es gibt ihn noch -
die mutter sagt ,ich schrie
als ich ihn sah zum ersten Mal
damals,
vor langer Zeit-
zu plötzlich ist er gekommen,
überraschend-
wie der Dieb in der Nacht
staunende Kinderaugen
sehen durch
magische Eisblumenfenster
in eine geordnet erscheinende Welt-
der eigene Atem wabert
als Odem der Lebendigkeit
wie dichter Nebel
vor Nase und Gesicht -
plötzliche Irritation,
erregte Blicke aus nachtwarmem Bett
auf das Dach gegenüber
die ganze Welt zeigt neue Qualität
vollkommene Weiße -
Schnee
Abwehrspannung jungen Lebens
für den Augenblick erzeugt -
doch gnadenvoll abgemildert durch
gütige Milde eines noch
existierenden Gottes,
dadurch nicht von dauerhaftem Bestand
und nicht tragfähig als Antwort
auf die Vielfalt der Welt . . .
in frühester Morgendämmerung
der eigenen Existenz -
Neues und Fremdes als Bedrohung
erleben . . .
erweist sich als
denkbar schlechte Interpretation-
Fehlprognose,
vorhersehbar schlechte Basis
für Hoffnung auf
sicheren Grund,festen Halt . . .
den Widerstand niederringen
das zähe Sensorium überwinden,
den ewig währenden Kampf kämpfen,
viele Niederlagen einstecken,
viele Siege auch erringen
auf stets steiniger Wegstrecke
sich durchschlagen . . .
ist -
conditio humana- ist Menschenschicksal
der Geist erhebt sich
sehr allmählich nur über die Wasser,
emanzipiert sich vom dumpfen
tierischen Erbe,
besiegt über die anonym gestaltende Zeit
-mit ihrem langen Atem-
die stets voreilige Sicht der Dinge -
welche für den scheuen Anfang
den zarten Beginn unserer Geschichte -
überlebenswichtige aber zu schnelle
Urteile erzeugt
sehe es nun ganz klar,
erkenne das Streben
der Mensch möchte verstehen,
das Fremde und Neue
von allem Bedrohlichen befreien-
den ängstigenden Horizont für immer erhellen
ihn als hoffnungsvolles Versprechen
wahrnehmen,
Skepsis in Zuversicht
wandeln-
der Mutlosigkeit die Wurzeln rauben,
Vergänglichkeit endlich akzeptieren,
es ist-
zumindest-
eine Chance
für Dich,für mich
uns alle
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Also, ich trage ja immer noch meine Maske,
weil der Virus ist ja nicht verreist!
Selbst zu Hause ich drauf achte,
gerade vor dem Spiegel wirds mir heiß!
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]
Ich scheine mich verlaufen zu haben. Was ist das für eine Stadt, was ist das für ein Land? Was ist das für eine Welt?! Ich kenne mich nicht mehr aus – war ich hier schon mal? Was hängen [ ... ]