Der Montag - Tag des Mondes

Die Woche ruft, die Arbeit winkt,
das Morgenritual beginnt
Mit Dusche, Frühstück, etwas Zeit
bin ich für diesen Tag bereit

Der Dienstag - Tag des Tyr/Mars

Die Ordnung, die wird heut bestärkt
und der Papierkorb rasch geleert
Was anliegt, das wird angepackt -
heute such ich den Kontakt!

Der Mittwoch - Tag des Wodan/Merkur

Heut bleib ich nicht in meinem Trott,
denn Weisheit bringt uns dieser Gott,
Inspiration, den Trank und Poesie -
der Tag hat Kraft und hat Magie!

Der Donnerstag - Tag des Donar/Jupiter

Kein Tag zu zögern und zu zweifeln,
zu hadern, kriechen oder schmeicheln
Ein Tag, sich kraftvoll zu entfalten -
der Donnergott will heute walten!

Der Freitag - Tag der Frija/Venus

Der Tag, er gilt der hohen Frau 
Sie nimmt es oftmals sehr genau,
doch mit Gefühl und Intuition -
Da gibt es Arbeit - und auch Lohn!

Der Samstag - Tag des Saturn

Der Sabbat war der Ruhetag,
und eine wahre Himmelsgab‘
Die Plackerei hat auch ihr End -
wohl dem, der sich die Ruhe gönnt!

Der Sonntag - Tag der Sonne

Der Tag, an dem die Sonn' aufgeht,
an dem ein Toter aufersteht,
an dem man feiert, dankt und singt,
sich festlich kleidet, sich besinnt

Die Woche

© aleksask - canstockphoto


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Die Woche"

Anm.: Die ‚Woche‘ mit 7 Tagen, so wie wir sie kennen - mit einem Ruhetag -, bestimmt heute den Lebensrhythmus der meisten Menschen auf der Erde. Man kann sie als ein Geschenk des Judentums an die Welt sehen - vielleicht mit babylonischen Anleihen (šapattu war ein babylonisches Mondfest). Der Ruhetag ist sowohl im Schöpfungsmythos (1. Mose 1f) wie auch in den Geboten (2. Mose 20) verankert.

Die Ursprünge der Vierteilung eines Monats mit seinem etwas mehr als 28 Tagen liegen wohl in der Vierteilung der Mondphasen, die man in Ägypten und Babylonien schon im 3. vorchristlichen Jahrtausend vornahm und mit Opfern beging. Man benannte die Wochentage nach den damals bekannten 7 beweglichen Himmelsobjekten Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn, die man als göttlich ansah. Während im Judentum die Wochentage - bis auf den Schabbat - nur durchnummeriert werden (s. 1. Mose 1), schloss man sich hier in Europa der alten Tradition an und benannte die Wochentage nach den Sternen und den im Lande bekannten Gottheiten. Der Montag (Monday) war dem Mond gewidmet, der Dienstag dem Tyr/Mars (Mardi). Der Mittwoch gehörte in England dem mächtigen Wodan (Wednesday), in Frankreich (Mercredi) dem Merkur, bei uns wich man lieber auf eine neutrale ‚Mitte der Woche‘ aus. Der Donnerstag war dem Donnergott Donar/Thor geweiht, in Frankreich dem Jupiter (Jeudi). Der Freitag stand im Zeichen der Göttin Frija (Friday) und in Frankreich der Venus (Vendredi). Der Samstag ist der Schabbat und wird bestimmt vom Saturn (Saturday). Der Sonntag schließlich ist der Tag der Sonne und steht im Zeichen des auferstandenen Christus.

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