Ein Künstler schaute, dass er mehre
die so bescheid'ne Künstlerehre
Von früh bis spät war er denn tätig
von and'ren Pflichten zumeist ledig
Er schaffte gern, er schaffte viel
und schaute sehr, dass er gefiel

Kritik, die konnt' er nicht vertragen
sie schlug ihm sofort auf den Magen
Die Lobenden, die mocht' er gerne
Er taute auf aus seiner Ferne
Und fühlte sich geliebt und wichtig
und endlich auch einmal ganz richtig

***

Ein Künstler war einmal ein Held
Gestalter, Spiegel dieser Welt
der Himmelsgaben bracht auf Erden
der aufnahm, was da war im Werden
behaftet mit so vielen Sorgen
vertraute er - der Ruhm kam morgen


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Ein Künstler"

Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig

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Kommentare zu "Ein Künstler"

Re: Ein Künstler

Autor: Ralf Risse   Datum: 20.09.2015 9:20 Uhr

Kommentar: So sollte es sein . . . edel, arbeitsam , kreativ und selbstlos , auf positivste Weise naiv . . . - eine Illusion, die man durch äußere Betätigung am Scheinleben hält.

Ein gelungenes Gedicht, sehr gern gelesen.

Gruß Ralf

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