In welchen Strömen habe ich gelebt?
In wie viel Meeren schwamm ich endlos weit und wie verloren?
Wie oft hab ich in dunkler Angst gebebt
und wurde doch von Neuem immer nur in diese Welt geboren?

Oh, meine Zeit, wie hab ich dich verbracht!
Wie hab ich dich geliebt und anderntags gehasst!
Welch böse Träume haben dich mir schwer gemacht!
Wie selten warn Zufriedenheit und Glück mein Gast!

Ich bin ein Suchender, mir scheint, ich werde niemals finden.
Auf meinen endlos langen Wegen wirst du mich begleiten,
wirst wie Eines zu mir gehörn, dich an mich binden
und mir die Seele öffnen für meines Lebens unentdeckte Weiten.

Oh, meine Zeit, aus der ich schöpfe wie aus einem Quell,
du bist mir beigesellt und kannst mich nicht verlassen.
Auch wenn du dunkel bist und selten hell,
so möchte ich dich doch nie mehr hassen.


© Ulrich Kusenberg


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