Ich habe gemerkt, dass ich keinen Teil mehr darstellen will von dieser kapitalistischen Gesellschaft. Seh keinen Sinn darin, mich weiterhin jeden Tag vor meinem Vorgesetzten wie ein gutes Tier zu benehmen, ein dressierter Hund. Hol Stöckchen!
Nein alles andere als das. Sehe auch keinen Sinn darin, weiterhin auf die selben Werte zu zählen, wie diese sogenannte Menschheit, oder mein Land zählt. Die wollen sowieso doch nur für das eigen Wohl sorgen, andere auszunutzen, Kapital generieren um im Luxus leben zu können. Und doch ziehen die, die die Fäden ziehen, uns hinters Licht. Früher nannte man es Ständegesellschaft. Heute ist es das Lumpenproletariat oder die Arbeiteraristokratie. Worauf kommt es schon an? Darauf, dass es bestimmt eine kleine Hand voll Menschen gibt, die natürlich im Verhältnis von der Weltbevölkerung immer weiter wächst, und die es sich, heutzutage erst recht, verdammt gut gehen lässt! Also, wie ziehe ich meine Konsequenzen und was soll weiter mit mir geschehen? Ich gehe am besten erst mal nach hause, um noch ein letztes mal alles zu durchdenken. Doch es gibt eigentlich nichts mehr zu bedenken. Ich will weg. Und da ich momentan eigentlich nicht so viel Geld habe, kommt es sowieso nicht darauf wohin ich gehe, sondern einfach nur darauf wie ich Loslassen kann. Wie ich meine Gedanken so ordnen kann, dass ich nichts vergesse. Dabei will ich nichts vergessen. Denn ich will auch nichts mehr besitzen. So ziehe ich Zuhause meine Stiefel an, und gehe los in die Sonne. Ich gehe und ich gehe, und wenn ich nicht mehr gehen kann, schlafe ich und wenn ich Hunger habe esse ich, oder ich esse nicht.

Ich lief solange bis mir eines Tages andere folgten und sich hinter meinem Rücken verbanden. Immer grösser und stärker wurde der Rücken. Immer breiter und weiter die Schultern. Bis der Rücken so gross war, dass es nur noch einen Rücken gab. Und endlich gehörte die Welt MIR!


© Simeon


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