Vergilbt ist der Mond und um ihn ist nichts.
Nur ab und zu leuchtet ein winziges Was.
Sein Schein bedeckt das Grau des Gesichts:
Gescheh'n im Terrarium – ganz hinter Glas!

Dein Ziel, das bist du, ein Niemand und so,
ein Etwas, das sich in Dunstkreisen fällt,
die Scheinattraktion im hiesigen Zoo,
ein Rätselspiel in der wirr-dreisten Welt.

Dunkel zwar, doch nicht wunderbar echt,
umgibt diese Nacht einen Engel aus Teer.
Er ist ohne Flügel und ohne Geschlecht –
ausgesandt in das menschliche Meer!

In den Ozean der Zeit. Sturmwinde brausen,
wo die Mäntel, ganz schwarz und verloren,
alles bedecken – den Ekel, das Grauen –,
mit heiliger Zwietracht innig verschworen

Irgendwo dort, wo die Ohnmacht gewinnt,
gefangen im Urgestein von Unseligkeiten,
meint ein Kretin, wenn er Goldfäden spinnt,
ließen sich Seelen und Leiber bestreiten.

Was willst du weben, wenn nicht den Glanz,
den du nur einsam, morbide begreifst?
Dir selbst gegenüber hast du Toleranz,
während du fruchtlos als Faulendes reifst.

In deinen Sichtweisen ist alles sehr gut!
Doch wärst du nicht überbaut von den Sinnen,
spürtest du nicht diesen Wahnsinn im Blut,
du würdest wohl kaum eine Liebe beginnen.

Flüsse von wilder, vehementer Gewalt,
reißen alles mit in den Malstrom hinein,
verleihen dir diese unfassbare Gestalt,
die dich mörderisch zeigt im lebendigen Sein.

Komm aus dem Odem, der die Tiere belebt,
sei deine Spannkraft in Feuer und Eis,
du bist es, der sich in den Heilsstand erhebt,
weil er rein gar nichts und noch weniger weiß!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Fatale Selbstverarschung"

Re: Fatale Selbstverarschung

Autor: noé   Datum: 13.03.2014 14:52 Uhr

Kommentar: Sei nicht so streng mit Dir, Bruderherz.
(Es reicht, wenn ich es bin...s. andere Kommentare von heute;o))
Big Sis
(im 5. Vers ist ein Buchstabe zuviel)

Re: Fatale Selbstverarschung

Autor: Alf Glocker   Datum: 13.03.2014 15:09 Uhr

Kommentar: herzlichen Dank an Dich!
habs geändert.
CrazBro

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