KUNSTWESENLIEBE

der rekonstruktive Plasma_Plastinator
kennt das Patent regenerativer DNA
- dieses Gehirn verstorbenen
Eiweiß_Aminosäure_Verbunds
zerschmolz
mit der Polymembran
intuitiver PSITRONIK


nach Verenas Vorbild
(einer Jugendliebe...)
spiegelgroße Unschuldsaugen
dunkel wallendes Haar...

...
die ergänzende Logikeinheit
der Simulat:Matrix
erkannte die mentale Frequenz
organischer Gefühle

das cybergene Lockobjekt
blickte mich an –
als wäre ich der Gott seines Neuwerdens
Erinnerungen... an dein früheres Ich?
fragte ich rhetorisch

sie löste Gefühle in mir aus -
doch musste das Attraktivste sein
was ich kannte
die Aufgabe der Gensuche erfüllen
im Meer freizügiger Sitten

...
ihre makellose Reinheit tat weh
der liebliche Klang ihrer Stimme
erzeugte Wohlbehagen
ja Träume!
(meiner Harmoniesinne...)

...
finde mir die Genresistenz
gegen Strahlungsschäden
befahl ich –
ohne den Nanoscanner wegzulegen

als sie erfasste
wo ich ihre Feuchtigkeit maß
- erglühte sie...

schüchtern! - konstatierte ich intern
perfekte Synergie!

zu ihrer Sicherheit
begleitete ich ihre Exkursionen
als bewaffneter Schatten

ihr kurzer Vexierrock
glänzte homogen
und ließ ihren Arsch erzittern

- wie wohl männliche Placebos
aussehen würden
überlegte ich peripher

...
der Te R a s s e n park mit dem Denkmal
zweier rostiger Kanonen
hielt jede Menge dichter Büsche bereit

ich ließ sie ans kühle Metall
der Lafette lehnen
und verzog mich hinter einem Brombeerstrauch
- das „Fischen“ nicht zu gefährden

ihre glatten Schenkel glänzten
welche geschmeidig angespannt
unter den feinen dunklen Riemen
ihrer Stöckelschuhe leuchteten

recht bald sprachen sie Männer an
- mutiger in einer Gruppe...

so rasch wie möglich zum Zuge
murmelte ich
bemüht nüchtern

am liebsten hätt‘ ich sie losgerissen
als sie unbewusst meine Richtung suchte
ein rätselhaftes Glitzern
in den vor Angst geweiteten Pupillen
doch dann schlug sie
ihre Seidenwimpern nieder

und lächelte plötzlich pflichterfüllt...

als ihre vollen Kirschlippen
der fröhlichen Runde einen Blow-Job boten
...
der erste knochige Kerl
griff ihr dabei in den wogenden Ausschnitt
und entblößte die Weihrauchschalen
zweier Alabasterkuppeln

ihr feuchter Mund
scannte seine Kontraktionen
und formte sich intuitiv
bis all seine Energie und Lebensmilch
widerwillig emporschoss

in seiner Erregung
kniff er ihr jungfräuliches Fleisch
bis ihre rosigen Nippel fast blutrot
wie Rosenblüten
zwischen seinen derben
Bahnarbeiterhänden zersprangen

errötete Ranken
blieben auf dem hauchblauen Geäst
ihrer Schneekuppen zurück


(.................=................)

...
mit der Zeit wurde es unerträglich
- denn ich begehrte sie
mit ihren verwundeten Rehaugen

eines Tages fasste ich
zwischen ihre stets freizügigen Beine
indes ich eng hinter ihr stand

sie sprach kein Sterbenswort
und atmete bloß heftiger als sonst
besaß sie identische Regungen?

durfte ich ein Millionenprojekt gefährden?

ich ließ sie ängstlich gebeugt
vor dem Fenster zur Skyline
und atmete schwer aus

reib deine nackten Schenkel – raunte ich rauh
...so eng es geht –
aneinander!!

Stunden saß ich im Kontursessel
und rang mit meiner Vernunft

...
ich hasste sie! - weil zwischen uns
eine Bindung bestand
welche nicht vorgesehen war...

Tränen perlten ihre Innenschenkel hinab
deren rosige Scham das Abendlicht spiegelte

ein glitschiges leichtes Seufzen
flehte und hauchte einher
so menschlich!

ich sollte dich wieder auf die Straße schicken!
zischte ich
fasste dann in ihre leuchtende Wunde
und sie wimmerte auf
mit geschlossenen Augen

. .. ... .... ..... ...... ....... ........ ......... .......... *

,,,plötzlich erklang das seltsame Klicken
meiner Analysestation

DNA-Test positiv
Musterformel gefunden
geeignete Kombi_Nation!

ich kam wieder ausgepumpt zu mir

das Glücksgefühl wurde durch ein Meer
von Eissplitter fortgespült

...
zwei Tageseinheiten danach
wurde sie neuen Projekten zugeführt

... nie werde ich die samtenen Sterne
ihrer Rehaugen vergessen
deren Wärme meinen Seelenfrieden raubten
- deren einzige Hingabe kein Recht besaß
in dieser kalkulierten Vernunftwelt
des Profits
der penibel zugeteilten Aufgaben

seitdem arbeite ich nicht mehr für Fremde
tätige keine sinnlosen Geschäfte
und verlege mich aufs Schreiben

...
eines Sommertags stand sie im Park
vor mir
... ich wurde entlassen
hauchte sie
dank meines organischen Implants
besitze ich genug Lebensrechte

ihre selbstversorgende Suite war traumhaft
ihr Marktwert deutlich höher gestuft
als mein Leistungslevel

kannst du mich so akzeptieren
mein Schöpfer?
frug sie bang

es EXISTIERT nichts Verbotenes
flüsterte ich existentialistisch

Liebe begrenzt kein Leben
ineinander können wir uns sehen



*
Please do not USE
anything of my work!


© j.w.waldeck 2008


2 Lesern gefällt dieser Text.




Beschreibung des Autors zu "KUNSTWESENLIEBE"

STIL: CYBERPOESIE
Science Fiction Poesie, Cyberlyrik, KI, Künstliche Intelligenz, Cyborgs,
Biokybernetische Organismen, Androiden, Surrogates,

Da ich mich für Science-Fiction Literatur begeistere und nicht zu jedem Thema
ein Buch schreiben wollte, kam ich auf die Idee, selbiges mit der Stilistik
der Poesie zu verbinden.






Kommentare zu "KUNSTWESENLIEBE"

Re: KUNSTWESENLIEBE

Autor: wanderer   Datum: 06.02.2015 19:58 Uhr

Kommentar: Mal wieder sehr erfrischend!
- reizende Idee.

LG,
wanderer

Re: KUNSTWESENLIEBE

Autor:   Datum: 06.02.2015 20:06 Uhr

Kommentar: Sie ist so alt wie Frankenstein und noch viel älter...

LG, Waldeck

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