Dicht ER Kunst im Alltag

Land der Dichter und der Denker!
EWIG scheinet JENES her.
Dichter sind heut Taxi – Lenker;
Denker sein heißt: Bleilast schwer.

„Gott zum Gruße, liebe Leute!
Itzo frisch kühn Überfall!
Staplet feil im Beutel Beute!
Eilt geschwind, sonst tönet Knall!“

Wie schön könnt’ doch ein Bankraub sein!
Zwar frönet Unhold feist dem Laster –
Schillert uns stolz ein Räuberlein –
Das hebet Stil! (Statt: „Her den Zaster!“)

Auch in den Straßen steigt Niveau!
(Dies dünkt mir höchst geboten)
Prolet erlebt sein Waterloo,
Verb – oten Wort - Idioten!

„Woll’n gnädigst etwas Gas bei geben,
Herr Schwarte, welcher nicht ZU schlau“ –
Per Dichtkunst höflich durch das Leben!
(Heißet BISHER: „Jetzt fahr! Dumm Sau!“)

„Frau Schönhorn hat kaum promoviert!“
Wenn solcher Satz froh fällt –
So meinet Dichter garantiert:
Ne „Blöde Kuh“ – von Welt!

Selbst in der Kirche wird gereimt
Auf Teufel komm heraus.
Manch Macht – Missbrauch so zuge(sch)leimt -
Schmückt man ihn prunkend aus!

Es scheint von alters her der Brauch -
Im Liebesfall hilft Dichten.
Ach! – Täte man’s im Fallen auch –
Gar ließ manch Streit sich schlichten...

„Du oller Drachen! – Fettes Stück!“
Laut klinget’s ordinär!
„Oh Fabelwesen! – Mächtig chic!“
Dank Dichtkunst tönt es hehr!


© [email protected]


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Kommentare zu "Dicht ER Kunst im Alltag"

Re: Dicht ER Kunst im Alltag

Autor: noé   Datum: 30.01.2014 12:17 Uhr

Kommentar: Küss'd'Hand, Herr Professor, sehr elegant,
sehr edel dünkt mich dieses,
sehr wohllautend und unbekannt
in heut'ger Zeit... Vergiss es!
So wie es überall heut' geht,
bei Dir nur noch in Klammern steht.
noé

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