Seit Jahrtausenden wird er genutzt
und wirres Haar, ganz schön verschmutzt
wird frisch gereinigt und gepflegt
und ordentlich neu hingelegt 

Mit Zähnen, die in Reih und Glied
durchkämmen jegliches Gebiet
Das Haar wird kunstvoll hindrapiert,
auch hier und da was korrigiert

Mit krausem Sinn ist's nun vorbei,
der Spiegel sagt mir: einwandfrei!
Keiner steht hier mehr zu Berge,
alles liegt wie eine Herde

Hübsch gemacht und wohl gerüstet 
kann ich heut tun, was mich gelüstet
Nun muss ich los, will nichts verpassen -
I c h kann mich heute sehen lassen!

Der Kamm

© Fotolia


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Der Kamm"

Der Kamm ist das älteste noch heute gebräuchliche Werkzeug zur Körperpflege. Das Wort kommt aus dem germanischen Kambha und bedeutet so viel wie Gezähn, Zahn. Er dient der Reinigung und Ausrichtung des Haares, das beim Menschen auf dem Kopf zwischen 75 000 und 150 000 zählt. Der Kamm kann ebenso als Zierde und Halt ins Haar gesteckt werden. Seit alters her ist er ein weibliches Attribut und ist in den Märchen und Mythen mit magischen Wirkungen verknüpft. Das wirkt nach bis in Heinrich Heines Loreley von 1824.

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Kommentare zu "Der Kamm"

Re: Der Kamm

Autor:   Datum: 16.06.2015 16:33 Uhr

Kommentar: In unserem Dialekt wurde er auch so genannt.
Ich bin zudem BEGEISTERT von diesem Gedicht!
Gratulation!

Re: Der Kamm

Autor: axel c. englert   Datum: 16.06.2015 17:01 Uhr

Kommentar: Auch wenn ich einen Kamm kaum brauch:
Dein Gedicht gefällt mir auch!

LG Axel

Re: Der Kamm

Autor: Juergen Wagner   Datum: 16.06.2015 17:28 Uhr

Kommentar: Markant und mit ganz viel Kontur
bestichst Du auch ohne Frisur!
Ich selber brauche, selbst bei Kürze
die, die durchfährt: eine Bürste

Danke Euch! Jürgen

Anm.: Welcher Dialekt!

Re: Der Kamm

Autor:   Datum: 16.06.2015 20:07 Uhr

Kommentar: Einer der vor 150 Jahren hier gesprochen wurde. Ich stamme von einer Deutschen
Minderheit ab, die in einem anderen Land lebte, aber durch das Wirken hier
im zweiten Weltkrieg enteignet und nach und nach vertrieben wurde.

Neben dem obigen Begriff gabs noch einen: Kammbl.

Ich muss gestehen, ich mag diesen Dialekt nicht besonders,
auch wenn er bald ausgestorben sein wird.

Re: Der Kamm

Autor: Juergen Wagner   Datum: 16.06.2015 20:13 Uhr

Kommentar: Das ist möglich. Ich habe als ev. Pfarrer so manche aus dem Banat aber sehr schätzen und lieben gelernt. Herzliche Grüße! Jürgen

Du kennst Deine Tradtion ja noch!

Re: Der Kamm

Autor:   Datum: 17.06.2015 19:11 Uhr

Kommentar: Ich kenne alle Traditionen in denen ich aufgewachsen bin.

Leider verliert sich oft gerade das, was man gechätzt hat und es bleibt jenes,
was längst in eine andere Zeit gehört und somit schadet.
Ich werde immer fremd hier sein und dort auch.

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