Um mich herum war schon immer so eine Dunkelheit. Ich hab mich nie so gesehen wie die anderen. Ich konnte vielen Dingen Freude abgewinnen, aber immer lag ein grauer Schleier über allem was ich tat. Ich hatte dafür früher noch kein Wort, aber seit ich eine Therapeutin hattee, wusste ich, dass das wohl Depressionen sind. Ich wusste, dass es nicht immer so war. Alles was im Kleinkindalter passiert ist, war in meiner Erinnerung sehr bunt und unbeschwert. Aber irgendwann veränderte sich das. Der genaue Zeitpunkt ließ sich nicht wirklich bestimmen.
Ich wusste nur, dass jede Erinnerung an die weiterführende Schule bereits grau war. Jede Erinnerung an meine Freunde dort war grau. Jeder noch so schöne Tag war grau. Eigentlich gab es wirklich viele schöne Erinnerungen an diese Zeit, zumindest glaubte ich immer, dass meine Zeit dort zumindest zu Beginn sehr angenehm war. Ich fand schnell Freunde und pflegte meine Freundschaften aus der Grundschule, ich war zufrieden mit meinem Aussehen. Aber das hörte irgendwann plötzlich auf. Wie bei so vielen jungen Mädchen litt auch mein Selbstbewusstsein unter den Ansprüchen im Tv und den sonstigen Medien.
Mein Selbstbild wurde immer abhängiger von der Bestätigung von außen. Ich konnte nicht mehr stolz auf mich sein, wenn kein anderer es war. Mir kam es plötzlich vor als wären meine Hobbies alle schräg. Dabei verhielt ich mich wie jeder andere Teenager. Doch irgendetwas gab mir das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmte.
Das wurde leider auch kaum besser als ich älter wurde. Ich fühlte mich aber im Berufsleben etwas wohler. In meinem Bereich gab es viele Leute die nicht dem Standard entsprachen, also fühlte ich mich weniger wie das schwarze Schaf.
Doch der Schleier blieb. Und mit ihm kam ein Gefühl von Schwere und Trauer. Trauer, dass sich alles falsch und schlecht anfühlte.
Aber dafür war ich ja nun in Therapie. Und der Schleier wurde mit jeder Sitzung transparenter. Bald würde es mir endlich wieder gut gehen.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]