Komm aus der Nacht – mein Fittich hüllt dich ein.
Du sollst mein nebelgleiches Rufmordopfer sein.
Ich werde dich zu einer letzten Ruhe betten,
die dich umschließt mit Mauern und mit Ketten.

In diesem Bann der schwarzgewandeten Eleven,
die unterwiesen werden in der Kunst des Todes,
stehst du erbleicht und alt an einem Steven,
wo die Gallionsfigur dich lockt – es ist Herodes!

In seiner Unschuld will ich meine Hände waschen
und dich dann richten, wie ein goldnes Kalb...
Von deinen Eingeweiden will ich selig naschen
und dir die Wahrheit zeigen...halb und halb!

Ich weiß, du wirst mich leider nicht begreifen.
Ja, nichts von alledem was in den Sternen steht.
Du wirst die eignen Mauern sittsam schleifen
und Schwachsinn reden, der im Hirn sich dreht.

Doch deine Nacht geht dabei ganz im Nichtsein auf.
Wenn du vergangen bist hört man dein fernes Rufen.
Die Dinge nehmen eben ihren so erwünschten Lauf,
Das Dasein lebt und stirbt in tausend wirren Stufen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Tausend wirre Stufen"

Re: Tausend wirre Stufen

Autor: ulli nass   Datum: 05.02.2017 22:07 Uhr

Kommentar: bleibe in der Nacht . . .
ohne Mauern und Ketten
ulli

Re: Tausend wirre Stufen

Autor: Alf Glocker   Datum: 06.02.2017 7:06 Uhr

Kommentar: ich warte auf den Morgen...

Vielen Dank

Alf

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