Ich war begeistert gewesen, überwältigt von dieser wunderschönen Gegend und von ihm. Hatte mich gleich wie zu Hause gefühlt, als wäre ich hier immer willkommen.
Strand. Sonne. Meer. Palmen.
Wieso mussten wir jetzt nur wieder weg?
Warum musste ich mich gerade jetzt von allem hier wieder verabschieden?
Obwohl ich mich hier doch so wohlfühlte.

Eine leichte Briese wehte mir vom Meer entgegen und ich tauchte langsam wieder in die kühlen Fluten des Ozeans.
Ich tauchte mit kräftigen Zügen immer tiefer, um mich wurde es immer dunkler und plötzlich spürte ich ihn. Genau hier, wo wir uns verabredet hatten berührten sich nun unsere Hände. Arme. Bauch. Beine. Lippen.
Ich presste mich an ihn und drückte ihm Küsse auf den Mund.
Es war als würde die Zeit stehenbleiben. Als könnten wir ewig ohne Sauerstoff auskommen. Als würden wir ewig in der Tiefe des Meeres verharren und uns küssen.
Seine Haut war warm und glatt, ich schlang meine Arme und Beine um ihn, fuhr mit den Fingern durch sein weiches Haar, seinen Rücken entlang und wünschte mir sehnlichst, dieser Moment wäre unendlich.
Ich wünschte mir die Zeit würde tatsächlich stehenbleiben und ich müsste nicht gleich wieder auftauchen, meine Koffer holen und dann ins Auto steigen.
Doch da löste er sich aus meiner Umklammerung, nahm mein Gesicht ein letztes Mal in seine großen Hände und legte ein letztes Mal seine Lippen auf die Meinen.
Dann nahm er meine Hand, drückte irgendetwas hinein, schloss sie und schwamm dann langsam fort.
Ich sackte zusammen und fiel immer tiefer und tiefer. Doch dann nahm ich meine letzte Kraft zusammen und stieß mich an die Wasseroberfläche. Ich sah mich um, doch nirgends tauchte ein brauner Haarschopf auf.
Dann öffnete ich meine Hand, nahm eine Silberkette heraus und band sie mir um den Hals. Sie war wunderschön und hatte eine Muschel als Anhänger.
Ich schwamm ans Ufer, legte mich in den heißen Sand und dann kamen mir die Tränen.
Ich lag eine Ewigkeit so da, schluchtzte und weinte in mich hinein.
Es tat so weh.
Aber ich wusste, dass ich aufstehen und ins Haus gehen musste.
Ich sah ein letztes Mal auf die wunderschönen Wellen des Meeres, sah in dieser unendlichen Weite den Horizont und dachte an ihn. Wie wir uns geküsst hatten.
Tränen rollten mir die Wangen hinunter doch ich drehte mich um und ging ins Haus.


© Linn


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