Wer ist Freitag, der 13. ?


Höchstwahrscheinlich bleibe ich heute zu Hause, denn ich befürchte, dass mir irgend etwas Unvorhergesehenes
widerfährt. Die Gerüchteküche darüber, dass mit diesem
Datum etwas Absonderliches einher geht, hat ihr Menue
auch in meinem zerebralen Speisezimmer serviert und
zwar so, dass ich nach der Vorspeise schon satt war.

Der Freitag ist als solcher schon schicksalsträchtig genug.
Neulich , es war an einem Freitag Mittag, als Herr Theo-
dor Meyer mit seinen Wocheneinnàhmen die hiesige Bankfiliale betrat. Er schob gerade dem Kassierer seine
Geldbombe mit 40.000 € rüber, als ein Maskierter die Schalterhalle stürmte. Nicht nur, dass Meyer eine Woche
für umsonst geschuftet hatte – nein…, er musste auch sein Täschchen mit den 50.000 € Schwarzgeld abgeben.
Als es dann hieß, Alle die Hände hoch, sah der Dieb dann
auch noch Meyers goldene Rolex. Meyer trägt jetzt übrigens eine Ice-Watch. Tja, Pech gehabt. Und das war
nur ein stinknormaler Freitag.

Wenn nun der Freitag mit der 13 eine kalendarische Liaison eingeht, könnte es brenzlig werden. Es werden dieser Datumskonstellation ja die merkwürdigsten Vor-
kommnisse nachgesagt. Die Meinungen sind allerdings
geteilt. was dem Einen zum Nachteil gereicht, empfindet
ein Anderer vielleicht als Höhepunkt seines irdischen Da-
seins.

Vor einiger Zeit suchte mich mein Freund Thomas auf. Er
war völlig ausser sich. Tränen überströmten sein Gesicht
und seine Schultern zuckten bei jedem Schluchzer zusam
men. Er setzte sich an meinen Küchentisch. Zufällig streif
te mein ratloser Blick den Kalender. Natürlich – es war mal wieder Freitag, der 13. „Sie ist einfach so gegangen,
einfach so ! Sie hat ein Verhältnis mit Karl und zieht zu ihm !“ Ich war betroffen. Das hätte ich nie für möglich
gehalten. Dann drehte sich Thomas zu mir um und schluchzte. Tränen der Freude und ein irres Gekicher be-
herrschten seine Mimik. „Endlich ist sie weg ! Karl wird
seine helle Freude an ihr haben.“ und wissen sie was?
Karl und Uschi heirateten an einem Freitag , den 13. 13
Jahre später verließ Karl seine Frau für eine 13 Jahre
jüngere. Sie hieß Klara Freitag und hatte 13 Brüder…
Karl hat selber Schuld.
Ich habs ja mehr mit der 7. Vielleicht weil ich Märchen-
fan bin. Ich denke da an die 7 Zwerge, die 7 Berge, die 7
Meilenstiefel, 7 auf einen Streich und an meine Oma.
Die starb mit 91. 13 x 7 = 91. Alles klar ? Aber welche
Zahl wurde ihr letztendlich zum Verhängnis ? Ich weiß es
nicht – sie starb an einem Dienstag.

Der Diener von Robinson Crusoe, Freitag, ist ja vom Bri-
tish Empire wegen seiner besonderen Verdienste um den
Individualtourismus in den Adelsstand erhoben worden.
Wenn sein aktueller Nachfahre seinen Club betritt, rau-
nen sich die vornehmen Mitglieder zu. Sieh an, da kommt
Freitag, der 13.

Tja, mit den Zahlen ist das schon eine eigentümliche Sache. Ich denke da beispielsweise an die Chinesen. Ich
kann sie einfach nicht verstehen. Nun gut, ich spreche kein Chinesisch, aber anscheinend haben die es nicht so mit der 13. Dafür haben die ja ihre 8 Kostbarkeiten. Wer
weiß warum es für 13 nicht gereicht hat. Schade eigent-
lich. Vielleicht könnten sie mir eine abgeben. dann hätten sie wenigstens 7 und ich könnte mir mit der 8.en
Kostbarkeit, ich glaube, sie heißt May-Lynn, ein nettes
Wochenende machen.

Also – ich habe mich entschieden. Ich bleibe heute am
Freitag, dem 13. mit May-Lynn Zuhause und esse Glücks
kekse und ich verlasse das Haus erst am 30. Februar.


- HAYODELIGHT -


© by hayodelight 2012


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