Robin von Locksley

Jahrelang war Robin weg,
dann kam er wieder, froh und keck
noch hatte er es nicht geschnallt,
dass jemand sich sein Land gekrallt.

Herr Locksley wusste nichts davon,
glaubte fest noch an Sir John,
der sich um die Bürger mühte,
und innerlich doch neidvoll glühte.

Sein Bruder Richard, der war King
und Johnny nicht sehr an ihm hing.
Er wollte selber gern regieren
und nicht den Saal als Deko zieren.

Und Richard zog ins Morgenland,
das war allgemein bekannt,
da war er ziemlich weit vom Schuss,
dass Johnny ihn vertreten muss.

Robin kümmerte dies nicht,
hielt es mehr für seine Pflicht,
Ländereien zu verwalten,
die allerorts als mächtig galten.

So trabte er mit frohem Mut,
hin zu seinem großen Gut,
quer durch den Wald, der nahe stand,
da kam Freund Much flugs angerannt.

„Was ist, was gibt´s?“ sprach Robin fein.
„Den Gang nach Hause lasst ´mal sein!
Denn in der Scheune sich verbergen,
schon seit Tagen Sir John´s Schergen.“

„Wenn´s mir auch nicht sehr gefällt,
sich dennoch eine Frage stellt.
Was denkt Sir John, hab´ ich vollbracht,
dass er mich nun so bewacht?“

„Euer Land, auf dem ihr wohnt,
er schießt euch dafür auf den Mond.
Es ist schön weit auf Feld und Flur
Und eignet sich zum Golfparcours.“

„So ein Quatsch, ich spiele Schach,
bleib´ dafür sogar manchmal wach!“
„Das könnt ihr Johnny sehr wohl sagen,
der Sheriff will euch doch verjagen!“

„Und meine Knechte, sagt es frei,
helfen bei der Schelmerei?“
„Nein, nein, gefangen in der Scheune,
schützt sie gut vor Sonnenbräune.“

„Ich nehme an, wenn ich gefasst,
wird mir der Galgenstrick verpasst.“
„So wird es sein, mein lieber Meister,
ist ein schöner Scheibenkleister!“

Und Robin sann darüber schwer,
was denn nun das Beste wär,
beide hielten sich versteckt,
bis ein Schlachtplan ausgeheckt.

„Nun gut, ich bin jetzt vogelfrei,
es ist mir wahrlich einerlei,
werde kämpfen und mit Glück,
hol´ ich mir das Land zurück!

Bevor ich in die Büsche geh´,
ich noch nach meinen Knechten seh´,
zerschlag die Fesseln, die sie binden,
damit sie ihre Freiheit finden.“

Die Nacht brach ein und Robin auf,
verfolgte still des Baches Lauf,
bis hinunter zu dem Gut,
steigerte sich seine Wut.

Dort lag die Truppe auf der Lauer
und Locksley hörte nun genauer
alles was bedenkenswert,
Wissen ist doch nie verkehrt!

Tief in der Nacht, zu später Stunde,
kam der Chef auf seiner Runde.
Leis´ entfuhr Locksley ein Schrei:
„Der Henkersknecht dort ist Sir Guy!

Vasall vom Cop aus Nottingham,
den ich schon viele Jahre kenn´!
Besetzt er meinen Heimathafen,
will ich ihn auf´s Schärfste strafen!“

Kaum war Sir Guy im Haus verschwunden,
ließ Robin Much den Hof erkunden
und als der Mann zurück gekehrt,
war er noch völlig unversehrt.

„Zwei Wächter nur hab´ ich erblickt,
die ander´n sind ins Haus geschickt,
wie wir die Häscher hier nun kennen,
liegen sie entspannt und pennen.“

„Gut“, sprach Robin, „nun voran,
dass ich die Knechte retten kann!
Du sollst die Fesseln flugs zerschneiden,
ich schnappe mir die ander´n beiden.“

So krochen diese beiden Stars,
durch das dichte, hohe Gras,
bis hinunter zum Gebäude,
ohne Kampf und ohne Freude.

Ein Wächter, Robin angestiert,
wurde von ihm massakriert,
der and´re, auch ein armer Tor,
sein Leben gleich danach verlor.

Much hingegen eilte schnell,
zu der Scheune Holzgestell,
durchschnitt die Fesseln, flink und fein,
floh dann in den Wald hinein.

So tat´s auch Robin, viele Meilen,
schließlich musste er verweilen,
Die Knechte, alle sehr geschockt,
hätten die Pause abgeblockt.


„Moment!“ sprach Robin, „nicht so schnell,
lasst uns schlafen, es wird bald hell,
gestern wollten sie euch köpfen,
lasst uns heute Atem schöpfen!“

So schliefen sie auf Wiesengrund,
und fühlten sich doch sehr gesund,
als sie am ander´n Tag erwachten
und den ersten Kaffee machten.

Robin trat in ihre Mitte.
„Jungs, ich habe eine Bitte,
gestohlen wurd´ mir Gut und Acker,
von Sir John, dem kleinen Racker.

Möchte hier nicht lang parlieren,
werde hier im Wald kampieren,
bekämpf das Schlechte, helf´ dem Guten,
möchte es auch euch zumuten.

Der Name Locksley sei verbannt,
ich werde Robin Hood genannt.
Wenn ihr an meiner Seite steht,
der Sheriff schnell am Rade dreht.“

Kein Mann, der dies im Herz nicht wollte
und mit den Freunden jubelnd tollte,
nur auf den ersten Geldsack warten
und die Party konnte starten.


© Mark Gosdek


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Kommentare zu "Entspann Dich, Robin - 21/2"

Re: Entspann Dich, Robin - 21/2

Autor: axel c. englert   Datum: 03.06.2015 20:15 Uhr

Kommentar: Die gleiche Klasse, wie die "Musketiere":
Gar gut getroffen! Gratuliere!

GL, äh LG Axel

Re: Entspann Dich, Robin - 21/2

Autor: possum   Datum: 04.06.2015 3:47 Uhr

Kommentar: Lieber Mark,
jede Zeile spricht tolle Teile ...

Danke dafür! Liebe Grüße!

Re: Entspann Dich, Robin - 21/2

Autor: Mark Gosdek   Datum: 04.06.2015 10:18 Uhr

Kommentar: vielen Dank, Euch beiden. Freut mich, dass es Euch gefällt. LG Mark

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