Pünktlich abends um sechs beginnt ihre Arbeit. Das ist nicht immer so. Im Sommer kann sie länger schlafen. Da beginnt ihre Schicht erst um neun und endet spätestens morgens um sechs. Aber im Winter, ja, da findet sie kaum Zeit, sich auszuruhen. Erst morgens um acht darf sie abschalten. Manchmal auch erst später oder den ganzen Tag über nicht. Keine Gewerkschaft regelt ihre Arbeitszeit. Das ist ihr Schicksal.
Wenn Schnee fällt, steht sie da mit einer weissen Haube. Manchmal ist diese fein und leicht. Dann wieder drückt sie schwer und kalt. Je nach Wind zerstiebt der Schnee vor ihren Augen oder eist sich auf ihrem Kopf fest. Eisig kann es auch zu ihren Füssen werden. Oft schon konnte sie zusehen, wie Passanten auf sie zuschlitterten und sich Halt suchend an sie klammerten. Meistens wollen sie nicht so schnell wieder loslassen. Das kann recht ärgerlich werden. Besonders, wenn es gefroren ist und sie sich mit einem Ruck befreien müssen.
Es geschieht auch immer wieder einmal, dass sie mit Zetteln beklebt wird. Das reicht von Abziehbildern, Fanklebern bis zu Vermisstmeldungen von Haustieren. Dies ist vor allem im Sommer der Fall. Jetzt im Winter haften diese Schreiben nicht so gut an ihr.
Im Winter wird ihre Arbeit eher gewürdigt als in der Sommerzeit. Manchmal wird sie auch beschimpft, weil man sie nicht so gut sehen würde. Aber dafür kann sie wirklich nichts, wenn der Schnee so dicht fällt und so hoch liegt!
Matschiger Schnee ist unangenehm. Hier am Dorfeingang wo sie steht, brausen die Autos immer noch in erhöhtem Tempo an ihr vorbei. Kaum einer, der bei ihrem Anblick abbremsen würde. Niemand kümmert sich, ob sie vom auffliegenden Matsch getroffen wird. Und ja, das wird sie! Immer wieder. Manchmal ist sie total verdreckt. Ihr Gesicht zu erwischen, das schafft aber keiner!
Ein Passant kommt auf sie zu und bleibt bei ihr stehen. Beinahe berührt er sie, so nah ist er. Er zückt sein Mobiltelefon und studiert sein Adressverzeichnis. Mit zufriedenem Gesicht geht er weiter. Auch sie ist zufrieden. Das ist schliesslich ihre Arbeit, dank ihr können die Menschen auch im Dunkeln etwas sehen. Dank ihr, der Strassenlampe.
Beschreibung des Autors zu "Harte Arbeitsbedingungen"
In den Verständigungstrainings für Hörbehinderte geht es unter anderem ums Hören, Verstehen, Begreifen, Erinnern, Kombinieren. Laute und Lautkombinationen werden anhand von Alltagssätzen, Synonymen, Redewendungen, Satzergänzungen und vielem mehr trainiert. Für die Lautkombination -mb-/-mp- wählte ich die im obigen Text beschriebene Arbeiterin. Ziel in dieser vorgetragenen Geschichte ist herauszufinden um wen es sich handelt.
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]
So n Muttertag ist grätzige Plage,
weil ich den quälend hinterfrage,
wie sinnvoll der Gedenktag sei,
ob er nicht nur Geschenktag sei,
den pfiffige Leute erfunden haben,
damit der [ ... ]
wenn
alles schief geht
Du wirst nass
weil der Wind weht
Umgeschnappt
der schöne Schirm
Haar steht hoch
Gar nix klappt
Doch du hast noch
DEN Termin
Jetzt schnell
nach [ ... ]
Überflüssig: Haut und Haar!
Dafür unwahrscheinlich schlau!
Alleswissend – wunderbar,
nur im Köpfchen den Verhau
von „Es ist immer so gewesen“.
Keine Spur von Phantasie!
Dafür [ ... ]