Wo geh‘n munter welche Sonnen über welchen Erden auf?
Welche Bahnen nehmen Körper in der reinen Energie?
Was fesselt jeden Blick der Wesen an das Himmelszelt hinauf?
Und wer verfolgt mit Geist und Wehmut eine solche Strategie?

Wahnsinnskonstruktionen kreisen über Köpfen in der Nacht!
Erlebniswelten breiten hinter heißen Höllen ihre Räume!
Tief, im tiefsten Innern, da sitzt lauernd eine Macht –
und wir sind das Schock-Ergebnis ihrer wirren Träume?

Der Himmel glänzt und strahlt und, ja, er leuchtet!
Oh mein Weltbild, halt‘ mich lieber sittsam von dir fern!
Lass nicht zu, daß meine blöde Hoffnung für mich beichtet:
ich habe dies Inferno, das mich hier verbrennt, so gern!

Weiß denn der Teufel nicht, wohin die Einsamkeiten fliehen,
in einem trüben Geist, der glaubt, daß er verkraften kann,
wenn Stürme von immenser Stärke um sein Zentrum ziehen
und er verworfen ist, in seinem allzu schweren Daseinsbann?

Nur, wann erschlägt mich diese furchtbar große Fülle?
Wann weiß ich nicht mehr, wie man hässlich mitfühlt, todgeweiht?
Wann schreie ich mein Leben in die grambesetzte Stille,
in diesem, nicht mehr aushaltbaren, falschen Kleid?

Gelobt sei mir die Hetze durch die knappen Daseinsstunden,
die Angst vor einem Morgen das mich nicht besitzt…
Ich hab den allerletzten Weg ins weiße Nichts gefunden,
das überall hier zwischen diesen Sinnversprechen sitzt!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Sinnversprechen"

Re: Sinnversprechen

Autor: noé   Datum: 10.03.2014 7:29 Uhr

Kommentar: Wenn man sich darauf - wirklich - einlässt, Brüderlein, kann einen diese Gewaltigkeit erschlagen. Darum flüchten sich ja auch die Meisten in die Probleme ihres Daseinskampfes, in das alltägliche Einerlei, jedes Mehr ist ein Zuviel.
Du an-erkennst aber immerhin, dass es da etwas Übergeordnetes, nicht Fassbares geben muss hinter all dieser Immensität, einen ordnenden Geist (oder wie auch immer). Und Viele finden Zuflucht in dem Gedanken, dass dieser Geist nicht nur die Gewaltigkeit dieses Universums und anderer lenkend leitet, sondern sich auch noch um jede kleine Mikrobe nicht albtraumhaft, sondern sorgend kümmert in einer für uns unfassbaren Fürsorge. Ich auch.
Und in diesem Vorschuß-Vertrauen finden diese die Kraft, sich dem Kleinkrieg der Alltäglichkeit nicht nur zu stellen, sondern auch die Kraft, anderen, weiter Ver-Zweifelnden Unterstützung zu geben in deren Hilflosigkeit vor so viel überwältigender Macht. Und es sind in beiden Fällen keine Kleingeister, die diese Herausforderung täglich angehen, lieber Bruder.
Deine nicht allwissende Schwester.

Re: Sinnversprechen

Autor: Alf Glocker   Datum: 13.03.2014 8:12 Uhr

Kommentar: Ja

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