Der alte Bergmann

Das alter nagt an seinen Knochen
schleichend er zum Einkauf ging
den letzten Cent aus seinen Taschen
seiner Frau er Blumen bringt

Am Grabe stehend er verloren
Schweigend er nach Luft so ringt
Alleine nun so scheint auf Erden
Erinnerung an Frau und Kind

Der alten Zeit nochmal begegnend
Der Turm der Zeche steht noch hier
Dort wo er ging vor vielen Jahren
Die Arbeit hart doch liebte sehr

Kalt so war es jenen Morgen
als er fuhr zur letzten Schicht
Das letzte mal die Glocken hören
wenn der Korb setzt an zur Schicht

Des Kumpels Stimmen in den Ohren
Das schwarze Gold in Händen hielt
Die frau noch an dem Tore stehend
Abschied nun ein letzter Kuss

Die Tüten schwer vom Einkauf kommend
so nahm er ein sein letztes Mahl
schlief sanft ein in seinen Sessel
Ein Bild der Frau auf seinem Arm

Es war kalt an jenen Morgen
als man ihm trug ein letztes mal
das Steigerlied mag ihn begleiten
Im Leben seine Pflicht getan

© Friedel Bolus


© Friedel Bolus


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Kommentare zu "Der alte Bergmann"

Re: Der alte Bergmann

Autor: Mark Gosdek   Datum: 07.02.2016 8:47 Uhr

Kommentar: Gerade gestern sagte mein 80jähriger Vater zu mir, er sei immer noch Bergmann, nur ohne aktuellen Schichtenzettel :-) LG mark

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