Die Mäuseweihnacht

Die Mäusefamilie Piep-Pieps bewohnte eine Mäusewohnung am Feldrain unter einem Schlehenstrauch und einer Heckenrose.
Zur Familie gehörten Mäusevater Piep-Pieps, Mäusemutter Piep-Pieps und die beiden Mäusekinder Schnüffi und Flitzi. In ihrer Wohnung hatten vorher schon fünf Mäusegenerationen gewohnt.
Es war einen Tag vor Heiligabend und die Vorbereitungen für das Fest liefen auf Hochtouren. Mäusemutter Piep-Pieps kochte Regenwürmer und grillte Kornkäfer. Regenwürmer und Kornkäfer waren für die Mäuse eine besondere Delikatesse. Mäusevater Piep-Pieps und die beiden Mäusekinder Schnüffi und Flitzi schmückten den Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Es war für die Mäusefamilie ein sehr großer Baum, der bis zur Zimmerdecke reichte. Sie schmückten ihn mit Speckwürfeln, die an Grashalmen befestigt waren. Die Baumspitze wurde mit einem Leberwurstzipfel geschmückt. Des weiteren wurde der Baum mit reifbedeckten Glitzergras verziert. Für Mäuse war es eben ein sehr schöner Weihnachtsbaum.
Mitten in die Weihnachtsvorbereitungen platzte unverhofft Mäuschen Wackelschwanz herein. Tränen kullerten von ihren runden Knopfaugen und sie zitterte am ganzen Körper. „Stellt euch mal vor“ sagte sie: „Ich saß am Frühstückstisch in der Küche und auf einmal poltern große Erdklumpen durch die Küchentür. Sie erzählte weiter „Ich verkroch mich in meine Vorratekammer am Ende meiner Wohnung.“ Der Bösewicht und Unruhestifter, dieser Tat, war der Spitz Kläffi vom Malermeister Klecks. Ihm gelang es jedoch nicht das Mäuschen Wackelschwanz zu fangen.
Mäusemutter Piep-Pieps sagte: „Du kannst bei uns wohnen, denn wir haben noch zwei freie Zimmer“. Die Wohnung der Maus Wackelschwanz war ja nun zerstört. Am anderen Morgen, am Heiligabend, ging das geschäftige Treiben weiter und man erwartete noch die Stadtmaus Tante Misi. Gegen Mittag traf Tante Misi bei der Mäusefamilie ein. Doch oh graus, wie sah denn Tante Misi bloß aus! Ihre Kleider waren mit Lehm und Erde beschmiert und in ihrem Gesicht waren etliche blaue Flecken. Die Tante trug auf ihrem Rücken ein großes Stück Oblate, welches auch in Mitleidenschaft gezogen war. Alle Mäuse riefen wie aus einem Munde: „Tante wie siehst du bloß aus!“


Darauf antwortete Tante Misi „ mich hat Gevatter Uhu gejagt, er wollte mich verspeisen, aber mit „ Ach und Krach“ habe ich noch euer zu Hause erreicht. Die Zeit verging wie im Fluge und es dämmerte schon. Man begab sich ins Wohnzimmer, wo der geschmückte Baum stand. Die Mäuse sangen viele Mäuseweihnachtslieder und sie schauten dabei den hübschen Baum an.
Ein Mäuseweihnachtslied habe ich von ihnen noch behalten.
Es lautet : „ Ist der Winter noch so kalt und nass
In unserer Wohnung haben wir trotzdem Spaß
Kein Fuchs, kein Kauz kann uns hier fangen
Nach beiden haben wir kein Verlangen
Piepstra, piepstra der Frühling ist bald wieder da!“
Danach wurde der Weihnachtsbaum von den Mäusen geplündert. Jede Maus, bis auf die Mäusekinder, bekam mehrere Speckwürfel und die Mäusekinder Schnüffi und Flitzi bekamen den Leberwurstzipfel. Zum Nachtisch bekamen alle ein Stück von Tante Misi`s Oblate.
Müde und zufrieden legten sie sich alle schlafen, und der Mond schaute durch das Fenster der Schlafstube.


© Jürgen


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