihr ankam , waren die 3 gerade dabei , ihre Telefonnummern auszutauschen . Die beiden fremden beäugten ihn suspekt , bis Emily ihn als ihren komischen, peinlichen großen Bruder bekannt tat. Er begrüßte die beiden schnell , als er auch schon versuchte Emily mit sich zu ziehen . Sie machte sich los und schrie ihn an , "was das soll" , als auch schon ein wütender älterer Herr aus dem Laden gehumpelt kam und schrie: ,,wer hat meinen Laden verwüstet?". Da Emily ihren Bruder vorher in den Laden gehen gesehen hatte , grinste sie diesen jetzt an und verabschiedete sich von ihren neuen Freundinnen mit der Ausrede , dass sie jetzt noch etwas vorhätte. Auf dem Heimweg summte sie eine fröhliche Melodie und beobachtete ihren Bruder , der andauernd besorgt um sich blickte und irgendwie abwesend erschien. Sie beschloss ihn etwas zu necken und sagte : ,, Mama wird sich sooo freuen , wenn sie erfährt , dass ihr großartiger Sohn schon an seinem ersten Tag den einzigen Laden in der Ortschaft verwüstet hat ". Jonas , der jetzt erst begriff , dass er seiner Schwester ein Druckmittel gegen ihn gegeben hat verdrehte die Augen und antwortete mit einem Seufzer : ,, Na gut , was willst du denn jetzt schon wieder?" Seine Schwester strahlte von innen heraus und bestand darauf , dass er ihr ganzes Mobiliar in ihrem neuen Zimmer auspacken und herrichten solle und wenn er schon dabei war , gleich noch ihren Hausarbeitsdienst für die ganze Woche übernehmen soll. Jonas bekam schon wieder stechende Kopfschmerzen , nahm aber das "Angebot" seiner Schwester an und dachte darüber , dass sie mal eine strahlende Zukunft als Händlerin vor sich hatte.
Als sie zu Hause ankamen , saß seine Mutter auf einer Hollywood Schaukel und sah besorgt Löcher in den Himmel. Er hatte seine Mutter lange nicht mehr so abwesend erlebt und fragte was denn los sei. Sie schaute ihn an und ließ ihren Blick einen Augenblick auf ihm ruhen , bis sie ihm schließlich sagte , dass sie länger hier bleiben müssten und sie ihn und seine Schwester in der Schule in Krähwinkel angemeldet habe. Zudem würde der Lieferwagen mit den ganzen Klamotten und Möbeln sich etwas verspäten und erst in zwei Wochen kommen.
Während Emily sich theatralisch in Ohnmacht fallen ließ , begriff Jonas , dass er an diesem seltsamen Ort bleiben müsse und dass er , wenn das so weiter ging , es nicht mehr lange hier aushalten könne.


© Augustus


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Beschreibung des Autors zu "Halloween naht. ( Teil 2 )"

Der zweite Teil einer spannenden Halloween Geschichte

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