Herbstmelancholie

Blätter tanzen wirbelnd im Wind.
Rascheln flüsternd um meine Schuh-,
tobe ungestüm, wie einst als Kind,
eine Krähe am Feldrand schaut zu.

Spinnweben streifen unsichtbar das Gesicht,
wild zaust der Wind mein Haar,
Landschaft, getaucht in goldenes Licht,
spür`s mit Wehmut, der Winter ist nah.

Spazier` über Felder und Wiesen,
Pflück, was der Sommer lies reifen.
Trotz` noch, den kühlen Brisen.
Lass Blicke talwärts schweifen.

Seh` am Himmel, wie die Kraniche ziehen,
weit weg in wärmere Gefilde.
Am liebsten würde ich mit ihnen entfliehen,
Bestaun` ihre Himmelsgebilde.

So schlendre ich weiter,
hangle nach reifen Früchten,
bewege mich leicht und heiter,
in der Luft voll süßen Gerüchen.

Kastanien glänzen durch welke Schalen,
verführen immer wieder zum sammeln,
genieß` die letzten Sonnenstrahlen,
verweil` an Riesenstrohballen.

Ich lass mich weiter treiben,
durch all das bunte Gewirr,
hell wird’s nicht mehr lange bleiben,
der Abend naht mit kühlem Geklirr.

Traure nach entfliehenden Sommertagen.
Ahn` den Winter in jedem kühlen Hauch.
Schlag` fröstelnd auf, den Mantelkragen,
und dunkel wird’s nun langsam auch.

Lenk meine Schritte zum Haus hin,
sag der Natur für heut ade-
Feuer prasselt wärmend im Kamin,
zufrieden genieße ich meinen Tee.

IWG 2012


© Seelendiamanten ® "Zeitzeugen " IWG


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Kommentare zu "Herbstmelancholie"

Re: Herbstmelancholie

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 30.10.2012 14:56 Uhr

Kommentar: Ein bravoröser Einstand.Weiter so.
Gruß
Wolfgang

Re: Herbstmelancholie

Autor: Angélique Duvier   Datum: 30.10.2012 23:13 Uhr

Kommentar: Dem kann ich mich nur anschließen! Sehr schön geschrieben!
L.G. Angélique

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