Um heutzutage Literat zu sein,
bedarf es nicht nur kluger Zeilen.
Man geht nur in die Annalen ein,
wenn dabei auch alte Wunden heilen.

Besser, man kommt nicht nur aus Buxtehude,
sondern aus einem Kriegsgebiet,
ist Jeside oder Jude,
schreibt vom Gräuel, vor dem man flieht.

Vertreibung und auch Nachkriegsdramen
hat man besser im Gepäck.
Zeiten als die Russen kamen,
jemand sprach: "Du Kraut - verreck!"

Das sind die Themen,
die einen Preis gewinnen,
als wenn sie aus der Hölle kämen
und auf Erd' ihr Werk beginnen.

Wer dagegen schreibt von Blumen,
Liebe, Herzen, Sonnenschein,
ernährt sich mühsam nur von Krumen,
wird immer unbedeutend sein.


© Verdichter


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Beschreibung des Autors zu "Gewinnertypen"

Ich möchte an dieser Stelle niemandes Leid schmälern und Geschichte verleugnen, aber ein wenig Frust spricht schon aus meinen Zeilen. An wen gingen die Literaturpreise? Und zu welchem Thema? Haben wir denn nichts anderes mehr von Wert aufzubieten?

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Kommentare zu "Gewinnertypen"

Re: Gewinnertypen

Autor: ulli nass   Datum: 05.04.2018 9:00 Uhr

Kommentar: die von Bäumen schreiben
die kommen ganz groß raus
ist mir eigentlich ein Graus
lG
ulli

Re: Gewinnertypen

Autor: Ezra Ypsilon   Datum: 07.04.2018 19:07 Uhr

Kommentar: Jude sein allein reicht auch nicht...aber ist es nicht nur gerecht, dass das Ertragen von so schrecklichem Leid nun eine Quelle im Leben ist?
Ezra Y.

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