Hab Dich verloren und finde für die Trauer keinen Platz.
Räume in mir sind besetzt von Dir.
Plätze voll gestellt von Deinem ich.
Flächen belegt mit Deinen Bildern.

Hab Dich verloren und finde keinen Weg zu Dir.
Wege zugeschüttet und vereist.
Türen und Fenster sind verbaut.
Fortbewegungsmittel dafür nicht verfügbar.

Hab Dich verloren und finde mein Glück nicht mehr.
Kleeblätter versteckt in Unkraut und Gehölz.
Keine Schornsteinfeger auf der Straße.
Alle Glücksschweinchen fortgelaufen.

Hab Dich verloren und finde keine Ruhe mehr.
Meine Körper zittert, die Beine zappeln.
Es lärmt und scheppert um mich herum.
Musik wird quälend laut und mischt sich mit Leid.

Hab Dich verloren und finde keine Wärme mehr.
Dauerwinter, kalte Finger, keine Sonne mehr in mir.
Heizung kalt und Ofen aus, nur frostige Umgebung.
Sonnige Blicke, wärmende Hände, verloren für alle Zeit.

Hab Dich verloren und finde meine Liebe nicht mehr.
Schmetterlinge sind entflogen, Raupen nicht in Sicht.
Mein Herz hat sich ganz verborgen, mein Blut versinkt im Nichts.
Bilder rasen durch den Kopf und sind nicht mehr festzuhalten.

Hab Dich verloren und finde mein Leben nicht mehr.
Augen verklebt, Blicke verloren, Brille entzogen.
Dunkelheit und Nebel, keine Sicht auf meinen Stern.
Wind und Sturm und Dauerregen lassen mich nicht überleben.


© Uwillkürlich


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