Mein Onkel war ein uriger Typ,
der sich gern die Zeit vertrieb,
Rädern auf den Zahn zu fühlen,
der Federn Spannkraft aufzuwühlen,
gab es manches auch zu flicken,
stets brachte er die Uhr zum Ticken.

Wenn die Arbeit ausgeführt,
ging er gern zum Kronenwirt.
Und dort ließ er sich auch nicht lumpen,
trank am Abend reichlich Humpen,
dass die Zeit verflog im Nu,
um ein Uhr macht´ die Kneipe zu.

„Du liebe Zeit, es wär so schön,
müsste ich nicht jetzt schon geh´n!“
Die Zeit, voll Dank dem Uhrenmann,
hielt daraufhin die Zeiger an.
Und froh gelaunt rief unser Zecher:
„Wirt, so füll´ mir diesen Becher.“

Wenn mein Onkel feiern will,
steht die Zeit gleich für ihn still.
Verließ den Pub auf allen Vieren,
die Uhren wieder reparieren.
So hatt´ der holde Gerstensaft,
ihm neue Arbeit stets beschafft.


© Mark Gosdek


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Kommentare zu "Arbeitsbeschaffung"

Re: Arbeitsbeschaffung

Autor: possum   Datum: 10.08.2014 23:40 Uhr

Kommentar: Lieber Mark, deine Zeilen bringen bei mir die Welt zurück, wie sie früher so war, die Männer sind gerne zu einem Bier in die Wirtschaft, es war Unterhaltung und dann sind sie sitzen geblieben ... vergassen die Zeit, Schöne Zeilen! LG!

Re: Arbeitsbeschaffung

Autor: Mark Gosdek   Datum: 11.08.2014 16:05 Uhr

Kommentar: Ja, da kommen die Erinnerungen wieder. LG Mark

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